Herbstopen in Deizisau

Vom 28. bis 31. Oktober fand in Deizisau wieder das bekannte Herbstopen statt mit Nürtinger Beteiligung.

Im A-Open nahmen Stefan Gold, Matthias Kill und Abdulhamit Gündogdu teil. Einziger Starter im B-Open war Daniel Beck. Im C-Open konnte Nürtingen leider keinen Starter stellen.

Bei Stefan lief das Turnier nach durchwachsenem Start in Summe sehr erfolgreich. In der ersten Runde wurde in der Eröffnung eine deutlich bessere Stellung erreicht, doch wurde diese wie auch einige Male in der Liga zuvor durch einen taktischen Fehlgriff in eine schlechtere Endspielstellung verdorben, die allerdings remis gehalten werden konnte. Insgesamt sollte es aber tatsächlich der einzige echte Fehler des Turniers bleiben. Nachdem die zweite Runde dann durch einen taktischen Kniff gewonnen werden konnte, warteten in den Folgerunden fast nur (deutlich) stärkere Gegner. Es gelang dann das Kunststück von 5 nacheinander erspielten Remis, darunter eins gegen IM Ralf Schöne (hier hätte man weiterspielen können/sollen…), das in der Liveübertragung gezeigt wurde. Insgesamt mit ca. 1 Punkt über der Gewinnerwartung ein gutes Turnier, das mit dem 38. Platz (bei Setzliste 54) belohnt wurde.

Matthias fand das Turnier kurzweilig, gut organisiert und harmonisch. Insgesamt ist Matthias mit 4,5/7 natürlich zufrieden und landete auf dem 24. Platz im A-Open. Seine Partien gingen alle ziemlich lange und waren intensiv. Matthias hat auch ein paar mal Remisangebote abgelehnt, teils mit Erfolg. In der 2. Runde hatte er nur einen nominell stärkeren, IM Jaroslaw Krassowizkij, den er zwar zu langem Nachdenken brachte, aber letztlich chanchenlos war. Nach einem nicht ganz korrekten Bauernopfer bekam er trotzdem Spiel. In komplizierter Lage fand sein Gegner sich aber besser zurecht. Gut war, dass zwei etwa gleich starke 1900er von Matthias geschlagen werden konnte. In der letzten Runde aber mit Glück, da sein Gegner einen Figurengewinn übersah, den Matthias unnötig in schon besserer Stellung zuließ. In einem für Matthias leicht vorteilhaften Endspiel beging sein Gegner mehrere Schnitzer, da er auch vor Anstrengung platt schien. Dann drehte sich das Blatt im Turmendspiel zu Matthias Gunsten.

Abdulhamit belegte mit 50 % Ausbeute (also 3,5 Punkte) den 47. Platz und ist nach eigenen Angaben ein wenig enttäuscht und sieht Luft noch nach oben.

Daniel im B-Open war an Platz 57 zu Beginn des Turniers gesetzt und wusste, dass er in der Mehrheit der Spiele sich stärkeren Spielern gegenübersah. Die ersten beiden Runden konnte er jeweils gegen etwas stärkere Spieler mit erkämpften Remis einen guten Start sichern, ehe er in Runde 3 sich einem deutlich jüngeren Spieler geschlagen gegeben musste. In Runde 4 bekam Daniel es mit seinem stärksten Gegner im Turnier zutun und konnte erwartungsgemäß ebenfalls keine Punkte mitnehmen. Nach 4 Runden war Daniel sichtlich von seinen Leistungen genervt. In der 5. Runde konnte Daniel eine gewonnene Endspielstellung nicht zu einem Sieg umwandeln – systematisch für Daniel’s Spielweise – es endete in einem enttäuschenden Remis. Die letzten beiden Runden gewann Daniel und konnte sich so mit 50 % und 3,5 Punkte auf den 41. Platz spielen. Zusammenfassend sind die Ergebnisse für Daniel gut. Die spielerischen Leistungen spiegeln jedoch nicht ein gutes Ergebnis wieder.

Ein anstrengendes aber kurzweiliges Turnier ging zu Ende und könnte für die Zukunft auch für unsere Jugendspieler ein interessantes Turnier werden, bei dem nette Schachspieler aus dem ganzen Ländle dem Herbstwetter in einer Halle trotzen.

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Spielberichte

Schach Verbandsliga, Nürtingen unterliegt in Pfullingen

 Ohne zwei Spitzenspieler und nur zu siebt unterlag Nürtingen beim Tabellenführer in Pfullingen verdient mit 3:5. In der Landesliga marschieren Neckartenzlingen und Nürtingen II trotz ganz unterschiedlicher Saisonziele weiter einträchtig nebeneinander. Nürtingen II trotzte – ebenfalls nur zu siebt – Kirchentellinsfurt ein 4:4 ab. Mit dem gleichen Resultat musste sich Neckartenzlingen in Esslingen begnügen.

Verbandsliga

Die Nürtinger Erste musste in Pfullingen ohne seine an Brett 1 und 3 gemeldeten Spieler auskommen. Als Ersatzspieler kam das Nürtinger Jungtalent Abdulhamit Gündogdu zum Einsatz, der sich vorher mit zwei Siegen in der Landesliga empfohlen hatte. Einen weiteren Ersatzspieler wollten die Nürtinger nicht aus ihrer 2. Mannschaft abziehen, denn diese war am gleichen Tag in einem wichtigen Spiel um den Klassenerhalt ebenfalls aktiv. So trat man nur mit 7 Spielern an und das 2. Brett ging kampflos an die Pfullinger Gastgeber. Stefan Auch spielte die Eröffnung gewohnt solide und hatte ebenso wie sein Gegner nichts gegen eine frühe Punkteteilung einzuwenden. Gerd Aring sorgte im frühen Mittelspiel für den Ausgleich, indem er einen groben taktischen Patzer seines Gegners widerlegte.

Anschließend geriet Nürtingen aber schnell auf die Verliererstraße. Klaus Templin verpasste nach der Eröffnung die optimale Figurenaufstellung und sah sich später entscheidenden Drohungen gegen seinen Königsflügel ausgesetzt, die er nicht mehr abwehren konnte. Kurz danach musste Abdulhamit Gündogdu gegen seinen sehr routinierten Gegner ebenfalls die Waffe strecken. Nach einem Bauernverlust in der Eröffnung hatte er die Partie noch sehr erfindungsreich am Leben gehalten, am Ende überwog aber die Erfahrung seines Gegners. Damit lag Nürtingen bereits mit 2 Punkten hinten. Arnd-Rüdiger Schwarz konnte mit einem tollen Sieg noch einmal verkürzen. Nach einer Eröffnung mit vielen originellen Zugumstellungen wurde die Partie sehr scharf, der Nürtinger musste eine Leichtfigur und später sogar die Dame opfern, am Ende aber fand sich der gegnerische König mitten auf dem Brett in einem Mattnetz wieder. Matthias Kill hatte nach der Eröffnung optimistisch einen Bauern geopfert, aber die Kompensation blieb aus und der Pfullinger brachte seinen Materialvorteil sicher nach Hause. Damit war der Mannschaftskampf entschieden und die letzte Partie nur noch Kosmetik. Hier hatte Bernhard Weigand seinen Gegner am Spitzenbrett lange initiativreich unter Druck gesetzt. Der Gegner verteidigte aber sehr gut und konnte im Endspiel einen Bauern am Damenflügel gewinnen. Mit einer starken Verteidigungsleistung konnte Weigand die Partie aber auf Grund der bereits reduzierten Bauernanzahl Remis halten. Pfullingen baute mit dem verdienten 5:3 seine Tabellenführung aus, Nürtingen belegt jetzt mit 3:3 Punkten einen Tabellenmittelplatz.

 

SF Pfullingen – SV Nürtingen 5:3

Altenhof – Weigand 0,5:0,5, B.Einwiller – Mehne +:-, Klaric – Aring 0:1, Güss – Schwarz 0:1, Nägele – Auch 0,5:0,5, D.Einwiller – Kill 1:0, Nagelsdiek – Templin 1:0, Bräuner – Gündogdu 1:0

 

Landesliga:

Mit dem SC Kirchentellinsfurt erwartete Aufsteiger Nürtingen II ein routiniertes, etabliertes Landesligateam. Erst am letzten Spieltag ließen die Gäste ihr Potenzial beim 4:4 gegen Meisterschaftsaspirant Neckartenzlingen aufblitzen. Für die Nürtinger hätten die Voraussetzungen dagegen kaum schlechter sein können. Nicht nur, dass man die Stammkräfte Abdulhamit Gündogdu und Ulrich Feucht ersetzen musste. Krankheitsbedingt fiel auch noch Thomas Hanak so kurzfristig aus, dass es nicht mehr gelang, einen weiteren Ersatzspieler aufzustellen. Damit lagen die Hausherren von Anfang an mit einem Punkt im Rückstand. Wie sollte der Außenseiter in einer solchen Situation noch etwas reißen? Zwar gelangen Wolfgang Kudlich, Michael Doll und Andreas Rohr verdiente Remisen, doch schienen diese nur die Kirchentellinsfurter ihrem Ziel näher zu bringen. Aber nach einem spektakulären Damenopfer samt Mattsetzung blieb es Mannschaftsführer Jürgen Zink vorbehalten, höchstpersönlich für den Ausgleich zu sorgen. Darüber hinaus wahrte er mit dem dritten Sieg in der dritten Partie seine weiße Weste. Die verbliebenen drei Spiele wogten hin und her. Aus zunächst etwas gedrückter Stellung konnte Stefan Gold mit einem Scheinopfer einen Turm für einen Springer gewinnen. Diesen Vorteil verwertete er im Endspiel sicher. Weniger Glück hatte Frank Reutter, der den gegnerischen Ansturm abwehrte und selbst zum Königsangriff überging. In gewonnener Position ermöglichte er aber durch einen Zeitnotfehler eine Springergabel, die ihn Dame und Partie kostete. Zäh verteidigte sich Andreas Kaiser unter starkem gegnerischem Druck – mit Erfolg. Zwar kam ihm zwischenzeitlich ein Bauer abhanden, doch erhielt er dynamischen Ausgleich durch aktives Figurenspiel. Bei beiderseits knapper Bedenkzeit wollte niemand mehr aufs Ganze gehen und man einigte sich auf Remis, womit die Nürtinger ein kaum erwartetes 4:4-Unentschieden erreichten. Dieses sollte für die kommenden schweren Aufgaben Auftrieb geben!

Zum zweiten Mal in Folge spielten auch die Schachfreunde Neckartenzlingen 4:4 unentschieden, aber noch sind die Meisterschaftschancen intakt. Nach zwei relativ schnellen Remisen von Norbert Hallmann und Sascha Tscharotschkin brachte Frank Häußler die Gastgeber mit einem flott vorgetragenen Königsangriff in Führung.

Den Gästen gelang danach der Ausgleich an Brett 7, wo Renato Bajer stark in die Defensive gedrängt wurde und die Stellung nicht mehr zusammen halten konnte.

Ersatzmann Andreas Haist hatte an Brett 8 nach eigenen Angaben etwas Glück in der Stellung, als sich ein vermeintlicher Bauerngewinn seines Gegners als Figurenverlust herausstellte. Allerdings war dieser Vorteil im Springer-Endspiel kaum zu verwerten und so das Remis das gerechte Endresultat. An Brett 4 gelang den Schachfreunden wieder die Führung, als Dietmar Guski aus der Eröffnung heraus einen starken Angriff startete und mit einer Mehrfigur aus der Abwicklung herauskam.

Die beiden verbliebenen Partien, die beim Stand von 3,5:2,5 über den Mannschafts-kampf entscheiden sollten, dauerten an die fünf Stunden und wurden von den Mannschaftskameraden mit großer Spannung verfolgt. Am Spitzenbrett konnte Mischa Tscharotschkin seine passive Position lange Zeit zäh verteidigen. Doch als es dem Esslinger gelang in die Stellung einzudringen und einen Bauern zu gewinnen, zeichnete sich der Gästesieg ab, auch wenn der Tenzlinger noch lange aber letztlich erfolglos Widerstand leistete. In der letzten Partie war eine ausgeglichene Position entstanden, in der Udo Ruprich aber weiterhin versuchte, Druck zu erzeugen. Zugleich musste er jedoch auch aufpassen und durfte nicht zu sehr überziehen um dem Gegner nicht die Chance zu bieten selbst auf den ganzen Punkt zu spielen. Am Ende ergab sich eine Zugwiederholung und das Remis zum 4:4-Endstand. Kurios: nach drei Spieltagen liegen fünf (!) Mannschaften mit 4:2 Punkten an der Spitze des Feldes. Neckartenzlingen und Aufsteiger Nürtingen II sind auch dabei !

 

SV Nürtingen II – SC Kirchentellinsfurt 4:4

Doll – Hagemann 0,5:0,5, Gold – Schönwälder 1:0, Hanak – Schlotterbeck -:+, Reutter – Bäuerle 0:1, Zink – Langer 1:0, Kaiser – Hornig 0,5:0,5, Rohr – Fritz 0,5:0,5, Kudlich – Staiger 0,5:0,5

SF Neckartenzlingen – SV Dicker Turm Esslingen 4:4

M.Tscharotschkin – Englmeier 0:1, Hallmann – Kunert 0,5:0,5, A.Tscharotschkin – Scharrer 0,5:0,5, Guski – Ramin 1:0, Ruprich – Schulz 0,5:0,5, Häußler – Albruschat 1:0, Bajer – Schreiber 0:1, Haist – Blum 0,5:0,5

 

A-Klasse

Den erwarteten doppelten Punktgewinn holte Nürtingen IV bei der neu formierten Wernauer Dritten. Alle Partien wurden am Brett entschieden. Für die Gastgeber gewannen Stefan Zimmermann und Giacomo Corbacio, für die Gäste Johannes Mögerle, Christian Friz, Tim Bentsche, Willi Riedl, Markus Rausch und Tobias Bunz.

 

SK Wernau III – SV Nürtingen IV 2:6

B.Yildiz – Mögerle 0:1, K.Gavagan – Friz 0:1, K.Yildiz – Bentsche 0:1, Zimmermann – Schwarz 1:0, T.Gavagan – Riedl 0:1, Sigler – Rausch 0:1, Corbacio – Beck 1:0, Alkan – Bunz 0:1

 

Ergebnisse und Tabellen:

 

Verbandsliga Süd

TSV Langenau – SC Tettnang                                3,5:4,5

SK Markdorf – SF Dornst.-Pfalzgrafenweiler      5,0:3,0

SV Reutlingen – SF Deizisau II                              3,5:4,5

SSG Fils-Lauter – SV Ebersbach                         2,0:6,0

SF Pfullingen – SV Nürtingen                                5,0:3,0

 

Tabelle

  1. SF Pfullingen 3          14,0      6:0
  2. SF Deizisau II 3          14,5      5:1
  3. SV Ebersbach 3          15,5      4:2
  4. TSV Langenau 3          13,5      3:3
  5. SV Nürtingen 3          12,5      3:3
  6. SC Tettnang 3 12,0      3:3
  7. SV Reutlingen 3 10,5      2:4
  8. SK Markdorf 3   9,0      2:4
  9. SSG Fils-Lauter             3            9,5      1:5
  10. SF Dornst.-Pfalzgrafenweiler 3   9,0      1:5

 

Landesliga:

SF Göppingen – SK Köki Hohentübingen           4,5:3,5

SF Neckartenzlingen – SV DT Esslingen 4,0:4,0

SV Nürtingen II – SC Kirchentellinsfurt                  4,0:4,0

SK Bebenhausen II – TSV/RSK Esslingen          6,0:2,0

SV Urach – SC Ostfildern                                       3,0:5,0

 

Tabelle:

  1. SK Bebenhausen II 4 15,0      4:2
  2. Königskinder Hohentübingen 4 13,5      4:2
  3. SF Neckartenzlingen 4 13,0     4:2
  4. SV Nürtingen II             4          12,5      4:2
  5. SF Göppingen 4 12,0      4:2
  6. SV Dicker Turm Esslingen 4 12,5      3:3
  7. SC Kirchentellinsfurt 4 11,5      2:4
  8. SC Ostfildern 4 11,0      2:4
  9. SV Urach 4 10,0      2:4
  10. TSV/RSK Esslingen 4   9,0      1:5

 

A-Klasse:

 

SV DT Esslingen III – TSV/RSK Esslingen III       4,5:3,5

SK Wernau III – SV Nürtingen IV                             2,0:6,0

SF Nabern II – SC Ostfildern IV                             4,5:3,5

 

  1. SV Nürtingen IV 3 16,0      6:0
  2. SV Dicker Turm Esslingen III 3 14,0     4:2
  3. SF Nabern II 2   9,0      4:0
  4. TSV/RSK Esslingen III 2          11,0      2:2
  5. SK Wernau III             3          10,5      2:4
  6. SC Ostfildern IV 3            8,5      0:6
  7. SV Nürtingen V 2            1,0      0:4

 

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Foto-Finish bei der Vereins-Blitzmeisterschaft

Einen ganz knappen Einlauf gab es bei der Vereins-Blitzmeisterschaft: es siegte Gerd Aring mit einem halben Punkt Vorsprung vor Stefan Auch und Arnd-Rüdiger Schwarz.

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Schach-Landesliga Neckar-Fils: TSV/RSK Esslingen I – SV Nürtingen II 4:4

Die zweite Etappe der „Mission Klassenerhalt“ führte den SV Nürtingen II nach Esslingen-Sulzgries zum dort beheimateten TSV/RSK Esslingen. Nach dem Auftaktsieg gegen Ostfildern wollte der Landesliga-Aufsteiger unbedingt nachlegen, zumal die Sulzgrieser nicht in stärkster Besetzung antreten konnten. Zunächst aber hatte Stefan Gold gegen den Esslinger Youngster Nils Richter Schwerstarbeit zu verrichten, um nach einem Bauernverlust sein Endspiel wieder auszugleichen. Mit einer netten Idee gewann der Nürtinger den Bauern wieder zurück, worauf sich beide Seiten auf ein Remis einigten. Mit gutem Beispiel ging Mannschaftsführer Jürgen Zink voran. Dank aktiv aufgestellter Schwerfiguren erreichte er ein positionelles Übergewicht. In Folge eines schweren gegnerischeren Fehlers ergatterte Zink auch noch einen Läufer, worauf sein Kontrahent die Waffen streckte. Kaum zu überblicken waren die haarsträubenden Verwicklungen in der Partie von Ulrich Feucht. Dieser schien bereits auf der Siegerstraße als er eine Qualität erobern konnte. Doch plötzlich ließ Esslingens Kozina einen gewaltigen Königsangriff vom Stapel. Wer weiß, wie die Partie geendet wäre, wenn der Sulzgrieser nicht aufgrund knapper Bedenkzeit ins Unentschieden eingelenkt hätte? Gewohnt solide agierte dagegen Nürtingens Ersatzspieler Andreas Rohr. Mit etwas mehr Mut zum Risiko wäre bei ihm aber vielleicht mehr als ein halber Punkt möglich gewesen. Die Waage schien sich endgültig auf die Gästeseite zu neigen, als Nachwuchstalent Abdulhamit Gündogdu seine ansteigende Form unter Beweis stellte und mit einer exzellent vorgetragenen Angriffspartie sein Team mit zwei Punkten in Front brachte. Denn sein Teamkollege Frank Reutter konnte in seinem Spiel stets das Gleichgewicht halten und erreichte schließlich auch den Remishafen. Daneben besaß Michael Doll leichte und Thomas Hanak klare Vorteile. Der zum Sieg noch fehlende halbe Punkt war also nur noch Formsache? Weit gefehlt! Nach einem unerklärlichen Bauerneinsteller musste Doll plötzlich um das Unentschieden kämpfen. Etwa gleichzeitig versandete der überwältigend erscheinende Königsangriff Hanaks. Auch er landete in einem schlechten Endspiel mit einem Bauern weniger. Beide verbliebenen Partien erweckten den Eindruck, als seien sie aus Nürtinger Sicht noch haltbar. Nun zeigten sich die Gastgeber aber voll auf der Höhe und verwandelten ihre Materialvorteile konsequent in Siege.

Schade und etwas ärgerlich für die Nürtinger Zweite, dass der zum Greifen nahe Erfolg letztlich nicht eingefahren werden konnte! Möglicherweise kann aber auch schon der eine Zähler in der Endabrechnung Gold wert sein.
Michael Doll

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7. Remstal-Open am 03. Oktober 2017 im Schnellschach

Bereits zum 7. Mal veranstaltete der Schachverein Grunbach, traditionell am 03. Oktober am Tag der deutschen Einheit, das Remstal-Open. Die Austragung fand erstmals im Bürgerhaus in Remshalden statt.Gespielt wurden 9 Runden mit einer Bedenkzeit 10 Minuten + 5 Sekunden Zeitzuschlag pro Zug. Das Schnellschach-Turnier war mit 3 Großmeistern (GM), einem Internationalen Meister (IM), 2 Fide-Meistern (FM) und einem Candidate Master (CM) hochkarätig besetzt. Zudem bedeuteten 72 Teilnehmer einen Teilnehmerrekord für dieses Turnier. Die Punktevergabe beim Remtal-Open ist eine etwas andere. So bekommt man für einen Sieg 3 Punkte und für ein Remis 1 Punkt. Das bedeutet, dass die Spieler eher dazu geneigt sind die Partien auszukämpfen, anstatt frühzeitig zu remisieren.

Vom Schachverein Nürtingen nahmen 3 Schachfreunde teil. Matthias Kill gewann in der für ihn typischen Art 5 seiner 9 Partien, in dem er seine Gegner regelrecht zermürbte. Matthias erreichte in Endklassement mit einer positiven Bilanz von 5 Siegen und 4 Niederlagen mit 15 Punkten einen guten 24. Platz. Frank Reutter gewann zwar gegen nominell schlechter eingestufte Gegner souverän, verlor aber auch gegen nominell stärkere Gegner. Frank erreichte mit eine ausgeglichen Bilanz von 4 Siegen, 1 Remis und 4 Niederlagen mit 13 Punkten den 40. Platz. Andreas Kaiser musste überwiegend gegen nominell stärkere Gegner antreten. Mit einer positiven Bilanz von 5 Siegen, 1 Remis und 3 Niederlagen erreichte Andreas mit 16 Punkten einen sehr guten 18. Platz.

Für die Mannschaftswertung waren mindesten 3 Schachfreunde eines Vereins notwendig. Hinter den Überraschungssiegern aus Schwäbisch Gmünd mit dem Oberligaerfahrenen CM Andreas Hönick, den zweitplazierten favorisierten Grundbachern immerhin mit GM und FM besetzt, belegten wir Nürtinger den 3. Platz in der Mannschaftswertung. Es bleibt zu hoffen, dass nächstes Jahr vielleicht noch mehr Nürtinger Schachfreunde den Weg zum Remstal-Open finden.

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