Schach Oberliga, Gmünd zerstört Nürtingens Hoffnungsträume

Es sollte nicht sein. Hatten die Nürtinger gehofft mit einem Sieg noch Chancen auf den Verbleib in der Oberliga zu besitzen, so erfolgte bei Aufmarsch des Gmünder Teams rasch die Ernüchterung. Schwäbisch Gmünd hatte alles – inklusive ihrer tschechischen Meister – aufgefahren um ihrerseits den Klassenerhalt zu sichern.

Oberliga

Dementsprechend dann leider auch der Verlauf der Partien. Am Spitzenbrett geriet Bernhard Weigand früh unter positionellen Druck in seiner Leib- und Magenvariante. Immer nah am Ausgleich, schaffte er es nicht diesen nicht zu realisieren und musste sich als Erster seinem starken Gegner geschlagen geben. Auch an Stefan Auchs Brett sah die Lage schnell düster aus. Durch einen Fingerfehler in der Eröffnung kam der Gegner durch einen Übergang ins Turmspiel mit Mehrbauer rasch in Vorteil. Trotz heroischen Widerstands war aufgrund weiter Bauernschwächen der Gmünder Sieg nur eine Frage der Zeit.

Lichtpunkte gab es aber trotzdem. Arnd-Rüdiger Schwarz wehrte den ersten wilden Angriff seines Gegners ab und sicherte sich das Läuferpaar in einer soliden Stellung. Stefan Gold hatte sich eine leichte Druckstellung am Damenflügel erarbeitet, während Claudius Mehne eine angenehme Stellung mit zentralem Druck verwaltete. Sascha Mareck hingegen versuchte die mangelnde Entwicklung des Gegners unter Inkaufnahme einer geschwächten Bauernstruktur und diverser Bauernopfer zu bestrafen. Noch besser sah die Lage bei Klaus Templin aus, der den Gegner auf beiden Flügeln gewinnverheißend einschnüren konnte und ihm die Luft zum Atmen nahm.

Das Ausrufezeichen sollte aber wieder einmal Gerd Aring setzen. In Topform setzte er in seiner geliebten Sizilianisch-Variante seinen Gegner mit taktischen Nadelstichen unter Druck, bis der, nach einem gut getimten Bauerndurchbruch im Zentrum, einen Figurenverlust in bereits verlorener Stellung erleiden musste. Eine Glanzpartie und der Höhepunkt aus Nürtinger Sicht!

Leider ließ von da an er Gegner seine Muskeln spielen und drehte noch Partie für Partie. Als einziger konnte noch Schwarz seine aus theoretischer Sicht vorteilhafte Stellung in den Remishafen steuern. Das verbliebene reduzierte Material gab aber leider keine Hoffnungen den Vorteil des Läuferpaars noch verwerten zu können.

Fazit: Eine schlechte Chancenverwertung führt zu einer herben 1,5:6,5 Schlappe gegen Gmünd und der Abstieg aus dem württembergischen Oberhaus ist damit wahrscheinlich nicht mehr zu verhindern.

SV Nürtingen – SG Schwäbisch Gmünd 1,5:6,5

Weigand – Velicka 0:1, Mehne – Zimmermann 0:1, Mareck – Jurek 0:1, Schwarz – Denisow 0,5:0,5, Aring – Weiss 1:0, Gold – Hönick 0:1, Auch – Bergner 0:1, Templin – Pohl 0:1

(SM)

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.