Endlich haben es die Schachfreunde Neckartenzlingen geschafft – Landesliga-Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Verbandsliga !
Damit findet eine schier unendliche Geschichte doch noch ein gutes Ende. Nach dem Wiederaufstieg aus der Bezirksliga 2010 etablierten sich die Tenzlinger mit Platz 3 in der Landesliga, um dann sechs Mal in Folge als Vizemeister den nächsten Schritt auf der Leiter nach oben ganz knapp zu verpassen.
Landesliga:
Mit zwei Punkten Vorsprung gingen die Schachfreunde in die letzte Begegnung beim bereits als Absteiger feststehenden SC Ostfildern. Hatte man in den zurückliegenden Jahren immer mal einen Aussetzer zu verkraften, sollte es nun in Bestbesetzung am letzten Spieltag klappen zumindest den einen noch benötigten Punkt zu holen. Die Gastgeber brachten erneut nicht ihre stärkste Aufstellung an die Bretter, ein Grund warum man den bitteren Gang in die Bezirksliga antreten muss, und hatten dann noch einen schnellen Verlust zu verzeichnen, da ihr Spieler an Brett 5 nicht erschien. Nach dem kampflosen Punkt für Udo Ruprich nahm dann Norbert Hallmann, der mit seiner Stellung gar nicht glücklich war, nach einer Stunde dankend das Remis-Angebot seines Gegners an. Sascha Tscharotschkin sorgte wenig später schon für Feierlaune bei den Gästen, als er einen Fehler seines Gegenübers nutzte, um Damengewinn oder Matt zu drohen, was die sofortige Aufgabe zur Folge hatte.
Mit dem deutlichen Rückstand ging es für die Gastgeber nur noch um Schadens-begrenzung, und die Tenzlinger sicherten sich mit drei Punkteilungen zum 4:2 den benötigten Mannschaftspunkt. Frank Häußler fühlte sich in seiner Position unwohl und war mit dem Remis durchaus zufrieden. Bei Dietmar Guski wurde zu viel Material abgetauscht und die leichte Initiative verpuffte ohne Vorteil. Am Schlußbrett machte dann Renato Bajer auf den Meistertitel und Aufstieg den Deckel drauf. Die Messe war zwar bereits gelesen, aber es war noch lange nicht Schluss. Vincenzo Giacopelli kam mit klarem Vorteil – guter Läufer gegen schlechter Läufer – ins Endspiel und verwandelte seinen Vorteil sicher zum 5:2. Am längsten dauerte ausgerechnet die Partie am Spitzenbrett, wo sich beide Gegner in den letzten Jahren zumeist mit einem schnellen Remis getrennt hatten. Aber diesmal hatte Mischa Tscharotschkin einen Bauern erobert und wollte diesen unbedingt im Damenendspiel verwerten, was aber viel Zeit und Lavierkünste erforderte. Schließlich entstand ein Bauernendspiel, das viele der Kiebitze falsch eingeschätzt hatten und sogar noch verloren hätten, doch Mischa hatte alles exakt berechnet und setzte den Schlusspunkt zum 6:2. „So, nun haben wir uns zumindest mal ein Jahr Verbandsliga verdient – für die „Ur-Tenzlinger“ absolutes Neuland“ resumierte Teamchef Dietmar Guski nach getaner „Arbeit“.
Zum Saisonabschluss musste die Nürtinger Zweite noch einmal beim SV Urach ran. Um viel ging es für beide Teams nicht mehr, da das erklärte Ziel Klassenerhalt schon vor Wochen in trockene Tücher gepackt wurde. Dies war vielleicht der Grund, dass die Kontrahenten nicht in Bestbesetzung antreten konnten und jeweils mehrere Stammkräfte ersetzen mussten. Andererseits begegnete man sich dadurch auf Augenhöhe, was noch für etwas Spannung hätte sorgen können. Daran waren die Gäste vom Neckar aber nicht interessiert. Nach einem frühen Remis durch den gewohnt soliden Andreas Rohr verschaffte die in dieser Spielzeit so erfolgreiche Nürtinger „Mittelachse“ mit Ulrich Feucht (am Ende 5,5 Punkte aus 7 Partien), Jürgen Zink (8 aus 9, damit erfolgreichster Punktesammler der gesamten Liga!) und Nachwuchstalent Abdulhamit Gündogdu (6 aus 7) dem Aufsteiger eine fast uneinholbare 3-Punkte-Führung. Nur kurz konnten sich die Gastgeber über die wohl unnötige Niederlage von Wolfgang Kudlich und damit ihren ersten vollen Punkt freuen. Der Nürtinger „verzichtete“ in guter Position darauf, das inkorrekte Läuferopfer seines Gegenübers zu widerlegen, wonach es steil bergab ging. Den Sieg der Gäste sicherte jedoch bald darauf am Spitzenbrett Michael Doll, der im Mittelspiel einen Bauern eroberte und seinen Materialvorteil sukzessive vergrößern konnte. Thomas Hanak reichte ein Bauerngewinn nach der Ablehnung eines Remisangebots nicht zum Sieg, da ein weit vorgerückter gegnerischer Freibauer seine Kräfte band. Schließlich kam es doch zum Remisschluss. Die letzte Partie ging dann wieder an Urach, da Martin Pietzka sein schlechtes Endspiel nicht mehr retten konnte. Die Nürtinger Spieler freuten sich am Ende über ein zu Saisonbeginn nicht erwartetes positives Punktekonto von 10:8 und einen ausgezeichneten fünften Platz in der Abschlusstabelle. Das Team um Jürgen Zink möchte es nicht versäumen, den Schachfreunden Neckartenzlingen und ihrem Mannschaftsführer Dietmar Guski im Namen des gesamten SV Nürtingen zur längst fälligen, verdienten Meisterschaft, verbunden mit dem Aufstieg in die Verbandsliga, zu gratulieren!
SV Urach – SV Nürtingen II 3:5
Frey – Doll 0:1, Gnirk – Hanak 0,5:0,5, Ostertag – Gündogdu 0:1, Krier – Feucht 0:1, Molnar – Zink 0:1, Klett – Rohr 0,5:0,5, Kusch – Kudlich 1:0, Weber – Pietzka 1:0
SC Ostfildern – SF Neckartenzlingen 2:6
Jaeschke – M.Tscharotschkin 0:1, Göppinger – Hallmann 0,5:0,5, Gauer – A.Tscharotschkin 0:1, Schütz – Guski 0,5:0,5, Birmelin – Ruprich -:+, Krämer – Häußler 0,5:0,5, Wepfer – Giacopelli 0:1, Steinmacher – Bajer 0,5:0,5
A-Klasse
Nürtingen IV war die Meisterschaft nur noch theoretisch zu nehmen. An diesen Fall verschwendeten die Jungs um Johannes Mögerle aber keinen Gedanken und sicherten sich mit einem 7:1 Kantersieg souverän ohne Punktverlust den Aufstieg in die Kreisklasse. Mögerle selbst (5 von 6 Punkten), Christian Friz (6 von 6 Punkten), Helmut Steinhilber, Ralf Balbuchta, Senior Willi Riedl und Markus Rausch gewannen ihre Partien, Punkteteilungen steuerten Christian McNally und Tim Bentsche (5,5 von 6 Punkten) bei.
Aufstellungspech hatte dagegen die Nürtinger Fünfte, die eigentlich zu Siebt in Ostfildern den Klassenerhalt schaffen wollte, nach zwei kurzfristigen krankheits-bedingten Ausfällen aber nur zu Fünft antreten konnte. So war natürlich punktemäßig nichts zu holen. Lediglich Jan Keller gewann, Teamchef Daniel Beck konnte wenigstens noch ein Remis beisteuern.
SV Nürtingen IV – TSV/RSK Esslingen III 7:1
Mögerle – Bracher 1:0, Friz – Kutschera 1:0, McNally – Postler 0,5:0,5, Steinhilber – Rosswaag 1:0, Bentsche – Kaefferbitz 0,5:0,5, Balbuchta – Schühlein 1:0, Riedl – Marquart 1:0, Rausch – Scheurich 1:0
SC Ostfildern IV – SV Nürtingen V 6,5:1,5
Käfer – Burghart 1:0, Chugunov – Beck 0,5:0,5, Krämer – Bunz 1:0, Dörr – Oertelt +:-, mack – Weber 1:0, Recknagel – Keller 0:1, Onuseit – Gähr +:-, Walter – Gotsulya +:-
Ergebnisse und Tabellen:
Landesliga:
SK Bebenhausen II – Köki Hohentübingen 5,0:3,0
SV Urach – SV Nürtingen 3,0:5,0
SC Ostfildern – SF Neckartenzlingen 2,0:6,0
TSV/RSK Esslingen – SF Göppingen 6,5:1,5
SC Kirchentellinsfurt – SV DT Esslingen 3,0:5,0
Tabelle:
- SF Neckartenzlingen 9 44,0 15:3
- SK Bebenhausen II 9 40,5 12:6
- Königskinder Hohentübingen 9 40,5 11:7
- SV Dicker Turm Esslingen 9 39,0 11:7
- SV Nürtingen II 9 38,0 10:8
- SC Kirchentellinsfurt 9 35,0 8:10
- SV Urach 9 31,0 7:11
- SF Göppingen 9 30,5 7:11
- TSV/RSK Esslingen 9 34,0 5:13
- SC Ostfildern 9 27,5 4:14
A-Klasse:
SF Nabern II – SV DT Esslingen III 3,0:5,0
SC Ostfildern IV – SV Nürtingen V 6,5:1,5
SV Nürtingen IV – TSV/RSK Esslingen III 7,0:1,0
Tabelle:
- SV Nürtingen IV 6 34,5 12:0
- SV Dicker Turm Esslingen III 6 30,0 8:4
- SF Nabern II 6 27,5 8:4
- TSV/RSK Esslingen III 6 21,5 6:6
- SK Wernau III 6 18,5 4:8
- SC Ostfildern IV 6 19,5 2:10
- SV Nürtingen V 6 14,5 2:10