Das Schach-Café startet

Im Schachverein Nürtingen gibt es viele Spielmöglichkeiten innerhalb der Mannschaften, beim Vereinsturnier oder der Stadtmeisterschaft. Aber wo kann man als Erwachsener gemeinsam trainieren um sich im Schach zu verbessern, wo im Endspiel weitere Erfahrungen sammeln? Wo besteht die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch über eine Eröffnung?

Die Lücke wollen wir schließen, in dem wir in regelmäßigen Abständen für Interessierte ein Schach-Café anbieten. Natürlich mit Tee, Kaffee und Kaltgetränken, auch eine Kleinigkeit zum Essen wird es geben.

Und dann greifen wir Eure Themen rund um das Spiel auf. Der Fokus bei den Teilnehmenden liegt auf einer mittleren Vereins-Spielstärke bis circa DWZ 1500. Natürlich schließen wir keinen aus.

In lockerer Atmosphäre setzen wir uns zusammen und für gute Gespräche bleibt auch genügend Raum. Der Spaß soll hierbei nicht zu kurz kommen.
Ältere jugendliche Schachfreunde wie Erwachsene sind gleichermaßen herzlich eingeladen daran teilzunehmen.

Los geht’s am Freitag, 24.11.2023 ab 19:45 Uhr.

Mit einem Unentschieden zur Tabellenführung

Damit konnte nun wirklich niemand rechnen. Trotz der guten Form der ersten Mannschaft musste man im Spiel gegen die starken Ulmer gleich auf zwei der Leistungsträger in der Ersten verzichten. So reisten wir ersatzgeschwächt an die schöne Donau, in der Hoffnung unsere Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Entgegen unserer Erwartungen lief das sogar besser als erwartet!
Nach kurzer Zeit konnte unser erster Ersatzspieler Soroush Wadiei in einer glänzend geführten Partie den gegnerischen Damenflügel so unter Druck setzen, dass der Gegner darunter zusammenbrach und eine entscheidende Schwäche zuließ. Une petite combinaison später, wie der große Capablanca zu sagen pflegte, führte dies zu Materialverlust und zur Aufgabe. Gratulation an Soroush für die toll geführte Partie.
Nur wenig später sollte auch Bernhard Weigand seinen Gegner nach dessen wilden Angriff taktisch schwindelig spielen. Dieser hatte auf einen Qualitätsgewinn spekuliert, aber Bernhards Entwicklungsvorsprung sträflich unterschätzt, wodurch das Material bei entscheidendem Angriff zurückgewonnen wurde.
Als dann auch noch Klaus-Dieter Templin seine souverän geführte Partie gegen seinen starken Gegner in den Remishafen steuern konnte, sah die Welt rosig aus für die Nürtinger. Auf eine früher 2,5-0,5-Führung hatte niemand gehofft.
Aber wo sollten die Punkte herkommen? Bis auf Sascha Mareck, der nach der Eröffnung einen gesunden Mehrbauern hatte sah die Lage nicht gerade sonderlich gut aus. Alle restlichen Bretter hatten leicht schlechtere bis schwierige Stellungen zu verwalten.
Nun zeigte Claudius Mehne, warum er nicht ohne Grund seit diesem Jahr das Spitzenbrett verwaltet. Zäh und umsichtig verteidigte er seine schlechtere Stellung und konnte sie tatsächlich noch in Remis überführen. Ein Punkt würde nun reichen, um zumindest das Unentschieden gegen Ulm zu retten.
Und Sascha sollte liefern! In besserer Form als vergangene Saison, gelang es ihm geduldig die gegnerische Initiative abzuschütteln und seinerseits ein Mattnetz um den schwarzen König zu spinnen. Die Kombination aus Angriff und freiem Mehrbauer sorgte dann auch für Figuren- und Partiegewinn.
Leider konnten dann Stefan Auch, Michael Doll und Andreas Rohr ihre Partien nicht halten, obwohl die beiden Erstgenannten durchaus Remis-Chancen hatten. Aber mit dem 4:4 war zumindest ein Mannschaftspunkt gerettet. Im Vorfeld hätte man den sicherlich mit Kusshand genommen.
Eine starke Mannschaftsleistung, die aufgrund der Niederlagen der beiden führenden Teams mit der Tabellenführung belohnt wird. Und ein weiteres Anzeichen der guten Form der Nürtinger, die sich auch in schwierigen Lagen nicht beirren lassen. Der Trend ist ungebrochen und gibt Hoffnung auf mehr!

SC Weiße Dame Ulm – SV Nürtingen 4:4

Fleischer – Mehne 0,5:0,5; Portnov – Weigand 0:1; Schwab – Mareck 0:1; Weber -Templin 0,5:0,5; Kill – Rohr 1:0; Wolf – Doll 1:0; Heinrich – Auch 1:0; Zomartova – Wadiei 0:1

(SM&WK)

Nürtingen II unterliegt knapp in der Bezirksliga

In der Bezirksliga B unterlag Nürtingen II bei der TSV/RSK Esslingen knapp mit 3:5 während im Lokalderby sich Favorit Wendlingen gegen Wernau II mit einem 4:4 Unentschieden begnügen musste.
Dicht dran an einer Überraschung war die Nürtinger Zweite bei der wesentlich stärker einzuschätzenden TSV/RSK Esslingen. Carlos de la Hoz Fernandez sollte eigentlich zu seinem ersten Einsatz für Nürtingen kommen, konnte aber nach einer halben Stunde mit einem kampflosen Punkt wieder gehen, da sein Gegner nicht erschien. Wolfgang Kudlich steuerte ein Remis nach ziemlich ereignislosem Spiel bei, bevor die Gastgeber durch Erfolge an den Brettern 6 und 7 ihrerseits die Führung übernahmen. Tim Bentsche nutzte in schlechterer Stellung die taktische Möglichkeit, durch einen Desperado-Zug die Angriffslinien entscheidend zu öffnen und konnte zum 2,5:2,5 ausgleichen. In der spannendsten und gehaltvollsten Partie des Tages holte sich am Spitzenbrett Soroush Wadiei am Ende mit Dauerschach wenigstens eine Punkteteilung, nachdem beide Kontrahenten Gewinnchancen liegen gelassen hatten. Leider gingen die Bretter 3 und 4 dann trotz harter Gegenwehr noch an die Sulzgrieser. Zumindest die Position von Christian Friz sah recht chancenreich aus. Dessen Gegner opferte nach langem Nachdenken einen Turm, der zwar nicht genommen werden durfte, aber sein Ziel, den Gegner entscheidend zu irritieren, doch erreichte. Nürtingen II unterliegt knapp in der Bezirksliga weiterlesen

Nürtingen gewinnt zuhause souverän 7,5:0,5

Nachdem man im letzten Jahr eher bescheiden in die Saison gestartet war, rechnete man sich dieses Jahr nach dem erfolgreichen Start gegen Markdorf, aufgrund der guten Form der Mannschaft, doch einige Chancen gegen den Gast aus Rangendingen aus. Das es gleich so überragend werden würde , konnte sich allerdings niemand in seinen kühnsten Träumen vorstellen.
Den Auftakt machte Bernhard Weigand, dessen Position nie ernsthaft das Gleichgewicht verließ und dann auch schnell im Remis versandete. Währenddessen gaben jedoch bereits die Stellungen von Klaus-Dieter Templin und Stefan Auch Anlass zur Hoffnung. Klaus war es gelungen den gegnerischen Zentralspringer zu isolieren und Stefan hatte sich einen Mehrbauern erobert und musste nur noch die gegnerische Initiative abschütteln. Nachdem Klaus Gegner nicht die optimale Fortsetzung gefunden hatte, war die Kompensation für die Figur zu gering und der Gegner streckte die Waffen. Stefan hingegen konnte die Aktivität des Gegners eindämmen und sicher seinen Mehrbauern verwertet.
Die 2,5-0,5 Führung sollte jedoch nicht beruhigen.
Unser Spitzenbrett Claudius Mehne hatte einen vermeintlich vergifteten Bauern genommen und stand einem bedrohlichen Angriff gegenüber. Bei Gerd Aring war auf einmal sogar einen ganze Qualität weg mit fragwürdiger Kompensation. Sascha Mareck hatte sich hingegen eine vorteilhafte Position erkämpft, musste dafür aber einen hohen Preis in Form einer geschwächten Königsstellung zahlen. Arnd-Rüdiger Schwarz konnte sogar eine Qualität erbeuten, aber der Gegner erhielt dafür einen Bauern und die bessere Bauernstruktur. Und Stefan Gold erhielt aus der Eröffnung zwar die angenehmere Position, aber bis auf ein paar Bauernschwächen war nichts Greifbares in Sicht.
Doch jetzt zeigten die Nürtinger an diesem Tag ihren ganzen Kampfgeist. Sascha behielt die Nerven und konterte den gegnerischen Angriff mit einer Initiative im Zentrum, was zu Material- und Partiegewinn führte, während Arnd es gelang mit feiner Endspielführung den Gegner noch zu überspielen. Und sogar unsere Sorgenkinder sollten ihre Partie noch drehen können! Während Claudius mit kleinen Nadelstichen die gegnerischen Schwächen nutzen konnte, gelang es Gerd einen erfolgreichen Königsangriff zu inszenieren. Da schlussendlich auch Stefan Gold es schaffte die gegnerischen Bauernschwächen zu erobern, fiel das Ergebnis mit 7,5-0,5 doch etwas hoch aus. Nichtsdestotrotz muss man feststellen, dass in dieser Form die Nürtinger diese Saison schwer zu stoppen sein werden. (SM)

SV Nürtingen – SV Rangendingen 7,5:0,5
Mehne – Gorgs 1:0, Weigand – Sonnberger 0,5:0,5, Mareck – Baumann 1:0, Aring – Rothfuß 1:0, Schwarz – Lipp 1:0, Templin – Stockburger 1:0, Auch – Nichter 1:0, Gold – Birkle 1:0