Eigentlich wollte sich die Nürtinger Zweite mit Bebenhausen II und Urach um die Meisterschaft streiten. Spätestens jetzt aber melden sich die Königskinder Hohentübingen zu Wort. Nachdem sie am ersten Spieltag bereits Bebenhausen zurechtgestutzt hatten, zogen sie jetzt den schwachen Nürtinger Gastgebern den Scheitel. Die Neckartenzlinger Zweite ließ sich in Reutlingen nicht lumpen und holte beim 7:1 zwei Punkte und ein gutes „Torverhältnis“ gegen den Abstieg.
Bezirksliga Gruppe A
Eine enttäuschende Vorstellung bot die Nürtinger Zweite gegen die Zweite der Königskinder Hohentübingen. Obwohl man in Bestbesetzung und als klarer Favorit antrat, behielten die Gäste mit 5:3 die Oberhand. Wolfgang Kudlich machte den unfreiwilligen Anfang, ließ ohne Not ein typisches Läuferopfer zu, im Glauben, dass der Opferzug nicht funktioniert um gleich darauf eines besseren belehrt zu werden. Teamchef Jürgen Zink kam schon aus der Eröffnung heraus unter Druck und musste froh sein, dass sein Gegner ihm mit Mehrbauer Remis anbot. Frank Reutter sorgte für den Ausgleich, sein Kontrahent wählte zwischen Figurenverlust und Damenverlust das falsche und gab unmittelbar danach auf. Kurt Welser handelte sich dann für seinen Remisschluss Kritik von den Kollegen ein, stand er doch neben Stefan Gold als einziger Nürtinger deutlich besser. Gold gelang es dann auch, die Gastgeber zum ersten und einzigen Mal nach vorn zu bringen. In einem Spiel „auf ein Tor“ eroberte er durch eine Kombination die Dame. Die übrigen drei Partien, die alle lange unklar und spannend waren, gingen dann der Reihe nach an die Königskinder. Daniel Seitz mit scheinbar besserem Endspiel ließ Dame und Turm ins eigene Lager eindringen und wurde matt gesetzt. Am unglücklichsten verlor Matthias Kill am Spitzenbrett. Er musste die Dame geben, bekam aber Turm, Figur und aktives Spiel, drängte seinen Gegenüber immer mehr in die Defensive um kurz vor der Ernte einem Zwischenschach mit Linienunterbrechung zum Opfer zu fallen. Zwischenzeitlich war auch die Stellung von Thomas Hanak gekippt. Er fand sich plötzlich in der Defensive wieder, verteidigte sich lange und zäh, letztlich aber erfolglos.
Kurzen Prozess machte die Neckartenzlinger Zweite mit Ihren Gastgebern von Reutlingen III. Ersatzman Eugenius Paprotny brachte die Gäste früh mit einer taktischen Kombination in Front. Die Reutlinger gelang aber der Ausgleich, bevor auch Sergej Poletajew seinen Gegner erfolgreich aufs Glatteis führen konnte. Dann eroberte Viktor Miller einen Bauern und verwertete ihn im Endspiel gekonnt. Auch Ralf Kunert erreichte ein klar gewonnenes Endspiel indem er seinen h-Bauern bis zur Umwandlung auf die Grundreihe durchzog. Somit stand es 1:4 für die Tenzlinger, bevor der Zeitnotteufel zuschlug. Renato Bajer musste sich nach der Eröffnung mit einer schlechteren Stellung abfinden. Er fand aber eine Zugfolge, die ihm zu Lasten seiner Bedenkzeit ein total ausgeglichenes Mittelspiel bescherte. Während Bajer noch 28 Minuten auf der Uhr hatte, standen seinem Gegner noch 70 zur Verfügung. Doch wie so oft bekam der Spieler mit Bedenkzeitvorteil die Stellung nicht in Griff und zwei Züge vor der Zeitkontrolle fiel tatsächlich das Kläppchen des Reutlingers. Auch der zweite Tenzlinger Zeitnotkünstler, Rainer Berkemer, spielte in horrender Zeitnot mit hängendem Kläppchen, keiner der Kontrahenten konnte mehr mitschreiben und nachdem die Zeit um und die Aufschriebe vervollständigt waren, hatte er großen Materialvorteil und auch die 40 Züge erfolgreich absolviert. Zu guter Letzt siegte auch noch Armin Meyer, dessen größtes Problem die vielen Remisangebote seines Kontrahenten waren. Meyer blieb aber locker, verstärkte seine Stellung Zug um Zug und siegte schließlich souverän im Königsangriff zum 7:1 Endstand für die Gäste, die damit einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt machten.
Bezirksliga Gruppe B
Der SK Wernau wurde ausgerechnet in Geislingen auf seinem Höhenflug eingeholt. Für die Gäste lief diesmal nicht viel zusammen. Es reichte nur zu einem Sieg von Carsten Stein und zwei Remispartien von Serkan Yildiz und Gerhard Pietrek.
Kreisklasse:
In der Kreisklasse gab es für die hiesigen Vereine ebenfalls nichts zu erben. Die Esslinger Zweite zeigte der Wendlinger Zweiten, die allerdings nur sechs Spieler an die Bretter brachte, klar ihre Grenzen auf. Wiederum gewann die Geheimwaffe Alexander Singer, während Waldemar Friesen und Markus Machtolf wenigstens Punkteteilungen beisteuerten.
Den Grafenbergern erging es nicht besser, der TSV hatte mit der SG Filder einen weiteren Bezirksligaabsteiger und Meisterschaftsfavoriten zum Gegner.
Die starken Bernhäuser entschieden bereits nach drei Stunden Spielzeit den Mannschaftskampf zu ihren Gunsten. Einem frühzeitigen Remis von Heiner Schneider folgten Niederlagen von Josua Kullen, Steffen Thurner, Simon Krickl und Eberhard Hallmann. In den weiteren Spielen einigte sich Mannschaftsführer Hartmut Hummel in ausgeglichener Stellung auf ein Remis. Auch Volker Lang konnte in einem Springerendspiel alle Gewinnversuche seines Kontrahenten abwehren und remisieren. Im Schlussspiel musste Matthias Gugel in ein Turmendspiel mit materiellem Nachteil abwickeln, was letztendlich nicht zu verteidigen war.
B-Klasse
Hier zeigte die junge Wernauer Zweite ihren noch jüngeren Gästen klar die Grenzen auf. „Senior“ Joachim Leibbrand und der Jüngste, Roni Nguyen, konnten für die Gäste wenigstens halbe Punkte sammeln. Für die Gastgeber holte Marco Fiala und die Yildiz – Familie Fahri, Berkay und Kaan die volle Ausbeute, Christoph Koch und Luis Denis remisierten.
Das ganz neu gemeldete Youngsterteam aus Wendlingen hielt sich ganz gut in Esslingen beim TSV/RSK. Beim 2:4 war man schon dicht dran am ersten Punktgewinn. Joel Stierl und Nils Korr freuten sich über ihre Siege.