Auf Verbands- und Bezirksebene wurde die Corona geschuldete einseitige Spielverlegungsmöglichkeit wieder aufgehoben, der Kreis lässt diese Sonderregel noch zu. So spielten Ober- und Bezirksliga wieder fast komplett, allerdings konnten viele Mannschaften nicht vollzählig antreten. Die Tabellen sind ob der vielen ausstehenden Nachholbegegnungen noch ziemlich schief.
In der Oberliga führten Deizisauer Probleme bei der Organisation eines geeigneten Spiellokals dazu, dass Nürtingen sein eigentliches Auswärtsspiel im eigenen neuen Spiellokal bei bestem Wetter ausrichten konnte. Leider aber ohne positive Wirkung des Heimvorteils: 2,5:5,5 hieß es am Ende.
Eigentlich hatte man sich als Underdog doch Chancen gegen die Bundesligareserve ausgerechnet, doch Deizisau ließ zu keiner Zeit Nürtinger Hoffnungen aufkeimen. Zwar mussten die Gäste auf einen ihrer Spitzenspieler verzichten, doch auch bei den Gastgebern fiel mit Arnd-Rüdiger Schwarz einer der besten Scorer aus. Bei zwei kampflosen Partien startete das Match nur mit 6 Spielern auf beiden Seiten.
Relativ schnell steuerten Stefan Auch und Michael Doll den Remishafen an. Beim Blick auf die verbliebenen vier Bretter kündigten sich bereits trotz des schönen Wetters Gewitterwolken an. Klaus Templin musste einen Bauernverlust hinnehmen, den seine Gegnerin gekonnt durch kombinierten Druck auf Zentrum und Damenflügel einleitete. Leider führte dies zu einem Blackout von Templin, der Material kostete und die Partie sofort beendete.
Auch der Autor geriet nach schlampiger Eröffnungs-behandlung durch einen verfrühten Springerausfall unter Druck. Nachdem er die Chance verpasste mit einem Schachgebot – dem Normalzug! – dem Gegner zuerst die Rochade zu nehmen, fehlte das Tempo anschließend um das Zentrum zu stabilisieren. Dies sorgte für ein gegnerisches vorgerücktes Zentrum und raubte Sascha Mareck damit die nötige Luft zum Atmen. Der Raumvorteil sorgte dann auch für die Entscheidung. Leider konnte auch Gerd Aring als Schwarzer sich aus dem positionellen Druck seines Gegners nicht lösen. Befreiungsversuche endeten mit mehreren Bauernschwächen, die der Gegner entscheidend für sich nutzen konnte.
Als der Mannschaftskampf mit 2:5 bereits entscheiden war, fügte sich Stefan Gold in ein Remis, nachdem er seinen Anzugsvorteil in einer symmetrischen Stellung nicht ausbauen und sein Gegner die leichte Initiative neutralisieren konnte. Insgesamt leider eine enttäuschende Vorstellung der Nürtinger. Bleibt zu hoffen, dass sich das schon mit dem nächsten Spiel ändert. Noch sind 4 Runden aufgrund zweier Nachholspiele offen und die Chance auf den Klassenerhalt bleibt gewahrt. Beim Heimspiel am 27.03. gegen Ulm sollte dann aber etwas Zählbares herausspringen.
SF Deizisau II – SV Nürtingen 5,5:2,5
Foisor – Mehne -:+, Dabo-Peranic – Mareck 1:0, Gustain – Schwarz +:-, Gheng – Aring 1:0, Rempeli – Gold 0,5:0,5, Brenner – Doll 0,5:0,5, Jelica – Auch 0,5:0,5, Valkova – Templin 1:0
(SM/WK)