Alle Beiträge von Sascha Mareck

Nürtingen 3: Wildes Auf und Ab gegen Wernau 2

Am 26. Oktober trat die 3.Mannschaft in der Bezirksliga zuhause gegen Wernau 2 an. Der Kampf begann ruhig, entwickelte sich aber bald zu einem spannenden und intensiven Mannschaftsduell.

Den Anfang machte Tim an Brett 7. Nach einer ausgeglichenen Eröffnungsphase kam es schnell zu einer Stellung ohne nennenswerte Vorteile für eine Seite. In beiderseitigem Einvernehmen wurde das Remis frühzeitig vereinbart.

Finnja durfte sich mit Schwarz der Angriffe eines letztjährigen Oberligaspielers mit deutlich höherer Wertungszahl erwehren. In einer fehlerfrei geführten Partie gelang es ihr am Ende, einen Zentralbauern zu erobern, aber die Stellung war aufgrund des reduzierten Materials und der entstandenen Struktur nicht mehr auf Sieg zu spielen, und so einigte man sich gerne auf Remis.

Ein schrecklicher Zug in der Eröffnung von Tobias führte früh zu einem Bauernverlust, und damit war er gezwungen, die gesamte Partie über in gedrückter Stellung zu verteidigen. Trotz zäher Gegenwehr gelang es seinem Gegner, den Druck kontinuierlich zu erhöhen und schließlich die Partie souverän für sich zu entscheiden.

Auch Carlos an Brett 6 hatte zunächst allen Grund zur Hoffnung. Nach einer starken Eröffnung erarbeitete er sich eine klare Gewinnstellung und schien auf dem Weg zu einem vollen Punkt. Doch ein unglücklicher Fehler kostete ihn eine Figur – und mit ihr kippte die Partie endgültig.

Stefan kam mit Schwarz in eine sehr passive Stellung und wählte eine fehlerhafte Zugfolge zur Befreiung. Danach hatte sein Gegner permanentes Druckspiel und konnte beim Übergang ins Turmendspiel einen Bauern gewinnen. Nachdem er mit einem Doppelangriff nach einem Fehlgriff seines Gegners den Bauern zurückgewinnen konnte, war die Partie für keine Seite mehr zu gewinnen und endete in einem Remis.

Durch eine Taktik konnte Hendrik sich eine gute positionelle Stellung erspielen und ging mit einem Mehrbauer ins Endspiel. In einer komplizierten Stellung verpasste sein Gegner einige Möglichkeiten doch noch Remis zu erspielen, wodurch der Mehrbauer dann schließlich zu weit fortgeschritten war, und zur Aufgabe des Wernauers führte.

Nach einer soliden Eröffnungsphase hatten sowohl Sebastian als auch sein Gegner Drohungen und Angriffsmöglichkeiten. Nach einigen Abtäuschen konnte Sebastian aufgrund eines Missgeschicks seines Gegners einen Läufer gewinnen. Dafür hatte der Gegner allerdings einen weit vorgerückten Bauern, der jedoch letztlich nicht ausreichte. Auch wenn Sebastian das Matt in zwölf Zügen nicht gesehen hatte, erkannte er doch das Matt in einem.

Nachdem Max sich in der Eröffnung einen Raumvorteil erspielen konnte und diesen weiter ausbaute, gewann er einen Bauern und wickelte ins Endspiel ab. Allerdings konnte Max die gewonnene Stellung aufgrund mehrerer Fehler nicht zu Ende führen, und so endete die Partie schließlich mit einem Remis.

Nach einem zwischenzeitlichen 1:3-Rückstand bewies die Mannschaft großen Kampfgeist und konnte die Begegnung am Ende noch zu einem verdienten 4:4-Unentschieden drehen. Angesichts des Verlaufs können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein – auch wenn mit etwas mehr Glück sogar der Mannschaftssieg möglich gewesen wäre. (TW)

Nürtinger Erste: knapper Sieg nach schleppendem Start

Mit gemischten Gefühlen ging es am Sonntag zum zweiten Spiel ins schöne, aber verschlafene Illertissen – Jedesheim ist ein Stadtteil davon. Nicht nur mussten wir auf drei unserer Stammspieler verzichten, auch bereitete uns die gegnerische Aufstellung leichte Sorgen. So warteten dort mit den 13-jährigen Kelembet-Zwillingen zwei riesige Nachwuchstalente auf uns.

So hatte es allein Maksym (5 Minuten Altersunterschied, wie er mir später erzählte) in einem Jahr geschafft seine Rating um 380 Punkte zur erhöhen. Sympathische Jungs, aber auch gefährlich! Natürlich hatte dann genau der Berichterstatter das Glück auf Maksym zu treffen, der sich gut vorbereitet zeigte und versuchte mich in einem Königsinder früh unter Druck zu setzen. Dasselbe Los traf Klaus Templin, der sich seiner Haut gegenüber Maksyms Bruder Artem erwehren musste.

Auch sah es nach der Eröffnung an vielen Brettern nicht sonderlich rosig aus. So hatte Wolfgang Kudlich die Eröffnung nicht sonderlich ambitioniert behandelt und sah sich in einem frühen Endspiel bereits einem stark postiertem schwarzen Läufer auf d5 entgegen, der das gesamte weiße Spiel lähmte. Auch Andreas Rohr und Friedrich Seischab sahen sich in Schwierigkeiten. Während Andreas eine Zersplitterung seiner Bauernstruktur am Damenflügel hinnehmen musste (für die der Gegner sogar noch das Läuferpaar und Entwicklungsvorsprung erhielt), hatte sich Friedrich auf eine ziemlich passive Variante des Caro-Kann eingelassen, die ihn zum abwarten verdammte.

Auf der Habenseite hatte Michael eine angenehme Druckstellung gegen den d6-Bauern des Schwarzen entwickelt. Auch Klaus hatte geschafft, die Drohungen von Artem zu neutralisieren und ihn sowohl im Zentrum als auch am Damenflügel einzuschnüren. Am souveränsten agierten allerdings Claudius und Soroush. Während Claudius bereits aktives Spiel am Königsflügel erreichen konnte, schaffte Soroush es gar den Gegner für sein riskantes Eröffnungsspiel (1.d4 c6 2.c4 b5?!) mit totaler Zentrumsdominanz und einem rückständigen Bauern auf e7 zu bestrafen. Es blieb also spannend.

Allerdings gingen leider erstmal die Partien von Wolfgang und Andreas verloren. Wolfgang konnte nicht alle Einbruchsfelder des Gegners überdecken und musste am Schluss noch einen taktischen Schlag auf c3 über sich ergehen lassen. Andreas verlor aufgrund einer Grundreihendrohung bei Damentausch einen Bauern, was gegen das Läuferpaar im Endspiel entscheidend ist.
Nun aber schlug die Stunde der Nürtinger. Nachdem ich versuchte früh die Initiative zu ergreifen, aber eine starke Ressource Maksyms übersehen hatte (ich dachte, der Zug führt zum Verlust) konnte ich durch ein Bauernopfer in ein leicht haltbares Endspiel mit Turm+Läufer abwickeln. Ergo Remis. Gleichfalls gelang es Friedrich seine Partie zu retten, in dem er durch ein Figurenopfer maximales Chaos verursachte und dann nach weiteren taktischen Nadelstichen tatsächlich ein Remisangebot erhielt.

Die beiden Remis sollten dann auch die Wende zugunsten der Gäste einleiten. Michael gelang es den d6-Bauern und damit die Partie zu gewinnen und Claudius vollstreckte sauber den gegnerischen König, nachdem der Gegner seine Dame auf der Suche nach Gegenspiel von der Verteidigung desselbigen abzog. Klaus hingegen gelang es erst eine Qualität zu gewinnen und konnte nach dem letzten Verzweiflungsangriff von Artem selbst zum Gegenangriff übergehen. Den Schlusspunkt setzte Soroush, der erst die Dame für Turm+Läufer eroberte und dann mit feinen Zugzwangmanövern den Gegner zur Kapitulation zwang. Eine starke Mannschaftsleistung der Nürtinger trotz fehlendem Stammpersonal. So kann es weitergehen! Von den Brüdern werden wir sicherlich noch eine Menge zu hören bekommen. (SM)

Nürtingen 2: Freud und Leid zum Saisonauftakt

Während in der A-Gruppe der Bezirksliga Nürtingen II ihre Partien zum Saisonstart gewannen, ging in der B-Gruppe Neuankömmling Nürtingen III leider leer aus (siehe vorherigen Bericht von SG).

Bezirksliga Gruppe A

Überraschend klar fiel der 6:2 Erfolg der Nürtinger Zweiten gegen Pfullingen III aus. Die interessanteste Partie absolvierte hier Julian Theissler. Mit Bauernopfer holte er den gegnerischen König ins Freie und setzte ihn souverän matt.

Auch die anderen Nürtinger arbeiteten vielversprechende Positionen heraus. Johannes Mögerle gewann nach großem Materialvorteil und Friedrich Seischab reichte ein besseres Endspiel mit aktivem König zum Siegpunkt. Christian Friz und Heiko Schmidt steuerten Punkteteilungen bei.

Schade, dass Julian Stehr seine deutlich aktivere Position zum Ehrenpunkt für die Gäste verdarb. Beim Stand von 4:2 konnte es sich Wolfgang Kudlich trotzdem leisten, ein Remisangebot abzulehnen, denn unmittelbar danach siegte Abdulhamit Gündogu, der seinen Kontrahenten überspielte und auch Kudlich’s Gegner musste schließlich zum deutlichen 6:2 für die Gastgeber aufgeben.(WK)

SV Nürtingen II – SF Pfullingen III 6:2
Gündogdu – Bihler 1:0, Seischab – Bartnik 1:0, Kudlich – Ercelebi 1:0, Theissler – Mollenkopf 1:0, Friz – Jaschik 0,5:0,5, Mögerle – Bosch 1:0, Schmidt – Michaelis 0,5:0,5, Stehr – Junger 0:1

TSG Zell – SV Nürtingen III 4,5:3,5
Pett – S.Gold 0,5:0,5, Reutter – Stoll -:+, Korn – F.Gold +:-, Hirner – Pakieser 1:0, Wanner – Wiesner 1:0, Mehlbeer – de la Hoz Fernandez 0:1, Rapp – Bentsche 1:0, Bischofberger – Kocserha 0:1

Niederlage für SVN3 zum Auftakt in der Bezirksliga

Als Neuling der Bezirksliga wurde unsere 3. Mannschaft auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Es gab zum Einstieg mit Zell u.A. einen ungefähr gleichwertigen Konkurrenten, so dass man sich einiges vorgenommen hatte. Insbesondere da sich doch viele deutlich stärkere Mannschaften in der Bezirksliga tummeln.

Leider hatten wir einen kurzfristigen Ausfall zu verkraften, so dass wir nur mit 7 Spielern anreisen konnten. Der Verlustpunkt wurde allerdings gleich kompensiert, da auch unsere Gegner nur zu siebt antraten, und wir mit einem 1-1 in den Mannschaftskampf starteten (Brett 2 Max +, Brett 3 Finnja -).

Der Mannschaftskampf wurde intensiv geführt, allen Spielern auf beiden Seiten war klar, dass es gleich zu Beginn der Saison um viel ging.

Tim konnte sich im Schwerfigurenspiel einen Mehrbauern sichern und auch bei Stefan gab es die ersten positiven Stellungsanteile, dafür hatte Hendrik eine unangenehme Stellung zu verteidigen, der Rest war noch unklar.

Bei Hendrik und Tim entschieden sich dann die ersten Partien, leider nicht in unserem Sinne. Hendrik hatte bei einer Taktik Material verloren, und bei Tim hatte sich ein gegnerischer Freibauer auf die Reise gemacht. Die beiden Niederlagen kamen quasi zeitgleich und sorgten für einen 1-3 Rückstand.
Carlos brachte uns dann auf 2-3 heran, in einer stark positionell geprägten Partie konnte er seinem Gegner Material entführen und den Punkt sicher heimbringen. Mit der Niederlage von Tobias, der im Turmendspiel mit einem seiner Züge haderte, war der erste Punkt bereits bei Zell. Danach konnte Sebastian nochmal auf 3-4 verkürzen, so dass vielleicht doch noch ein wichtiger Mannschaftspunkt möglich war? Leider nein, Stefan konnte seine zunächst stark geführte Partie nicht in einen vollen Punkt umwandeln. Zwischenzeitlich mit klaren Vorteilen in der Stellung ließ er seinen Gegner nochmal vom Haken und musste am Ende in ein unglückliches Remis einwilligen.

Damit blieben die beiden Punkte in Zell, und mit einer 3.5 – 4.5 Niederlage mussten wir die Heimreise antreten. (SG)

Sommerferien sind keine Schachferien – Turnierüberblick unserer Mädchen

Während viele von uns sich in der Zeit zwischen alter und neuer Saison eher nicht-schachlichen Aktivitäten widmen, zeigten uns einige unserer jungen weiblichen Vereinsmitglieder, wie sie den Sommer mit ihrem Hobby verbinden. Und so wurden in den Ferien nochmal einige Turniere gespielt.

Starten wir mit Finnja Gold, die es sogar mit zwei Turnieren aufnehmen wollte. In Heilbronn-Biberach bei den 6. Internationalen Unterländer Schachtagen – mit Start direkt am ersten Ferientag – lief es nicht rund. Schon etwas angeschlagen angetreten, war mit einem eher schlechten Ergebnis nach 3 Runden bereits Schluss und man reiste krankheitsbedingt wieder ab. Dafür lief es auf der IODFEM dann doch deutlich besser. Finnja und Enya Wang (aus Schönaich, unsere Gastspielerin bei der DVM) starteten gemeinsam im B-Turnier. Da das A- und das B- Turnier zusammenspielten, brachte die erste Runde für Finnja beispielsweise ein Spiel gegen WGM Voicu-Jagodzinsky. Mit 4/9 konnte Finnja dann im B-Turnier den 2. Platz erobern. Die Qualifikation zum Kandidatenturnier bei der deutschen Frauenmeisterschaft wurde dabei nur um einen halben Punkt verpasst. Enya hatte leider im letzten Spiel ihre gute Stellung verdorben, dadurch eine bessere Platzierung verpasst und musste mit 3,5 aus 9 etwas zurückstecken.

Für Anna Knaudt (Reutlingen und passiv bei Nürtingen) ging es dann erneut wieder zum Schach-Grandprix der Mädchen in Göttingen. Nach dem 2. Platz in Kassel in 2024 sollte Anna 2025 noch Einen draufsetzen und mit 4 ½ / 5 konnte sie sich von Setzlistenplatz 3 aus an die Spitze spielen. In der letzten Runde kam es zum Aufeinandertreffen der beiden Spitzenreiterinnen, mit Schwarz musste ein Sieg her, sonst hätte die Buchholz nicht gereicht. Und der Sieg sollte kommen. Ein toller Erfolg für Anna!

Und dann haben wir noch Alina und Leona Lohmüller, die – gemeinsam mit ihrem Vater Michael, Julian Stehr, Julian Theissler und Tom Luca Aurich – beim WAM-Finale in Nürtingen antreten konnten. Die Beiden haben sich durch WAM-Siege im Laufe des Jahres qualifiziert und konnten damit das Ticket lösen. Für Alina war das Turnier schwierig, sie rutschte um 6 DWZ-Punkte in eine höhere Rating-Gruppe und bekam es daher durchgängig mit stärkeren Gegnern zu tun. Daher war es dann eher ein Turnier zum Erfahrung sammeln. Bei Leona eine Gruppe tiefer lief es besser und mit 3/5 wurde der siebte Tabellenplatz erreicht. Beide zeigten im Turnier sehr schöne Partien und die Vorfreude auf die neue Saison ist schon groß.

Insgesamt zeigen die fünf hier genannten Mädchen nicht nur in den Sommerferien eine hohe Motivation. Auch in der ganzen Saison wurde sehr viel gespielt und es kamen fast 300 Partien zusammen. Spitzenreiterin ist Enya (102), gefolgt von Leona (69), Finnja (50), Alina (49) und Anna (29). Zahlen, an denen sich einige eine Scheibe abschneiden können – einschließlich des Autors dieses Artikels 😉.

Wir gratulieren euch allen zu euren Erfolgen in den Turnieren und wünschen einen guten Start in die neue Saison.