Hart gekämpft wurde in den vier verbliebenen Endspielen zum Saisonauftakt der Verbandsliga im Salemer Hof. In zwei Stellungen waren Vorteile auf Seiten der Gastgeber auszumachen, während die Gäste aus Langenau an einem Brett die Nase vorne hatten. Trotzdem gingen diese drei Partien sowie Tisch 6 am Ende in Remis, sodass nach fünf Stunden Spielzeit ein 4:4-Resultat feststand.
Ohne ihre Stammbretter 1 und 3 bestritten die Nürtinger Schachstrategen den ersten Wettkampf in der Verbandsliga Süd. Ein Handicap, schließlich durften alle verbliebenen Spieler hierfür aufrücken. Für Claudius Mehne und Sascha Mareck kamen Andreas Rohr an Position 7 und Nachwuchstalent Abdulhamit Gündogdu am letzten Brett in die Aufstellung. Da obendrein die Gäste aus Langenau auf ihr Stammbrett 3 verzichteten schien das Match zu Beginn doch etwas ausgeglichener.
Dies bestätigten zudem die Eröffnungen, die keine Überraschungen boten, schließlich kennen sich die Kontrahenten aus vielen Begegnungen. Dann war es an Teamchef Stefan Auch, der sich als Erster sehr früh auf eine Punkteteilung einließ. Spannender verlief die Partie von Klaus Templin. Einen Doppelangriff verteidigte sein Gegenüber nicht Stellungsgemäß und opferte lieber die Qualität um auf das Läuferpaar zu setzen. Der Angriff mit dem verbliebenen Material versandete jedoch schnell und Nürtingen ging in Führung. Diese wurde aber alsbald durch Langenau egalisiert. Andreas Rohr hatte es versäumt seinen Damenflügel rechtzeitig zu entwickeln und nachdem der Gästespieler noch einen gedeckten Freibauern erzielte lies die Aufgabe nicht lange auf sich warten. Derweil hatten sich am Spitzenbrett beide Farben in der Französischen Verteidigung an entgegengesetzten Flügeln eine Festung errichtet. Mit dem logischen Unentschieden zum 2:2 durch Bernhard Weigand ging es in die beginnende Zeitkontrolle.
Michael Doll und Abdulhamit Gündogdu, bereits in der dritten Partiephase angekommen, mussten mit noch wenigen Minuten auf der Uhr einige Züge absolvieren, während Soroush Wadiei eine schwer zu verteidigende Stellung verwaltete. Arnd-Rüdiger Schwarz stand ausgeglichen und es war insgesamt nicht klar, wer noch einen vollen Zähler erreichen könnte. Denn Wadiei landete nach Abwicklung in einem Turmendspiel mit zwei Minusbauern. Eigentlich eine verlorene Sache, aber sein Gegner spielte die Partie so ambitionslos weiter, dass beinahe noch ein Konter gelang. Die einzigen gefährlichen Bauern befanden sich mittlerweile auf schwarzer Seite, aber nach langer Verteidigung gelang eine Überraschung auch nicht mehr. Das Turmendspiel von Gündogdu versandete in einem technischen Remis und ebenso unterschrieb Schwarz die Punkteteilung.
Doll, in einem Leichtfigurenendspiel gelandet das ebenfalls friedlich endete, trauerte nach fünf Stunden Spielzeit den vergebenen Möglichkeiten nach. Einerseits hatte er den nominell stärksten Langenauer gegen sich, auf der anderen Seite bot die Stellung vielleicht noch am meisten Potential um auf Sieg zu spielen, wenn er einen Turm statt abzutauschen behalten hätte.
Nürtingen – Langenau 4:4
Weigand-Schlais 0,5:0,5; Auch-Hörsch 0,5:0,5; Doll-Hahnewald 0,5:0,5 ; Templin-Birzele 1:0; Wadiei-Beck 0,5:0,5 ; Schwarz-Biegler 0,5:0,5; Rohr-Gerstberg 0:1; Gündogdu-Doll 0,5:0,5.