Letzten Freitag öffnete das Schachcafé nach mehrjähriger Unterbrechung wieder seine Pforten!
Vorab ein paar allgemeine Informationen zum Schachcafé:
Das Schachcafé kennzeichnet sich nicht nur durch ein lockeres Training, sondern auch durch Kaffee, Tee, Kaltgetränke, einer Kleinigkeit zum Essen und – vor allem – gute Laune. Es gibt Raum für Gespräche, über Schach und über Themen außerhalb des Schachs.
Den Ablauf gestalten die Teilnehmer gemeinsam mit dem Trainer-Duo (Klaus und Stefan G.), die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können Fragen mitbringen, Partien, Eröffnungen, Schachrätsel usw. Zielgruppe des Trainings ist die mittlere Vereinsspielstärke bis ca. 1500 DWZ, es darf aber jeder vorbeikommen. Alle älteren Jugendliche, Erwachsene, aktive und inzwischen vielleicht etwas passivere Mitglieder sind gleichermaßen eingeladen. Der Rahmen bietet eine wunderbare Gelegenheit, auch nach längerer Abwesenheit mal wieder vorbeizuschauen.
Am 24.11. ergriffen 14 Teilnehmer die Chance und ergatterten nicht nur ein hervorragendes Schachtraining zum Thema Motiverkennung, sondern auch Kuchen und Butterbrezeln. Der Trainer Stefan G. wählte einen ungewöhnlichen Einstieg: Wir Teilnehmer „mussten“ zunächst einmal unsere koordinativen Fähigkeiten unter Beweis stellen, was für manche eine erhebliche Herausforderung darstellte. Anschließend war die Felder- und Personenkenntnis gefragt: Die Teilnehmer bekamen eine Schachbrettkoordinate und sollten – je nach dem, ob das Feld schwarz oder weiß war – den Namen ihres linken oder rechten Sitznachbarn nennen. Dabei war letzteres für viele schwieriger als die erste Teilaufgabe, denn unter den Teilnehmern waren erfreulicherweise viele neue Gesichter. Nach diesen beiden Übungen waren alle Teilnehmer nicht nur gut gelaunt, sondern auch hellwach und gewappnet für neues Schachwissen.
Schachliches Thema des Tages war „Mustererkennung“. Nachdem wir Teilnehmer erarbeitet hatten, wofür Muster im Schach überhaupt nötig bzw. gut sind, führte uns Stefan dies mit zahlreichen Matt-Beispielen vor Augen. So benötigten wir Teilnehmer für eine „gewöhnliche“ Matt in 1-Aufgabe nur wenige Sekunden. Als wir dann zur selben Aufgabe in einer fingierten Stellung mit mehreren Damen, vielen Läufern und Springern gelangten, brauchten wir mehrere Minuten, um das einzügige Matt zu finden.
Weiter ging es mit dem sogenannten Philidor-Endspiel. Verfügte man hier über das Wissen, dass zwei Randbauern vom König nicht aufgehalten werden können (Stichwort „wanderndes Quadrat“), war die Aufgabe recht einfach zu lösen. Mit diesem „Muster“ im Kopf konnte man leicht erkennen, dass man die Stellung in eben dieses gewonnene Randbauern-Endspiel abwickeln konnte. Ohne das Muster sitzt man dagegen planlos vor dem Brett und muss viel Bedenkzeit opfern, um den richtigen Plan zu finden.
Nach einer kulinarischen Pause mit ausreichend Zeit für Gespräche war nochmal eine Mattaufgabe gefragt. Das dahinterstehende Muster deckte Stefan zunächst nicht auf. Für die allermeisten Teilnehmer war diese Aufgabe ohne die Musterkenntnis unlösbar. Dann verriet uns Stefan, dass es sich um das Muster „Anastasias Matt“ handelt, das wir dann erarbeiteten. Auch hier fiel es uns mit der Musterkenntnis plötzlich ganz leicht, die Aufgabe zu lösen.
Zum Schluss konnten wir Teilnehmer noch einige Aufgaben lösen, die die zuvor erarbeiteten Muster enthielten. Diese Aufgaben stellten nun kein großes Problem mehr dar, was den Nutzen der Trainingseinheit eindrücklich bestätigte.
Nach dem „offiziellen“ Ende des Schachcafés blieben die meisten Teilnehmer noch mehrere Stunden, um die eine oder andere spannende Partie auszutragen und/oder sich mit den anderen zu unterhalten. So voll war es an unserem Spielabend schon lange nicht mehr!
Schon jetzt ist die Vorfreude auf das nächste Schachcafé (siehe Website) groß. Danke an Stefan G. für das spaßige und zugleich lehrreiche Training! (CF)