Mit Kampfgeist trotz Unterzahl zum verdienten 4:4-Remis

Der längste Schachwettkampf, den Nürtingen in den letzten Jahren bestritt fand gegen den Verbandsliga-Aufsteiger in Göppingen statt. Das Match hatte alles an Dramatik zu bieten. Nach sechs Stunden Spielzeit war zudem etwas Glück dabei, zumal die Chancen hin und her wechselten. Dass es am Ende ein 4:4-Unentschieden geben würde war zu keinem Zeitpunkt absehbar.

Eine Krankmeldung am Sonntagmorgen ist für jeden Mannschaftsführer nahezu ein Albtraum, zumal es kaum eine Möglichkeit gibt einen Ersatzspieler noch zu nominieren. So reisten die Schachspieler aus der Hölderlinstadt nach Göppingen mit einem Minuspunkt an, um gegen die junge Aufsteigertruppe zu bestehen. An diesem fehlenden Brett 3 hätten die Gäste darüber hinaus noch die weißen Steine geführt, alles andere als gute Voraussetzungen für den Wettkampf. Dieser gestaltete sich zugleich äußert kampfbetont. Claudius Mehne opferte in der Eröffnung einen Bauern für Initiative und freies Figurenspiel und bot daneben noch ein zweiten an. Nicht so gut aus der Eröffnung kam Stefan Auch während sich Andreas Rohr gleich einem Bauersturm am Königsflügel erwehren musste.

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Nürtingen3: Klare Niederlage gegen Wendlingen 1

Am vergangenen Spieltag trat „Die Dritte“ gegen die erste Mannschaft aus Wendlingen an. Die Begegnung versprach spannende Duelle und man wollte, nach dem Punktgewinn am letzten Spieltag, den Aufwärtstrend weiter fortsetzen.

Den Anfang machte Maximilian, der keinen guten Start erwischte. Seine etwas zu passive Eröffnung führte ihn schnell in eine unangenehme Stellung. Als er zudem das entscheidende Läuferopfer auf h6 übersah, war der gegnerische Angriff nicht mehr zu stoppen. So musste sich Max schon früh geschlagen geben.

Auch bei Hendrik verlief der Start alles andere als ideal. Schon nach wenigen Zügen setzte ihn ein Fehler unter starken Druck. Zwar gelang ihm später noch einmal der Ausgleich, doch ein weiterer unkonzentrierter Zug verschlechterte seine Lage erneut erheblich. Ohne eigene aktive Chancen blieb ihm nur ein rein defensives Spiel, das am Ende nicht zu halten war.

Tim zeigte eine starke Leistung. In seiner Spezialvariante setzte er seinen Gegner früh unter massiven Druck und erspielte sich eine klar vorteilhafte Stellung. Als dieser nur noch auf den drohenden Bauernverlust reagierte, nutzte Tim die Gelegenheit konsequent aus und krönte seine starke Partie mit einem schönen Matt.

Stefan und sein Gegner kämpften von Beginn an um kleine Vorteile, aber keine Seite konnte sich entscheidend durchsetzen. Bei reduziertem Material und gleicher Bauernstruktur einigte man sich dann auf ein leistungsgerechtes Remis.

Tobias kam gut aus der Eröffnung und setzte seinen Gegner früh unter starken Druck. Die Stellung versprach gute Chancen, doch auf der Suche nach dem entscheidenden Gewinnplan schlichen sich einige Ungenauigkeiten ein. In zunehmender Zeitnot entwickelte sich daraus ein taktischer Schlagabtausch, in dem Tobias schließlich einen entscheidenden Fehler machte und am Ende selbst Matt gesetzt wurde.

Bei Carlos zeigte sich ebenfalls früh die Bedeutung präziser Eröffnungszüge. Nachdem er einen Bauern verlor, kämpfte er sich solide ins Endspiel. Trotz guter Verteidigungsarbeit blieb die Stellung jedoch vorteilhaft für seinen Gegner, der diesen Vorteil konsequent verwertete und die Partie für sich entschied.

Nach einem dynamischen Mittelspiel erspielte Sebastian sich zunächst einen Vorteil, musste diesen jedoch durch eine gut platzierte Gabel wieder abgeben. Im Abtausch der Figuren entstand schließlich ein gleichfarbiges Läuferendspiel mit Vorteil für Sebastian. Eine gute Technik musste er nicht mehr anwenden, da dem Gegner die Zeit ausging.

Finnja hielt ihre Partie lange ausgeglichen. Im Übergang zum Endspiel wurde jedoch der gegnerische Springer zum dominierenden Faktor gegen ihren Läufer. Durch diese Stellungsschwäche geriet sie ins Hintertreffen und konnte die Niederlage letztlich nicht mehr verhindern.

Mit einem 2,5:5,5 müssen wir uns diesmal klar Wendlingen 1 geschlagen geben. Trotz kämpferischer Partien zeigten sich einige Schwächen, aus denen wir viel lernen können. Am 07.12. geht es bereits weiter – dann wollen wir gegen Plochingen wieder gute Partien zeigen. (TW)

Nürtinger Erste souverän gegen Angstgegner Mengen1

Vergangenen Sonntag ging es mal wieder gegen Mengen. Ein Gegner, an dem wir uns in den letzten beiden Jahre trotz Überlegenheit auf dem Papier (Rating) immer wieder schwer taten und dann auch leider auch zweimal die Segel streichen mussten. Ein Umstand, den die Nürtinger diesmal ändern wollten…nein mussten, falls man an der Spitze mithalten wollte.

Und der Plan schien aufzugehen. So gelang es Arnd-Rüdiger Schwarz als Schwarzer bereits in einer Caro-Kann Verteidigung den Plan seines Gegners zu widerlegen und die Initiative zu übernehmen. Was danach folgte, kann man nur als eine Schachlektion beschreiben. Unter Ausnutzung der gegnerischen Fehler erhielt Arnd nebst Materialgewinn noch einen vernichtenden Angriff inklusive Matt. Eine Partie, auf die man stolz sein kann!

Auch Michael Doll kam zu einem raschen Sieg, was wiederum Stefan Auch nutzte um mit einem Remis die Nürtinger Führung zum 2,5-0,5 zu sichern.

Das das Ganze eine einseitige Gelegenheit werden würde, zeichnete sich schnell ab. Sascha Mareck hatte zwar einen Bauern geopfert, aber offensichtliche Kompensation dafür erhalten. Gerd Aring hatte als Weißer eine Lehrbuchstellung gegen einen Königsinder erreicht und Claudius Mehne sogar bereits 2 Mehrbauern in einem Schwerfiguren-Endspiel. Und auch Bernhard Weigand und Klaus-Dieter Templin hatten keine größeren Probleme zu lösen und angenehme Stellungen erhalten.

Zwar kam dann noch einmal Spannung auf, als Sascha in horrender Zeitnot es nicht schaffte, seinen 40igsten Zug in unklarer Stellung rechtzeitig auszuführen und die Zeit überschritt, während bei Klaus in einem taktischen Scharmützel eine Figur verloren ging und Mengen damit auf 2,5-2,5 verkürzen konnte. Aber ein Blick auf die restlichen Bretter sollte zeigen, dass nur noch die Höhe des Sieges eine Frage darstellte.

Gerd konnte dann auch kurze Zeit später einen einen Durchbruch auf dem kritischen Feld c5 im Königsinder organisieren, der die schwarze Stellung kollabieren ließ. Auch Claudius konnte die Partie durch wahlweise Matt oder Damenverlust entscheiden, nachdem sein Gegner verzweifelt versucht hatte, das materielle Gleichgewicht durch Bauernraub wiederherzustellen. Schlussendlich einigte sich auf Bernhard sich mit seinem Gegner auf ein Remis zu einem anschließenden 5-3 Sieg, der nie wirklich gefährdet war. Ohne die unglücklichen Niederlagen von Sascha und Klaus wäre ein höherer Sieg durchaus möglich gewesen.

Durch diesen Sieg teilt sich der SV Nürtingen den ersten Tabellenplatz (Zweiter nach Brettpunkten) mit den Ulmern und ein möglicher Aufstieg in die Oberliga rückt wieder in Nähe. (SM)

SV Nürtingen – SF Mengen 5:3

Mehne – Strathmann 1:0, Weigand – F.Baur 0,5:0,5, Mareck – Blazevic 0:1, Auch – V.Baur 0,5:0,5, Doll – Schmid 1:0, Templin – Härle 0:1, Schwarz – Shanovskyi 1:0, Aring – Woroschejkin 1:0

Nürtingen 3: Wildes Auf und Ab gegen Wernau 2

Am 26. Oktober trat die 3.Mannschaft in der Bezirksliga zuhause gegen Wernau 2 an. Der Kampf begann ruhig, entwickelte sich aber bald zu einem spannenden und intensiven Mannschaftsduell.

Den Anfang machte Tim an Brett 7. Nach einer ausgeglichenen Eröffnungsphase kam es schnell zu einer Stellung ohne nennenswerte Vorteile für eine Seite. In beiderseitigem Einvernehmen wurde das Remis frühzeitig vereinbart.

Finnja durfte sich mit Schwarz der Angriffe eines letztjährigen Oberligaspielers mit deutlich höherer Wertungszahl erwehren. In einer fehlerfrei geführten Partie gelang es ihr am Ende, einen Zentralbauern zu erobern, aber die Stellung war aufgrund des reduzierten Materials und der entstandenen Struktur nicht mehr auf Sieg zu spielen, und so einigte man sich gerne auf Remis.

Ein schrecklicher Zug in der Eröffnung von Tobias führte früh zu einem Bauernverlust, und damit war er gezwungen, die gesamte Partie über in gedrückter Stellung zu verteidigen. Trotz zäher Gegenwehr gelang es seinem Gegner, den Druck kontinuierlich zu erhöhen und schließlich die Partie souverän für sich zu entscheiden.

Auch Carlos an Brett 6 hatte zunächst allen Grund zur Hoffnung. Nach einer starken Eröffnung erarbeitete er sich eine klare Gewinnstellung und schien auf dem Weg zu einem vollen Punkt. Doch ein unglücklicher Fehler kostete ihn eine Figur – und mit ihr kippte die Partie endgültig.

Stefan kam mit Schwarz in eine sehr passive Stellung und wählte eine fehlerhafte Zugfolge zur Befreiung. Danach hatte sein Gegner permanentes Druckspiel und konnte beim Übergang ins Turmendspiel einen Bauern gewinnen. Nachdem er mit einem Doppelangriff nach einem Fehlgriff seines Gegners den Bauern zurückgewinnen konnte, war die Partie für keine Seite mehr zu gewinnen und endete in einem Remis.

Durch eine Taktik konnte Hendrik sich eine gute positionelle Stellung erspielen und ging mit einem Mehrbauer ins Endspiel. In einer komplizierten Stellung verpasste sein Gegner einige Möglichkeiten doch noch Remis zu erspielen, wodurch der Mehrbauer dann schließlich zu weit fortgeschritten war, und zur Aufgabe des Wernauers führte.

Nach einer soliden Eröffnungsphase hatten sowohl Sebastian als auch sein Gegner Drohungen und Angriffsmöglichkeiten. Nach einigen Abtäuschen konnte Sebastian aufgrund eines Missgeschicks seines Gegners einen Läufer gewinnen. Dafür hatte der Gegner allerdings einen weit vorgerückten Bauern, der jedoch letztlich nicht ausreichte. Auch wenn Sebastian das Matt in zwölf Zügen nicht gesehen hatte, erkannte er doch das Matt in einem.

Nachdem Max sich in der Eröffnung einen Raumvorteil erspielen konnte und diesen weiter ausbaute, gewann er einen Bauern und wickelte ins Endspiel ab. Allerdings konnte Max die gewonnene Stellung aufgrund mehrerer Fehler nicht zu Ende führen, und so endete die Partie schließlich mit einem Remis.

Nach einem zwischenzeitlichen 1:3-Rückstand bewies die Mannschaft großen Kampfgeist und konnte die Begegnung am Ende noch zu einem verdienten 4:4-Unentschieden drehen. Angesichts des Verlaufs können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein – auch wenn mit etwas mehr Glück sogar der Mannschaftssieg möglich gewesen wäre. (TW)