Sommerferien sind keine Schachferien – Turnierüberblick unserer Mädchen

Während viele von uns sich in der Zeit zwischen alter und neuer Saison eher nicht-schachlichen Aktivitäten widmen, zeigten uns einige unserer jungen weiblichen Vereinsmitglieder, wie sie den Sommer mit ihrem Hobby verbinden. Und so wurden in den Ferien nochmal einige Turniere gespielt.

Starten wir mit Finnja Gold, die es sogar mit zwei Turnieren aufnehmen wollte. In Heilbronn-Biberach bei den 6. Internationalen Unterländer Schachtagen – mit Start direkt am ersten Ferientag – lief es nicht rund. Schon etwas angeschlagen angetreten, war mit einem eher schlechten Ergebnis nach 3 Runden bereits Schluss und man reiste krankheitsbedingt wieder ab. Dafür lief es auf der IODFEM dann doch deutlich besser. Finnja und Enya Wang (aus Schönaich, unsere Gastspielerin bei der DVM) starteten gemeinsam im B-Turnier. Da das A- und das B- Turnier zusammenspielten, brachte die erste Runde für Finnja beispielsweise ein Spiel gegen WGM Voicu-Jagodzinsky. Mit 4/9 konnte Finnja dann im B-Turnier den 2. Platz erobern. Die Qualifikation zum Kandidatenturnier bei der deutschen Frauenmeisterschaft wurde dabei nur um einen halben Punkt verpasst. Enya hatte leider im letzten Spiel ihre gute Stellung verdorben, dadurch eine bessere Platzierung verpasst und musste mit 3,5 aus 9 etwas zurückstecken.

Für Anna Knaudt (Reutlingen und passiv bei Nürtingen) ging es dann erneut wieder zum Schach-Grandprix der Mädchen in Göttingen. Nach dem 2. Platz in Kassel in 2024 sollte Anna 2025 noch Einen draufsetzen und mit 4 ½ / 5 konnte sie sich von Setzlistenplatz 3 aus an die Spitze spielen. In der letzten Runde kam es zum Aufeinandertreffen der beiden Spitzenreiterinnen, mit Schwarz musste ein Sieg her, sonst hätte die Buchholz nicht gereicht. Und der Sieg sollte kommen. Ein toller Erfolg für Anna!

Und dann haben wir noch Alina und Leona Lohmüller, die – gemeinsam mit ihrem Vater Michael, Julian Stehr, Julian Theissler und Tom Luca Aurich – beim WAM-Finale in Nürtingen antreten konnten. Die Beiden haben sich durch WAM-Siege im Laufe des Jahres qualifiziert und konnten damit das Ticket lösen. Für Alina war das Turnier schwierig, sie rutschte um 6 DWZ-Punkte in eine höhere Rating-Gruppe und bekam es daher durchgängig mit stärkeren Gegnern zu tun. Daher war es dann eher ein Turnier zum Erfahrung sammeln. Bei Leona eine Gruppe tiefer lief es besser und mit 3/5 wurde der siebte Tabellenplatz erreicht. Beide zeigten im Turnier sehr schöne Partien und die Vorfreude auf die neue Saison ist schon groß.

Insgesamt zeigen die fünf hier genannten Mädchen nicht nur in den Sommerferien eine hohe Motivation. Auch in der ganzen Saison wurde sehr viel gespielt und es kamen fast 300 Partien zusammen. Spitzenreiterin ist Enya (102), gefolgt von Leona (69), Finnja (50), Alina (49) und Anna (29). Zahlen, an denen sich einige eine Scheibe abschneiden können – einschließlich des Autors dieses Artikels 😉.

Wir gratulieren euch allen zu euren Erfolgen in den Turnieren und wünschen einen guten Start in die neue Saison.

WAM-Finale am 6. und 7. September in Nürtingen

Der Schachverband Württemberg richtet das Finale der Württembergischen Amateurmeisterschaften am ersten September-Wochenende in Nürtingen aus. Gespielt wird in sechs Gruppen die nach Spielstärke eingeteilt sind. Los geht es bei DWZ <1050 bis hoch zu DWZ >1800. Die Liste der Gruppensieger umfasst schon 200 Schachfreunde, dazu kommen weitere 140 auf den Plätzen die ebenfalls Startberechtigt sind.

Der Austragungsort, das Hotel Best Western in der Europastraße 13 wird damit am 6. und 7. September den Schachspielern aus nah und fern gehören.

Zuschauer sind an beiden Tagen herzlich willkommen und können sich einen Einblick verschaffen, was auf 64 Feldern geboten wird.

Termine veröffentlicht

Von der Verbandsliga, 1. Mannschaft bis zur C-Klasse, 5. Mannschaft sind nun alle Spieltermine veröffentlicht. Ihr findet die Termine im Portal SCHACH.liga.nu oder direkt im Menü unter TEAMS SAISON 2025-26.

Die Aufstellungen mit allen Brettern werden Ende August registriert und Anfang September im Portal zur Verfügung stehen. Wer mehr wissen will kann gerne beim Vorstand nachfragen.

Freud und Leid bei der BW-Mädchen-Mannschaftsmeisterschaft

Am Ende der Saison steht für die Jugend immer noch ein Highlight aus, die BW-Mannschaftsmeisterschaften. Wir traten mit einem U16w Team in Ulm an.

Noch frohgemut machten wir uns mit sechs Spielerinnen auf den Weg nach Ulm. Alina, Leona, Nika und Anhelina aus Nürtingen und den beiden Gastspielerinnen Anna und Enya.

Kurz nach Ankunft dann gleich der erste Schock. Entgegen der vorherigen quasi-Zusage durch die Turnierleitung wurde uns vor Ort mitgeteilt, dass wir nur mit einer Gastspielerin antreten dürfen und wir mussten kurzfristig eine Spielerin abmelden. Anna trat dann zurück und überließ Enya das Turnier (Danke für die Bereitschaft).

Eine ganz bittere Situation, die man durchaus im Vorfeld durch die Turnierleitung hätte klären können, am Turniertag dauerte es nur 20 Minuten und angekündigt und angefragt hatten wir es ca. 8 Wochen im Vorfeld.

In den ersten beiden Runden betrieben unsere Mädels dann auch erst mal Frustbewältigung und fegten ihre Gegnerinnen mit 4-0 (Ulm) und 3,5-0,5 (Altbach) vom Tisch. Nach einer etwas unglücklichen Niederlage gegen Sandhausen und einem erwartbaren Verlust gegen Wolfbusch (jeweils 1-3), schaute man das erste Mal auf das Tabellenfeld.

Alles noch drin, wenn man aus den letzten 3 Runden noch 2 Siege einheimsen könnte. Aber es sollte leider nicht so kommen. Während Enya (4,5/6) und Leona (4/6) ihre starke Form aufrechterhalten konnten, war beim Rest des Teams irgendwie der Wurm drin und auch schöne Stellungen kippten noch zu Gunsten der gegnerischen Mannschaften. Damit reichte es in Runde 5 nur zu einem unglücklichen 2-2 gegen Leinfelden, danach kam die klare Niederlage gegen Hohentübingen. Vor der letzten Runde noch Platz 4 im Visier und mit Hoffnungen auf Platz 3 bei entsprechenden Ergebnissen. Doch irgendwie war die Luft raus und es kam in der letzten Runde eine ganz bittere und unnötige 1,5-2,5 Niederlage gegen Karlsruhe, die mit dem Sieg noch an uns vorbeizogen.

Damit wurden wir in der zweiten Turnierhälfte nach hinten durchgereicht, und am Ende wurde mit dem 7. Platz unser Ziel der erneuten direkten Qualifikation zur DVM leider klar verfehlt.

Sieger wurden die Mädels aus Hohentübingen, vor Wolfbusch und Sandhausen. (SG)

DEM: Willingen wie jedes Jahr eine Reise wert!

Die letzten Partien sind gespielt, die deutschen Meister gekürt, und unsere Mädels haben ihre Turniere alle erfolgreich abgeschlossen. Neben den Partien nutzte man aber auch die Freizeit zu gemeinsamen Aktivitäten. Unsere Gastspielerin der DVM Enya Wang wurde hier gleich mit eingebunden, so dass sich an vielen Abenden ein munteres Quartett fand zur ein oder anderen Uno-Runde und zu „Wahrheit oder Pflicht“, wobei hier erschreckenderweise die Eltern zum Mitspielen eingebunden wurden 😉. Und wir feierten auch drei Geburtstage unserer Reisegruppe vor Ort, auch hier nochmal herzlichen Glückwunsch an alle. Ein tolles Erlebnis für alle Beteiligten, und beim Abschied waren alle überzeugt, dass es eine sehr schöne Zeit in Willingen war.

Doch zurück zum Turnierverlauf:  Alina und Leona im ODJM C holten wie erwartet in der zweiten Hälfte etwas mehr Punkte, nachdem die ersten Runden im Schweizer System doch recht starke Gegner bescherten.

Alina konnte in den letzten 4 Runden nochmal 2 Punkte erspielen und beendete das Turnier mit 3,5 Punkten und kann sich über einen DWZ-Zugewinn von ca. 50 Punkten freuen. Unter anderem gab es nochmal einen sehr schönen Sieg mit einem Matt im 12. Zug, die Partie zeigt wieder einmal auf, warum man auf f6 in der Eröffnung verzichten sollte.

Leona holte am Ende im Turnier 3 Punkte und dürfte ein paar DWZ-Punkte einbüßen, aber die Partien waren sehr schön gespielt und oft war es sehr knapp, leider dieses Mal (noch) mit besserem Ende für die Gegner. Aber auch hier kann sich das Ergebnis sehen lassen und „die Deutsche“ wurde erfolgreich abgeschlossen.

Im ODJM B beteiligten sich Finnja und Enya. Enya erwischte einen rabenschwarzen Turnierstart, es lief nicht viel zusammen und es wurden einige Punkte abgegeben. Aber sie zeigte Nehmerqualitäten, hatte gegen Ende ihr Formtief überwunden und zeigte mit 2 Siegen nochmal ihre Klasse auf, wir wünschen viel Erfolg in den nächsten Turnieren.

Finnja hatte nach ihren fünf Remis zu Beginn sich für die zweite Hälfte einiges vorgenommen. In Runde 6 überspielte sie ihren Gegner, nagelte den König in der Mitte fest und vollendete mit einem Qualitätsopfer eine schöne Angriffspartie. Mit diesem Sieg oberhalb der Mitte angekommen und mitten in der Vorbereitung auf die nächste Gegnerin erwischte sie aber eine heftige Erkältung und damit kam für sie der Turnierabbruch. Mit 3,5/6 war das bis dahin eine sehr starke Leistung, die auch mit einem DWZ-Zugewinn von über 100 Punkten belohnt werden wird, aber natürlich hätte sie lieber ihre Kämpfe auf dem Brett ausgefochten.

Schön für unsere Spielerinnen waren die stetigen Brett- und Zeitungsgrüße von verschiedenen Vereinsmitgliedern, das gab jedes Mal freudige Gesichter und viel Motivation für die nächsten Spiele. Hier ein herzlicher Dank von den Teilnehmerinnen an die fleißigen Schreiber. ( Wir haben alle die Daumen gedrückt 😉 SM)

Ach ja, die am Ende gestellte Frage „Kommt ihr wieder hierher?“ wurde mit einem „Klar, selbstverständlich“ beantwortet! Damit ist wohl alles gesagt! (SG)