Nürtingen1 unterliegt Schmiden/Cannstatt1 2,5:5,5 nach wechselhaftem Verlauf

In der Oberliga empfing Nürtingen zuhause den ewigen „Aufstiegsfavoriten“ in die zweite Bundesliga, Schmiden/Cannstatt und musste sich deshalb keine Gedanken über die Favoritenrolle machen. Den Gastgebern war klar, dass dies kein Spaziergang werden würde.

Die Hauptfrage, die allerdings das Spielgeschehen überschattete war allerdings: Wird dies coronabedingt das letzte Match der Saison sein? Diese Frage schien auch einige der Spieler zu beschäftigen, was sich in frühen Remisschlüssen niederschlagen sollte.

Ging dabei das frühe Remis von Bernhard mit Schwarz gegen das starke Brett 1 der Schmidener Krockenberger voll in Ordnung, so folgten die Remisen von Arnd und des Autors eher strategischem Kalkül. Zwar hatten sich beide leicht vorteilhafte Stellungen erspielt, allerdings offerierte ein Blick auf die verbliebenen Bretter eine vorteilhafte Situation für die Nürtinger.

An Brett 8 hatte sich unser Ersatzspieler Thomas Hanak einen überwältigenden Angriff erspielt, da der Gegner mit dem schwächenden f6 seine Königsstellung kompromittiert hatte. Keine gute Idee, wenn man als Schwarzer in einem Sizilianer sich dem Grandprix-Angriff gegenübersieht!

Und auch an Brett 6 bei Michael und Brett 7 bei Stefan A. sah die Sachlage mehr als rosig aus.Während Michael einen großen Raumvorteil mit Druckstellung verwaltete, konnte Stefan durch gezielte Nadelstiche Vorteile in Form einer besseren Bauernstruktur herausarbeiten.

Demgegenüber hatten Gerd an Brett 4 im Grünfeld-Inder und Stefan G. an Brett 5 im Franzosen mit Problemen zu kämpfen. Stefans Probleme führten dann leider auch schnell zur Niederlage, da sein Gegner Eisele eine meisterhafte Spielführung zum Thema „Entwicklungsvorsprung“ demonstrierte und zu starkem Angriff kam.

Auch Gerd musste wenig später die Waffen strecken, nachdem das überdehnte Grünfeld-Zentrum Gerds König zur Deckung nötigte und ihn später auf Wanderschaft schickte. Dieser war zwar im Endspiel sehr aktiv, allerdings nur auf Kosten der Aktivierung des gegnerischen Turms, was zu Materialverlust und Niederlage führte.

Nun ruhten alle Hoffnungen auf Stefan Auch, Michael und Thomas. Während Thomas die Partie souverän für sich entscheiden konnte, musste Stefan und Michael erleben, warum Schmiden nicht umsonst Anwärter auf den Aufstieg sind. Ihre Gegner verteidigten sich zäh und konnten im weiteren Verlauf das Kampfgeschehen noch drehen und den vollen Punkt einfahren.

Fazit:

Ein Spieltag mit mehr Kampfgeist als eingangs gedacht (Corona!) und einem unglücklichen Ende.Trotz allem kein Grund für die Nürtinger den Kopf hängen zu lassen. Mit dem aktuellen Tabellenplatz lässt es sich, vor der wahrscheinlich unvermeidlichen Pause, gut leben und es stehen sicherlich auch noch leichtere Gegner als Schmiden/Cannstatt auf dem Menü.

SV Nürtingen – SK Schmiden/Cannstatt 2,5:5,5

Weigand – Krockenberger 0,5:0,5, Mareck – Trachtmann 0,5:0,5, Schwarz – Niklasch 0,5:0,5, Aring – Löhr 0:1, Gold – Eisele 0:1, Doll – Scheeff 0:1, Auch – Hamburg 0:1, Hanak – Aidam-Reinisch 1:0

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