Archiv der Kategorie: Spielberichte 1. Mannschaft

Nürtinger Erste wieder ohne Punkt in Mengen

Die Nürtinger Serien „gut spielen gegen vermeintlich starke Teams“ und „schlecht spielen gegen vermeintliche Underdogs“ hielten auch beim Auswärtsspiel in Mengen. Als Favorit angereist, fuhren die Gäste nach einer 3:5 – Pleite ohne Punkte nach Hause.

Das Spiel gegen Mengen, einem Gegner, gegen den man bereits im letzten Jahr ohne Zählbares blieb, schien von Anfang an unter keinem guten Stern zu stehen. So mussten die Nürtinger nicht nur auf ihr Spitzenbrett Claudius Mehne verzichten, sondern kurzfristig auch noch den Ausfall von Brett 2, Bernhard Weigand, verkraften. Notge­drungen reiste man zu siebt nach Mengen um die Nürtinger Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Dass der Wurm da schon drin war, zeichnete sich bald ab. Zunächst konnten Stefan Auch und Michael Doll ihre Schwarzpartien ungefährdet in den sicheren Remishafen führen. Stefan hätte dabei die Partie bei leichten Vorteilen und besserer Zeit angesichts des Rückstandes sicherlich noch weiterspielen können.

Während Gerd Aring und Andreas Rohr schon früh in der Eröffnung durch ungenaues Spiel unter Druck gerieten, hatten Sascha Mareck und Arnd-Rüdiger Schwarz mit kreativen Bauernopfern die Initiative an sich gerissen. Bei Klaus Templin schien es sogar auf eine Modellpartie hinauszulaufen, nachdem der Gegner unter Druck auch noch freiwillig seinen guten Läufer zum Abtausch anbot.

Doch es sollte alles anders kommen, als gedacht. Erst konnte Andreas für Nürtingen in einer taktisch chaotischen Partie die Partie noch wenden und damit den Ausgleich herstellen. Doch die Initiativen von Arnd und Sascha trugen keine Früchte. Während Arnd sich mit dem Rückgewinn des Bauern und Ausgleich begnügen musste, schaffte es Saschas Gegner mit einer originellen Springerwanderung die Stellung zu halten. Sascha musste sogar dankbar sein, dass sein Gegner krankheits­bedingt ins Remis abwickelte, nachdem er selbst das Endspiel zu nachlässig behandelt hatte.

Und es sollte noch schlimmer kommen. Gerd hatte sich zwar durch zähe Verteidigung Gegenspiel verschafft und schien sogar die Oberhand zu gewinnen, übersah aber in hochgradiger Zeitnot einen Qualitätsverlust, der zusätzlich auch noch den wertvollsten Bauern kostete. Ebenfalls ein Opfer der Zeitnot wurde Klaus, der unnötig Gegenspiel zuließ, welches zum Verlust seiner Zentralbauern führte und damit die 3:5 Niederlage besiegelte.

Alles in allem leider eine schwache Vorstellung der Nürtinger Ersten. Man wird sich deutlich steigern müssen, falls man ein Wort bei der Titelvergabe mitreden will. (SM)

SF Mengen – SV Nürtingen 5:3

Strathmann – Weigand +:-, F.Baur – Mareck 0,5:0,5, Blazevic – Aring 1:0, V.Baur – Auch 0,5:0,5, Schmid – Schwarz 0,5:0,5, Härle – Doll 0,5:0,5, Kandel – Rohr 0:1, Shanovskyi – Templin 1:0

Nürtinger Erste siegt zum Auftakt

Laut Ulmer Statistik war es das zehnte Spiel hintereinander, das der SV Nürtingen gegen den SC Weiße Dame Ulm nicht mehr verlor. Wenn sich zwei Teams eigentlich immer auf Augenhöhe messen, ist das eine durchaus respektable Bilanz. Diesmal gewann Nürtingen zuhause relativ ungefährdet mit 5:3

Nur kurz dauerten die Partien von Arnd-Rüdiger Schwarz und Claudius Mehne. Noch vor dem 20. Zug einigten sich beide nach ausgeglichenem und ereignisarmem Spielverlauf mit ihren Kontrahenten auf Remis. Michael Doll – jetzt nach schachlichem Kürzertreten wieder Stammspieler der Ersten – brachte sein Team nach erfolgreichem Königsangriff in Front. Unglücklich agierte Klaus Templin, der eigentlich aus besserer Stellung heraus einen Bauerngewinn verschmähte, danach den Faden verlor und schließlich ausgekontert wurde.

In ausgeglichener, aber komplizierter Position in beiderseitiger Zeitnot gab sich auch Stefan Auch mit einem Remis zufrieden zumal die verbliebenen Partien für den Gastgeber vielversprechend aussahen. Bernhard Weigand sorgte dann für die erneute Nürtinger Führung. Auch ihm gelang im Königsangriff der entscheidende Materialgewinn, den er routiniert verwertete. So sicherte Sascha Mareck mit einer weiteren Punkteteilung bereits den ersten Mannschaftspunkt zum 4:3 Zwischenstand. Andreas Rohr, der nach einem Figurengewinn auf Sieg stand, ließ zwar unnötige Gegenchancen zu, brachte den ganzen Punkt zum 5:3 aber insgesamt sicher nach Hause.

Ein wichtiger Sieg für Nürtingen, da nach Einführung der Baden-Württemberg-Liga wahrscheinlich vier Teams aus der Verbandsliga absteigen müssen.(WK)

SV Nürtingen – SC Weiße Dame Ulm 5:3

Mehne – Fleischer 0,5:0,5, Weigand – Weber 1:0, Mareck – Kill 0,5:0,5, Auch – Wolf 0,5:0,5, Schwarz – Heinrich 0,5:0,5, Doll – Zomartova 1:0, Rohr – Locher 1:0, Templin – Abudiab 0:1

Die Erste unterliegt in nervenaufreibender Schlacht um den Aufstieg

Eigentlich rechnete sich das Nürtinger Team gute Chancen in dem Spiel gegen den befreundeten Lokalrivalen Wernau im Spiel um den Aufstieg aus. Ein Sieg würde den Aufstieg perfekt machen, auch ein Unentschieden sollte noch reichen. Doch da hatten die Nürtinger die Rechnung ohne den Wirt gemacht, als vergangenen Sonntag die Wernauer um einen ukrainischen Meister verstärkt antraten um sich selbst den Aufstieg zu sichern.

Dadurch war dann auch die Vorbereitung dahin, da jeder sich einem anderen Gegner als geplant gegenüber sah. Ein strategischer Zug, der sich noch für die Wernauer auszahlen sollte. Die „Vorbereitungsfalle“ der Wernauer ließ sich früh erahnen, als Marecks Gegner zu einem für ihn ungewöhnlichen Aufbau griff. Dieser erwies sich allerdings als nicht sehr ergiebig und die Partie versandete schnell ins Remis. Ebenso an Kudlichs Brett, der gegen den stärksten Ersatzspieler, den die Wernauer aufbringen konnten, die Balance halten konnte. Aring brachte sogar das Kunststück fertig, nicht nur gegnerische Vorbereitung zu erahnen, sondern sogar den Spieß umzudrehen und den Gegner in unbekanntes Terrain zu locken.  Die Erste unterliegt in nervenaufreibender Schlacht um den Aufstieg weiterlesen

Nürtingen jetzt Zweiter in der Verbandsliga

Es war ein ungleicher Wettkampf in Deizisau, da die Gastgeber die Positionen eins und drei nicht besetzten konnten. Mit zwei Punkten Vorsprung ließen die Nürtinger in der vorletzten Runde der Verbandsliga nichts mehr anbrennen. Nach drei Stunden Spielzeit, was einem Schnelldurchgang in dieser Klasse gleichkommt, stand das 6:2 Endergebnis für die Gäste bereits fest.

Die Eröffnungen an den übrig gebliebenen sechs Tischen gestalteten sich ohne große Überraschungen, einzig Soroush Wadiei musste hart um die Zentrumkontrolle kämpfen. Ein baldiges Remis erzielte Andreas Rohr, da er mit den schwarzen Steinen nicht mehr als Ausgleich hatte. In den weiteren Partien wurde wechselseitig um Initiative gerungen, Stellungsvorteile erkämpften sich Klaus Templin und Stefan Auch.
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Nürtingen zittert sich zum Sieg gegen Langenau

Dass das Spiel gegen unsere weitgereisten Gäste aus Langenau noch in einem wahren Nervenkrimi ausarten sollte, war nach dem positiven Eröffnungsverlauf nicht abzusehen. Nicht nur dass die Nürtinger bereits am Spitzenbrett kamplos in Führung gingen, da der gegnerische Spieler kurzfristig erkrankt war, auch an den anderen Brettern zeichneten sich bereits die ersten Vorteile ab.

Arnd-Rüdiger Schwarz hatte sich bereits  eine massive Druckstellung in der Eröffnung verschafft und an den Brettern von Gerd Aring und Sascha Mareck zeichneten sich ebenfalls erste Vorteile ab. Während Mareck eine leichte Initiative entwickelte, konnte Aring auf die bessere Leichtfigur und Strukturvorteile pochen. Zudem führte Michael Doll in dem Wissen um die Führung die Partie mit Schwarz in den sicheren Remishafen. Einer Ansicht, der auch Bernhard Weigand kurz darauf folgen sollte.

Eine 2-1 Führung mit drei vorteilhaften Stellungen. Und nicht  nur das, auch Andreas Rohr komplizierte Stellung schien sich positiv mit Materialvorteil, allerdings auf Kosten eines geschwächten Königs und unkoordinierten Figuren, zu entwickeln. Was sollte da noch groß passieren? Nur die Frage der Höhe des Sieges schien die Frage.

Nun allerdings zeigten die zähen Langenauer, warum sie zurecht jahrzehntelang(!) in dieser Liga verweilen und zeigten ihren ganzen Kampfgeist. Das Remisangebot von Stefan Auch wurde von seinem Gegner Hahnewald, einer nach 16 Jahren Pause reaktivierten Geheimwaffe Langenaus, abgelehnt und Schwarz hatte nach Materialinvestition leider eine versteckte Verteidigungsressource übersehen, welches weiteres Material und damit auch die Partie kostete. Somit musste Nürtingen durch die unglückliche Niederlage bereits den Ausgleich hinnehmen.

Auch an den anderen Brettern schien sich das Schlachtenglück zu wenden. Rohr stand für den Materialvorteil reichlich durch die Felderschwächen um seinen König unter Druck . Arings Stellung verwandelte sich in ein kompliziertes Turmendspiel und Mareck schien Probleme zu haben in seiner vorteilhaften Position einen konstruktiven Plan zu finden.

Glücklicherweise für Mareck war der Gegner dem anhaltendem Druck nicht gewachsen, verkürzte die Partie durch einen groben Fehlzug und schoss die Nürtinger damit wieder in Führung. Nachdem Stefan Auch seinen starken Gegner mit einem Remis neutraliseren konnte, musste Nürtingen allerdings erneut den Ausgleich hinnehmen, da Rohr seine Königsstellung nicht zusammenhalten konnte und dem gegnerischen Angriff erlag.

Nun lag es an Aring die Kastanien aus dem Feuer zu holen. In einem umkämpften langwierigen Turmendspiel, welches ständig zwischen Sieg und Remis wechselte, gelang es ihm seinen Gegner wieder einmal erfolgreich niederzuringen und den knappen, aber verdienten Sieg für Nürtingen sicherzustellen, womit er sich langsam den Titel „MVP Nürtingen“ verdient.

Ein Sieg, der durch die neu gegründete Baden-Württemberg-Liga  mehreren Aufsteigern eine Chance bietet, bewahrt den Nürtinger die Möglichkeit auf den Aufstieg in die höchste Württemberg-Liga . Glückwünsche an alle für den Kampfgeist und hoffen wir das Beste! (SM)