Schach-Landesliga Neckar-Fils: SV Nürtingen II – SF Göppingen I 4:4

Schach Landesliga, Nürtingen II nach 4:4 Überraschungserster

Im Duell der beiden letztjährigen Bezirksligameister trennten sich Nürtingen II und Göppingen 4:4 unentschieden. Ein Unentschieden, das den Gastgebern sogar die Tabellenführung bescherte. Einen wichtigen Schritt in Richtung Meisterschaft und Aufstieg nahm Neckartenzlingen, das gegen die Gäste aus Hohentübingen nach 5 ½ Stunden mit 4,5:3,5 die Oberhand behielt.  

Landesliga:

Zum Duell der beiden Bezirksligameister empfing die Nürtinger Zweite die sehr junge Mannschaft aus Göppingen, die es geschafft hatte, als Göppingen II gegen die eigene Erste die Bezirkligameisterschaft zu erringen und aufzusteigen. Auch heuer sorgt sie für Aufsehen, da sie nach vier Spieltagen bereits fünf Pluspunkte auf dem Konto hatte, nur einen weniger als ihr Gastgeber, der dementsprechend gewarnt war. Leider mussten die Neckarstädter ihre wichtigen Stammkräfte Stefan Gold und Frank Reutter ersetzen. Steffen Riepert und Alexander Späth aus der Dritten mussten dafür in die Bresche springen und bekamen trotz aller Gegenwehr bald zu spüren, dass die Trauben in der Landesliga hoch hängen. Wenigstens konnte Ulrich Feucht die rasche Niederlage Späths ausgleichen, auch wenn es schien, dass sein Gegenüber dabei unfreiwillig mitgeholfen hatte. Nach einer weiteren Null durch Riepert lagen die Filstäler erneut in Front. Aufgrund des aus Nürtinger Sicht wenig erfolgversprechenden Matchverlaufs hatten Michael Doll und Thomas Hanak inzwischen gegnerische Remisangebote abschlägig beschieden. Doch dann passierte etwas, mit dem kaum jemand rechnen konnte: nacheinander drehten Andreas Kaiser, Abdulhamit Gündogdu und Mannschaftsführer Jürgen Zink den Rückstand in eine 4:2-Führung. Damit bleiben die drei – ebenso wie Feucht – weiter ungeschlagen. Gündogdu und Zink verteidigten mit ihrem vierten bzw. fünften Erfolg sogar ihre weiße Weste und sind weiterhin die Garanten für den Höhenflug ihres Teams schlechthin. Allerdings war es dann auch vorbei mit der Nürtinger Herrlichkeit. Nach einem Rechenfehler in einer taktischen Abwicklung musste Doll ebenso wie Hanak, der seinen Angriff überzog, in ein materiell schlechteres Endspiel einlenken, das jeweils nicht zu verteidigen war. So stand unter dem Strich ein optisch schiedlich-friedliches 4:4-Unterschieden, allerdings ohne eine einzige Remispartie, was das kämpferische Spielgeschehen unterstreicht. Dabei dürfen sich die Einheimischen über das Resultat nicht beschweren, zumal sie der eine Zähler völlig überraschend an die Tabellenspitze spülte. Angesichts des enorm schweren Restprogramms (Neckartenzlingen, Hohentübingen, Bebenhausen und Urach) und der Ausgeglichenheit der Liga ist der Klassenerhalt für Nürtingen II aber noch nicht in trockenen Tüchern.

Neckartenzlinger Held des Tages war Norbert Hallmann, der nach knapp 5 ½ Stunden im Endspiel mit Turm und Läufer gegen Turm den Mannschaftssieg sicherte. Das war der Abschluss eines offenen Matches, in dem fast alle Partien ausgekämpft wurden. Nur am Spitzenbrett gab es relativ frühes Remis, hier hatte Mischa Tscharotschkin mit guter Vorbereitung ein ausgeglichenes Mittelspiel erreicht. Frank Häußler brachte die Tenzlinger mit einer starken Vorstellung in Front. Aus der Eröffnung heraus erhielt er eine starke Initiative und verdichtete seine Vorteile konsequent zum Sieg. Sascha Tscharotschkin stand in seiner Partie schwer unter Druck, als das junge Talent der Königskinder einen in der Eröffnung gewonnenen Bauern mit aller Macht verteidigte. Tenzlingens Brett 3 musste da schon alle Zähigkeit in die Waagschale werfen, um das Material zurück zu erobern und dann in ein ausgeglichenes Turmendspiel einzulenken. Kurz danach gelang den Gästen der Ausgleich an Brett 5, wo sich Udo Ruprich zu passiv aufgestellt hatte. Er konnte den Druck nicht mehr abschütteln konnten und musste nach mehreren Bauernverlusten aufgeben. Dennoch hellten sich die Mienen auf Seiten der Gastgeber etwas auf. Nachdem die kritische Partie an Brett 3 gehalten werden konnte, war an den restlichen Brettern noch alles drin. Erst recht als „Joker“ Vincenzo Giacopelli in seinem ersten Saisonspiel im Mittelspiel die Qualität einstreichen konnte und dann diesen Vorteil souverän im Endspiel verwertete. Sergej Poletajew kam zwar etwas nachteilig aus der Eröffnung, war aber dann in der Folge auf der Höhe und gewann im Mittelspiel einen Bauern. Schade, dass dieser Vorteil dann im Endspiel nicht zum Sieg führte, da sein Gegner eine erfolgreiche Blockade errichten konnte. Leider ging dann auch die Partie von Dietmar Guski verloren, als er in unklarer Stellung mit einem vorübergehenden Figurenopfer die Fronten klären wollte. Das erwies sich jedoch als Rohrkrepierer, denn am Ende war die Figur war weg und die drei Bauern genügten nicht als Kompensation. Nun lag alles in der Hand von Norbert Hallmann, der wie immer mutig nach vorn gespielt hatte. Im Endspiel zeichnete sich dann nach wechselhaftem Verlauf ein klarer Vorteil ab, doch Hallmann war einen Augenblick unvorsichtig und auf dem Brett stand das berüchtigte Endspiel Turm + Läufer gegen Turm, das laut Computer zwar remis, aber auch extrem schwer zu verteidigen ist. Irgendwann kam dann auch der Fehler des Gästespielers und Hallman holte den entscheidenden Punkt zur Freude seiner Teamkollegen.

Michael Doll

 

SV Nürtingen II – SF Göppingen 4:4

Doll – F.Cöllen 0:1, Hanak – E.Zeller 0:1, Gündogdu – Dilthey 1:0, Feucht – E.Cöllen 1:0, Zink – L.Zeller 1:0, Kaiser – Sommer 1:0, Riepert – Sawatzki 0:1, Späth – B.Cöllen 0:1

SF Neckartenzlingen – SG Königskinder Hohentübingen 4,5:3,5

M.Tscharotschkin – Hönsch 0,5:0,5, Hallmann – Schmidt 1:0, A.Tscharotschkin – Jakob 0,5:0,5, Guski – L.Jansen 0:1, Ruprich – Uhlig 0:1, Häußler – Maurer 1:0, Giacopelli – J.Jansen 1:0, Poletajew – Hurm 0,5:0,5

 

A-Klasse

Mit einem ungefährdeten 6:2 – Erfolg in Ostfildern sicherte sich die Nürtinger Vierte praktisch schon die Meisterschaft. Christian Friz, Christian McNally, Tim Bentsche, Alexander Schwarz und Ralf Balbuchta gewannen ihre Partien. Johannes Mögerle und Helmut Steinhilber remisierten.

Den ersten Saisonsieg ohne eine Einzelniederlage und mit einem sogar noch etwas deutlicheren Resultat holte Nürtingen V mit 6,5:1,5 in Wernau und gab damit die Rote Laterne ab. Fabian Burghart, Daniel Beck, Jan Keller, Florian Gähr und Daniel Gotsulya gewannen hier für Nürtingen, während die Gastgeber nur in den Partien Stefan Zimmermann – Tobias Bunz, Luis Deniz – Mattes Oertelt und Thomas Gavagan – Max Weber durch Punkteteilungen Zählbares holten.

 

SC Ostfildern IV – SV Nürtingen IV 2:6

Käfer – Mögerle 0,5:0,5, Göhl – Friz 0:1, Chugunov – McNally 0:1, Krämer – Steinhilber 0,5:0,5, Walter – Bentsche 0:1, Dörr – Schwarz 0:1, Mack – Balbuchta 0:1, Recknagel – Riedl 1:0

SK Wernau III – SV Nürtingen V 1,5:6,5

B.Yildiz – Burghart 0:1, K.Gavagan – Beck 0:1, Zimmermann – Bunz 0,5:0,5, Deniz – Oertelt 0,5:0,5, T.Gavagan – Weber 0,5:0,5, Sigler – Keller 0:1, Corbacio – Gähr 0:1, L.Gavagan – Gotsulya 0:1

 

Ergebnisse und Tabellen:

 

Landesliga:

SF Neckartenzlingen – Köki Hohentübingen   4,5:3,5

SV Nürtingen II – SF Göppingen   4,0:4,0

SK Bebenhausen II  – SV DT Esslingen  5:0:3,0

SV Urach – SC Kirchentellinsfurt  4,0:4,0

SC Ostfildern – TSV/RSK Esslingen 2,0:6,0

 

Tabelle:

  1. SV Nürtingen II 5 22,5      7:3
  2. SF Neckartenzlingen 5 21,5     7:3
  3. Königskinder Hohentübingen 5 23,0   6:4
  4. SK Bebenhausen II 5 23,0      6:4
  5. SF Göppingen 5          20,0      6:4
  6. SC Kirchentellinsfurt 5 20,5      5:5
  7. SV Urach 5 19,0      5:5
  8. TSV/RSK Esslingen 5 18,0      3:7
  9. SV Dicker Turm Esslingen 5 17,5      3:7
  10. SC Ostfildern 5 15,0      2:8

 

A-Klasse:

SK Wernau III – SV Nürtingen V                         1,5:6,5

SF Nabern II – TSV/RSK Esslingen III               8,0:0,0

SC Ostfildern IV – SV Nürtingen IV                     2,0:6,0

 

Tabelle:

  1. SV Nürtingen IV 5 27,5    10:0
  2. SF Nabern II 4 19,5      6:2
  3. SV Dicker Turm Esslingen III 4 18,5      4:4
  4. SK Wernau III 5 17,0      4:6
  5. TSV/RSK Esslingen III 4          15,0      4:6
  6. SV Nürtingen V 4 10,0      2:6
  7. SC Ostfildern IV 4 10,5      0:8

 

 

 

 

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Claudius Mehne gewinnt Vereinsturnier

Sieger des Vereinsturniers 2017/18 wurde Claudius Mehne mit knappem Vorsprung nach Buchholzpunkten vor Arnd-Rüdiger Schwarz (beide 6/7). Herzlichen Glückwunsch!SVNVT2017_FortschrittR7

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A-Klasse – zwei Nürtinger Mannschaften mit unterschiedlichen Gesichtern

Die Nürtinger Vierte strebt mit riesigen Schritten dem Aufstieg in die Kreisklasse entgegen. Nur eine Partie musste beim 5,5:2,5 an die Naberner Gäste abgegeben werden. Für den Tabellenführer siegten dagegen Johannes Mögerle, Christian Friz, Christian McNally und Tim Bentsche. Helmut Steinhilber, Alexander Schwarz und Senior Willi Riedl remisierten.

Schwer hat es dagegen Nürtingen V, die kurzfristig mit einem Mann weniger antreten mussten und nach der 2,5:5,5 Niederlage gegen Esslingen IV nicht vom Tabellenende wegkommen. Teamchef Daniel Beck und Jan Keller konnten ihre Partien gewinnen, Fabian Burghart gelang in seinem ersten Mannschaftseinsatz am Spitzenbrett eine Punkteteilung zum 2,5:5,5 Endstand.

 

SV Nürtingen IV – SV Nabern II 5,5:2,5

Mögerle – Kessler 1:0, Friz – Kandler 1:0, McNally – L.Bastian 1:0, Steinhilber – Eisenhuth 0,5:0,5, Bentsche – Motzer 1:0, Schwarz – Fink 0,5:0,5, Balbuchta – Kneile 0:1, Riedl – H.Bastian 0,5:0,5

SV Nürtingen III – SV Dicker Turm Esslingen III 2,5:5,5

Burghart – Schulz 0,5:0,5, Beck – Lieven 1:0, Bunz – Bardili 0:1, Keller – Köhler 1:0, Gähr – Küfner 0:1, Gotsulya – Reuß 0:1, Templin – Petzold -:+, Kocserha – Schick 0:1

 

 Ergebnisse und Tabellen:

A-Klasse:

SV Nürtingen IV – SF Nabern II                          5,5:2,5

TSV/RSK Esslingen III – SK Wernau III              3,0:5,0

SV Nürtingen V – SV DT Esslingen III               2,5:5,5

 Tabelle:

  1. SV Nürtingen IV 4 21,5      8:0
  2. SV Dicker Turm Esslingen III 4 18,5      4:4
  3. SK Wernau III 4 15,5      4:4
  4. TSV/RSK Esslingen III 3          15,0      4:4
  5. SF Nabern II 3 11,5      4:2
  6. SC Ostfildern IV 3   8,5      0:6
  7. SV Nürtingen V 3   3,5      0:6

 

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Nürtinger Erfolg beim Qualifikationsturnier zur Schach-Amateurmeisterschaft 2017/2018 in Aalen vom 15.12.2017 – 17.12.2017 Sieger in Gruppe F – Daniel Beck

DSAM 73 Vorweihnachts Qualifikationsturnier in Aalen mit Nürtinger Beteiligung in der F-Gruppe

Ein Dank geht an Frank Reutter, der einen ersten Beitrag auf unsere Homepage gestellt hat mit der Information zur Nürtinger Beteiligung in Aalen.

Wie jedes Jahr in der Vorweihnachtszeit findet auch dieses Jahr in der Sportstadt Aalen ein Qualifikationsturnier zur Deutschen-Schachamateur-Meisterschaft des deutschen Schachbunds statt. Jahr für Jahr reisen Menschen aus nah und fern nach Aalen und lassen das H-Hotel (ehemals auch Ramada-Hotel mit dem Ramada-Cup) zum Mekka des Schachs werden.
Anmerkung: Im Vergleich zum Grenke Chess Open in Karlsruhe ist das von der Anzahl der Spieler eher ein kleines Turnier.

In vorweihnachtlicher Stimmung mit Schneefall – begann das Turnier am Freitag 15.12.2017 in einem übersichtlichen Spielsaal mit genügend Platz für jeden Schachspieler. Allgemein bekannt ist die Deutsche Schach Amateur-Meisterschaft als eines der besten organsiertesten Schach-Turnieren in Deutschland.  Man bedenke, das Orga-Team muss insgesamt 7 Qualifikationsturniere durchführen mit ähnlichen und/oder gleichen Bedingungen.

Die Rahmenbedingungen im H-Hotel in Aalen mit angrenzender Limes-Therme sind hervorragend. Wie bei jedem anderen größeren Schach-Turnier auch war ein Schachstand mit bekannten Schachutensilien und Büchern 3 Tage lang vertreten.

Nun zum Turnier: Der Modus des Turniers ist anders wie bei anderen größeren Open sonst üblich –  es gibt nämlich mehrere DWZ-Gruppen, die ein Turnier in gleicher Leistungsstärke zulassen.

Die Nürtinger Vertretung (Daniel Beck) spielte gemäß seiner DWZ-Stärke in der F-Gruppe (1200-1400), wenn gleich seine Elo bereits bei 1444 wäre und damit ein Start in der E-Gruppe theoretisch möglich gewesen wäre.

In der 1. Runde bekam Daniel es mit einem nominell leicht schwächeren Spieler mit weiß zu tun und konnte seine leicht bessere Stellung (wie so oft) nicht in einen Gewinn ummünzen ½: ½

Der Start war damit nicht wie gewünscht und so ging es am Freitagnachmittag mit Schwarz weiter. Sichtbar durch die warme Kleidung versuchte Daniel in der 2. Runde seinen Gegner zu bremsen doch kam er schnell in Bedrängnis da seine Figuren sehr schlecht hinten reingestellt waren. Nur durch leichtsinnige Züge vom Gegner in dem dieser seine schließlich einen Springer verlor und anschließend seine Dame einstellte konnte Daniel die Partie für sich entscheiden – glücklicher Sieg mit schwarz und schwer erleichtert verabschiedete sich Daniel mit 1½ Punkten aus 2 Spielen ins Restaurant um mal kräftig die Speisen zu testen.

Der nächste Tag begann mit einer Überraschung: Früh morgens zum Frühstück glitzerte draußen der weiße Schnee und man merkte die vorweihnachtliche Stimmung mit Weihnachtsschmuck an – ob diese sich auch auf die Leistung von Daniel übertragen würde fragte sich manch bekannte Gesichter im Spielsaal. Grinsend mit Mütze absolvierte Daniel seine 3. Runde als Favorit mit weiß. Sein Gegner konnte dem Druck den Daniel auf dem Königsflügel entfachte nur schwer entkommen. Geschickt lockte sein Gegner ihn zum Grübeln und im Nachhinein auch einem leitsinnigen Läuferopfer um mehr Platz und Raum für seine Figuren zu entfachen. Ein typisches Endspiel für Daniel – plötzlich unter Druck mit einer Figur weniger und auch durch freundliche Hilfe seines Gegners gewann er diese 3. Runde.

Nach 3 Runden mit 2½ Punkten war Daniel mit dem Zwischenstand zufrieden – obwohl die Ergebnisse nicht mit der Leistung verdient waren. Es sprach sich schon bei sachkundigen Dritten bei diesen Zwischenständen rum, dass wohl die 4. Runde eine der entscheidenden Runden für den Erfolg und die Qualifikation fürs Finale in Leipzig wäre. Zum Start der 4. Runde hatten 3 Spieler/innen in der Gruppe F 2,5 Punkte und eine Vielzahl von Spielern 2 Punkte.
Es war also angerichtet für die 4. Runde – Hochspannung einerseits andererseits auch Spielfreude. Gut verpackt mit ein Dutzend Pullis und Jacken betrat Daniel den Spielsaal in Erwartung auf die bisher führende Spielerin in der F-Gruppe. Was um Himmels-Willen ist zwischenzeitlich mit Daniel passiert, dürfte mancher sich verwundert den Kopf geschüttelt haben. Daniel mit schwarz wollte von der Gegnerin doch nach dem 1. Zug wissen, ob diese sich ordentlich vorbereitet hatte:

  1. d4 –  f5
  2. Sf3 – Sf6
  3.  c4 – g6
  4. Sc3 – Lg7
  5. e3 – 0-0

Das Video von GM Kindermann lässt grüßen 🙂 – positives Kopfkino ging bei Daniel  los, als  er merkte, dass seine Gegnerin mit einer DWZ von 1284 sich offensichtlich nicht wirklich wohl fühlte und die Eröffnung auch nicht zu kennen scheinte. Daniel verstärkte sodann denn Druck konsequent indem er erstmalig im Turnier die Ruhe hatte Zug für Zug seine Figuren zu entwickeln und nicht hastig wurde. Am Ende hatte Daniel die Balance zwischen aktivem Spiel und nicht leichtsinnig werden für sich gefunden und war sichtlich zufrieden während dem Spiel :-). Die Gegnerin derweil erkannte wohl immer mehr, dass sie kein Konzept gegen schwarz gefunden hatte. Am Schluss war der Druck in der Stellung und auch auf der Uhr zu groß für die Gegnerin sodass Daniel seinen Sieg einfahren konnte und nach 4 Runden hat sich Daniel mit 3½ Punkten an die Spitze gespielt. Vor der letzten Runde am Sonntagmorgen war klar: Mit einem Remis im letzten Spiel ist Daniel sicher 2. da lediglich noch zwei gegeneinander antretende Spieler mit einem Sieg gleich ziehen konnten. Man konnte meinen Daniel könne erleichtert in die letzte Runde gehen aber weit gefehlt – die Vorbereitung war nicht optimal zu viele Gedanken um das Spiel gingen ihm durch.

Daniel bemerkte zwischenzeitlich auch auf der Nürtinger Schachseite bereits den Eintrag für Aalen – Ansporn zusätzlich jetzt nicht auch noch die Nerven verlieren.

Sonntag Final Countdown – 08:45 Uhr Brett 1 F-Gruppe
Daniel schon früh am Brett mit weiß wollte jetzt nicht seinen Turniererfolg verspielen und war hoch nervös. Am Brett 2 (Nebenbrett) war dagegen die Stimmung lockerer. Daniel’s Gegner in der letzten Runde war mit einer DWZ 1371 gleichstark. „Bloß nur kein Fehler machen“ war ihm anzumerken, denn die Zeit auf der Uhr verstrich und seine Züge waren auch nicht von Spielfreude geprägt. Nach 6 Zügen hat Daniel bereits über eine dreiviertel Stunde verbraucht…  Wahrlich kein guter Beginn. Sein Gegner bat ihm ein Remis im 7. Zug an was Daniel ablehnte – wohlwissend bei einem Sieg an Brett 2 war es um die Führung geschehen. Daniel spielte immer nervös wusste er doch, dass eine Qualifikation und ein Gesamtsieg teils zu konträren Maßnahmen führen könnten. Während ein Remis sicher seine Qualifikation bedeuten würden – wäre der Sieg abhängig vom Ergebnis an Brett 2.  Daniel währenddessen hatte nun im 9. Zug seine Jackenkaputze weit ins eigene Gesicht übergestülpt um möglichst keinen Blickkontakt zum Gegner aufzubauen…

Was tat sich währenddessen am 2. Brett? Beide waren in Lauerstellung und auf Seite von schwarz wurde öfters Remis angeboten (was Daniel bemerkte) – wohlwissend, dass damit auch die Qualifikation verbunden ist, während weiß den Sieg in der 5. Runde und damit bei einem Remis von Daniel am 1. Brett den Gesamtsieg in der F-Gruppe verbuchen könnte.

Wenige Züge sind in der 5. Runde gespielt und Daniel wusste offensichtlich immer weniger mit der Situation umzugehen. Platz 1 in der F-Gruppe oder sichere Qualifikation durch ein Remis? – diese Frage konnte Daniel nicht mehr aus seinem Spiel verbannen.

Wir schreiben den 13. Zug für weiß (Daniel ist am Zug) – sein Gegner war noch nicht wieder am Platz während Daniel auf seinen Gegner wartete um mit seinem Zug ein eigenes? Remisangebot zu machen und damit die Qualifikation zu sichern. Angenommen und damit stand fest Daniel ist mit 4 Punkten mindestens 2. der F-Gruppe.

Jetzt begann das warten und bangen um den Stand am 2. Brett. Zwischenzeitlich war Daniel nicht mehr im Turniersaal anzutreffen sondern ist zur Ablenkung bei Schneefall eine Runde laufen gegangen. Als Daniel wieder kam und sich nach dem Stand erkundigen wollte war es schon beendet – überglücklich konnte Daniel für die Nürtinger beim Qualifikationsturnier in Aalen 2017 den 1. Platz in der Gruppe F erzielen und damit als Vertreter in Leipzig im nächsten Jahr um den Deutschen-Schach-Amateurmeister in der Gruppe F mitspielen. Für Daniel ist das auch der erste Turniersieg überhaupt in seiner Schachlaufbahn. Umso mehr freut es Daniel für Nürtingen diesen Erfolg feiern zu dürfen – möge sich dieses auch auf die 5. Mannschaft auswirken.

An dieser Stelle möchte sich Daniel für die Unterstützung im Vorfeld bei allen Nürtinger Schachspielern recht herzlich bedanken und freut sich schon jetzt auf weitere Turniererfolge für den Schachverein Nürtingen 1920 e.V.

Weitere Infos und Bilder vom Turnier unter https://www.dsam-cup.de/aalen/siegerehrung.html
und die Abschlusstablle der Gruppe F https://www.dsam-cup.de/aalen/turnier.html?gruppe=F&typ=tab

Alles in allem eine Turnierempfehlung an 3 Tagen mit 5 Partien – jedes Jahr zur Vorweihnachtszeit.

In diesem Sinne Merry Christmas and a happy new year!!!

 

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Daniel Beck Tabellenführer nach 4 Runden…

… bei der Deutschen Schach-Amateurmeisterschaft in Aalen. aktuelle Tabelle siehe : hier

Ausführlicher Bericht folgt

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