Nach langer coronabedingter Pause finden seit Anfang März wieder die WAM-Turniere statt. Dabei werden die Teilnehmer nach nomineller Spielstärke in Vierergruppen eingeteilt. In diesen Vierergruppen kämpfen die Spieler um den Gruppensieg. Bendix und Max ließen sich das WAM-Turnier in Magstadt nicht nehmen und reisten mit ordentlichem Siegeshunger an. Beide entschieden sich für einen DWZ-Joker, durch den sie in stärkere Gruppen eingeteilt wurden.
Bendix konnte in seinem ersten Spiel durch ein taktisches Motiv die Dame seines Gegners gewinnen, wobei er lediglich einen Springer verlor. Daraufhin ließ er es sich nicht nehmen, den Sack zuzumachen und fuhr seinen ersten Sieg ein. Die zweite Partie war bis ins späte Mittelspiel ein harter Kampf, bei dem sich beide Spieler kaum Fehler erlaubten. Dann aber konnte Bendix durch einen sehenswerten Turmzug auf die Grundreihe des Gegners einen Materialgewinn erzwingen, den er anschließend auch in einen Sieg verwandelte. Bendix hatte es nun in der Hand, das Turnier ungeschlagen zu beenden. Das dritte Match startete mit der sizilianischen Eröffnung. Durch eine kleine Unaufmerksamkeit verlor Bendix im Eröffnungsstadium einen Bauern. Sein Gegner spielte daraufhin sehr genau und konnte auch noch eine Leichtfigur gewinnen. Bald darauf musste Bendix seine dritte Partie aufgeben. Diese Niederlage erwies sich jedoch nur als Schönheitsfehler: Bendix‘ Gruppensieg konnte sie nichts mehr anhaben.
Max begann seine erste Partie mit der russischen Verteidigung, wobei er die schwarzen Steine führte. Er konnte sich im weiteren Verlauf einen Materialgewinn erarbeiten, woraufhin sich sein Gegner aber zäh verteidigte. Schulbuchmäßig gelang es Max dann aber, einen Damen- und Turmabtausch zu erzwingen, der es Max erheblich erleichterte, die Partie zu Ende zu bringen. Beflügelt von seinem ersten Sieg ging Max in seine Partie Nr. 2. Diese verlief sehr ausgeglichen, keiner der Kontrahenten schaffte es, sich einen Vorteil zu erarbeiten. Obwohl noch einige Figuren auf dem Brett waren, gelang es Max‘ Gegner, ein Dauerschach mit seinen beiden Türmen zu erzwingen. Dementsprechend blieb Max nichts anderes übrig, als sich in der zweiten Runde mit einem Remis zu begnügen. Davon ließ er sich aber nicht beirren, vielmehr hatte er den Gruppensieg vor Augen. Konsequent setzte er in seiner dritten und letzten Partie auf das Königsgambit, welches er vor dem Turnier vertieft einstudiert hatte. In der Eröffnung gab er einen Bauern, um als Kompensation einen dynamischen Angriff zu erhalten. Dieser mündete in einer schönen Kombination, durch die Max eine Leichtfigur und anschließend auch noch einen Bauern gewinnen konnte. Trotz hartem Kampf seines Gegners ließ sich Max den Gruppensieg nun nicht mehr nehmen und setzte seinen Gegner Matt.
Doppelsieg für die Nürtinger – ein starkes Comeback nach der langen Coronapause!
(Christian Friz)