Zum Saisonabschluss gewann ein stark ersatzgeschwächtes Nürtinger Team überraschend gegen Pfullingen und behauptete so den dritten Platz in der Verbandsliga.
Drei Stammspieler bei einem großen Turnier in Bayern, zwei im Urlaub – quasi mit dem letzten Aufgebot und nur zu siebt musste Nürtingen zum Saisonfinale gegen Pfullingen antreten. Während es für den Oberligaabsteiger Pfullingen darum ging möglichst hoch zu gewinnen um in letzter Minute den erneuten Abstieg doch noch zu verhindern, konnten die Gastgeber locker aufspielen, wollten aber ein gutes Resultat erzielen um sich nicht Wettbewerbsverzerrung vorwerfen lassen zu müssen.
Nach einem ereignislosen Remis durch Stefan Auch glich Wolfgang Kudlich den kampflosen Rückstand recht schnell aus. Sein Gegner musste nach einer Ungenauigkeit in der Eröffnung einen Bauern geben und verlor dann so den Faden, dass noch ein zweiter und dritter verloren ging. Nach Bauer Nummer vier gab der Gegner entnervt auf. Julian Theissler spielte ein mutiges Gambit, verpasste aber die richtige Fortsetzung und geriet entscheidend ins Hintertreffen. Bernhard Weigand konnte abermals ausgleichen. Die gegnerische Dame hatte sich in einer taktisch geführten Partie zu weit vom Geschehen entfernt und konnte ihren König nicht mehr gegen den Mattangriff unterstützen.
Danach zeichnete sich bereits ein überraschend positives Finale des Wettkampfs ab. Abdul Gündogdu wickelte eine komplizierte Stellung in ein Endspiel mit klarem Materialvorteil ab. Gerd Aring kam mit Mehrbauer in ein Endspiel mit Dame und Turm und auch am Spitzenbrett hatte Claudius Mehne nach taktischem Gefecht zwischenzeitlich eine Gewinnstellung auf dem Brett. Gündogdu wehrte die gegnerischen Schwindelchancen souverän ab. Aring hielt den gegnerischen König in der Ecke fest und gewann noch einen zweiten und schließlich dritten Bauern und holte den entscheidenden Punkt zum Mannschaftssieg, nachdem auch ein gegnerisches Dauerschach abgewehrt war. Trotzdem ärgerte sich Mehne, dass er seine Partie nicht wenigstens remis halten konnte und das Endspiel Läufer gegen Springer und Mehrbauer aufgeben musste.
Ausschlaggebend für den Nürtinger Sieg mit einer „Rumpfmannschaft“ war die Lockerheit, mit der man zum Saisonfinale antreten konnte, während man den Gästen doch deutlich die Belastung anmerkte, hoch gewinnen zu müssen. Nürtingen sicherte sich damit den dritten Platz, Pfullingen muss in der kommenden Saison in der Landesliga antreten.
SV Nürtingen – SF Pfullingen 4,5:3,5
Mehne – Altenhof 0:1, Weigand – Klaric 1:0, Aring – Güss 1:0, Auch – Nagelsdiek 0,5:0,5, Rohr – Bräuner -:+, Gündogdu – B.Einwiller 1:0, Kudlich – D.Einwiller 1:0, Theissler – Heel 0:1