Nürtingers Erste unterliegt in nervenaufreibender Schlacht um den Aufstieg

Eigentlich rechnete sich das Nürtinger Team gute Chancen in dem Spiel gegen den befreundeten Lokalrivalen Wernau im Spiel um den Aufstieg aus. Ein Sieg würde den Aufstieg perfekt machen, auch ein Unentschieden sollte noch reichen. Doch da hatten die Nürtinger die Rechnung ohne den Wirt gemacht, als vergangenen Sonntag die Wernauer um einen ukrainischen Meister verstärkt antraten um sich selbst den Aufstieg zu sichern. Dadurch war dann auch die Vorbereitung dahin, da jeder sich einem anderen Gegner als geplant gegenüber sah. Ein strategischer Zug, der sich noch für die Wernauer auszahlen sollte.

Die „Vorbereitungsfalle“ der Wernauer ließ sich früh erahnen, als Marecks Gegner zu einem für ihn ungewöhnlichen Aufbau griff. Dieser erwies sich allerdings als nicht sehr ergiebig und die Partie versandete schnell ins Remis. Ebenso an Kudlichs Brett, der gegen den stärksten Ersatzspieler, den die Wernauer aufbringen konnten, die Balance halten konnte. Aring brachte sogar das Kunststück fertig, nicht nur gegnerische Vorbereitung zu erahnen, sondern sogar den Spieß umzudrehen und den Gegner in unbekanntes Terrain zu locken. Dieser kam mit der draus resultierenden Stellung nicht zurecht und Gerd bestätigte mal wieder seine Topform und schoss die Nürtinger 2:1 in Führung. Hut ab vor der tollen Saisonleistung bei nur 2 abgegebenen Remis!

An den anderen Brettern schien die Idee der Wernauer allerdings aufzugehen. Unser Spitzenbrett Mehne stand gegen den unerwarteten Meister konstant leicht unter Druck, während sich Templin außer dem Läuferpaar keine großen Vorteile erarbeiten konnte. Schlimmer erwischte es sogar Stefan Auch, der durch eine vorbereitete Neuerung gleich einen Bauern verlor und den damit verbundenen Felderschwächen sofort auf die Verluststraße geriet. Auch Weigands unorthodoxe Eröffnungshandlung wurde bestraft und der Gegner konnte frühzeitig eine gefährliche Initiative entwickeln. Einzig A-R Schwarz konnte Chancen generieren und das Brett in einem Königsinder mit beiderseitigen Chancen in Flammen setzen.

Und die Nürtinger sollten sich mit Händen und Füßen wehren. Zwar musst sich Auch wie erwartet geschlagen geben und auch Schwarzs komplexe Stellung brach durch einen ungenauen Zug zusammen, trotzdem zeichnete sich ein Lichtblick für die Nürtinger ab. So konnte Templin im Endspiel einen zentralen Bauerndurchbruch realisieren und mit feiner Technik das Endspiel zum Sieg führen. Auch unserem Spitzenspieler Mehne gelang es das Gleichgewicht zu halten und die Partie in den Remishafen zu führen. Ausgleich!

So hing Wohl und Wehe der ganzen Saison an einer letzten Partie.Leider gelang es Weigand nach ständigem Auf und Ab nach einer verpassten Remis-Fortsetzung die Partie nicht zu halten und wir dürfen den am Spieltag jubelnden Wernauern nochmals zu Aufstieg gratulieren. Viel Erfolg in der höchsten Württembergischen Liga!

Trotz allem ein großartiger Kampf und eine wieder starke Leistung der Nürtinger, wenn man bedenkt, ins gegnerische Messer gelaufen zu sein. Wenn man dieses Niveau halten kann, ist man nächstes Jahr sicherlich unter den Favoriten für den Aufstieg.

Gratulation geht noch extra an Aring, Mehne und Mareck für eine Saison ohne Niederlage. Ebenfalls an Klaus für eine hervorragende Saison. (SM)

Durchmarsch – Nürtingen III wird als Aufsteiger Meister in der A-Klasse

Mit einem knappen Sieg gegen den Tabellenführer aus Ostfildern sichert sich unsere Dritte den Aufstieg in die Kreisklasse

Am Sonntag stand in der A-Klasse das spannende Saisonfinale an. 3 Mannschaften, Nürtingen III und Ostfildern III im direkten Spiel miteinander und Deizisau IV im Fernduell konnten noch Meister werden. Wir mussten gewinnen, aufgrund einer Besonderheit in der Spielordnung war die Höhe für uns egal, während für unseren Gegner ein Unentschieden ausreichend war. Mit Ostfildern III hatten wir aber einen sehr ausgeglichenen Gegner, stark an allen Brettern und genauso hochmotiviert wie wir.

Max konnte sich schon nach wenigen Zügen in einer Gambitvariante sehr viel Druck erarbeiten, was seinen Gegner früh zur Aufgabe der Rochadestellung zwang. Im folgenden Verlauf konnte Max noch eine Figur erobern, so dass wir uns dieses Brett schon mal gedanklich zu Gute schreiben konnten. Allerdings befanden sich gleichzeitig Finnja, Hendrik und Julian T. in schwierigen Stellungen, so dass es in Summe nicht ganz so rosig für uns aussah.

Max holte dann den ersten vollen Punkt für uns, indem er seine Partie ohne große Aufregung mit einem schönen Mattbild zu Ende brachte. Als dann auch Julian S. seine scharf geführte Partie erfolgreich gestalten konnte, lagen wir zwischenzeitlich mit einem 2-0 in Führung.

Bei diesem Zwischenstand und mit Blick auf einen möglichen ganzen Punkt bei Julian T. einigte man sich am Spitzenbrett auf Remis. Stefan hatte keinen guten Tag erwischt, seine Partie recht ideenarm geführt, und die Stellung war in einem dauerhaften Gleichgewicht angekommen. Mit dem 2,5-0,5 im Rücken sah es aber für unsere Mannschaft zum ersten Mal richtig gut aus.

Dass Hendrik seine Stellung gegen seinen jungen Gegner, der in der C-Klasse die Topscorer-Liste mit 7/7 gewonnen hatte, nicht mehr halten konnte, war zu dem Zeitpunkt noch halbwegs einkalkuliert und zu verschmerzen.

Aber auf dem Brett von Julian T. bahnte sich leider auch Ungemach an. Sein Gegner ging „all in“ – angesichts des materiellen Nachteils seine einzige Chance, opferte weiteres Material zur Linienverstellung und kam zu einem sehr schön herausgespielten Dauerschach. Mit diesem Remis stand es 3-2 für uns und zum 3. Mal in der Saison musste Finnja für uns den nötigen halben Punkt für den Mannschaftssieg sichern. Und sie sollte wieder liefern!

Finnja hatte ihre schwierige Stellung inzwischen deutlich verbessert und ein für beide Seiten chancenreiches und kompliziertes Doppelturmendspiel auf dem Brett. Beide Seiten mit Freibauern, taktischen Möglichkeiten, Durchbruchsideen, für die Mannschaftskameraden eine Zerreißprobe für die Nerven, nur Finnja blieb wie immer cool.

Mit Geduld und hochkonzentriert sammelte sie zunächst den kritischen gegnerischen Freibauern ein, dann noch einen weiteren Bauern, tauschte ein Turmpaar ab und zwang ihren Gegner nach fast fünf Stunden zur Aufgabe. Die Gratulation der Vereinskameraden ließ nicht lange auf sich warten!

Damit war der Mannschaftssieg gesichert und – aufgrund der oben genannten Regelbesonderheit – ist unsere 3. Mannschaft Meister der A-Klasse und steigt in die Kreisklasse auf.

Nachdem wir die Saison mit 3-3 Punkten gestartet hatten, waren wir am 4. Spieltag gedanklich eher damit beschäftigt, wie wir wieder aus der Abstiegszone kommen – wo wir uns als Aufsteiger auch vermutet hatten. Doch ab da – mit der Verstärkung von drei neuen Stammspielern – haben wir einfach nicht mehr aufgehört zu gewinnen und legten eine Serie aus sechs Siegen hintereinander hin.

Der größte Trumpf der Mannschaft war die Geschlossenheit in der Punktejagd, keiner unserer Stammspieler hatte unter 50% Punktausbeute. Jeder hatte mal einen schlechten Spieltag, aber dann ist in diesem Match jemand anderes in die Bresche gesprungen und hat die nötigen Punkte zu den meist engen Siegen geholt.

Wir gratulieren der 3. Mannschaft ganz herzlich zu diesem Erfolg! (SG)

Julian Stehr ist Vereinsjugendmeister 2024

Am vergangenen Samstag (13.4.) trugen wir nach längerer Pause endlich mal wieder die Vereinsjugendmeisterschaft aus. Damit alle Spiele an einem Tag stattfinden konnten, wählten wir als Modus 7 Runden Schweizer System mit jeweils 20 Minuten Bedenkzeit. Das Teilnehmerfeld war bunt gemischt, sowohl ganz junge als auch alte Hasen aus der Jugend waren dabei. Von vorneherein war klar, dass die alten Hasen aufgrund ihrer größeren Erfahrung einen Vorteil haben würden. Das bewahrheitete sich auch schnell, denn sie ließen gegen die Jüngeren kaum etwas anbrennen.

Dennoch schlugen sich die Letzteren wacker und waren das eine oder andere Mal nicht weit weg von einer Überraschung. Ein Beispiel hierfür war Till, der einen Fehler Oskars zwar sah, aber nicht in einen Sieg ummünzen konnte. Julian und Friedrich starteten beide bärenstark. Es zeichnete sich ab, dass das Match zwischen den beiden Führenden den Vorentscheid bringen könnte. Hier konnte Julian einen Patzer Friedrichs ausnutzen und setzte sich mit einem Sieg an die alleinige Spitze. Friedrich hoffte noch auf Niederlagen Julians, dieser leistete sich aber keine Schwäche. Vielmehr holte Julian sich mit 7 Siegen den souveränen und verdienten Turniersieg.

Die Treppchenplätze zwei und drei sicherten sich Friedrich und Kaan. Abgesehen von den Partien auf solidem Niveau war es sehr schön zu sehen, wie die Jugendlichen, die normalerweise in getrennten Leistungsgruppen trainieren, sich untereinander vernetzten und viel Freude hatten. Dazu trug sicherlich auch die Pizza bei, die es in der Mittagspause gab. Einige hatten selbst nach 7 Partien noch nicht genug und ließen den Tag mit Blitz- und Tandempartien ausklingen. Hier konnte die junge Fraktion die ein oder andere Revanche nehmen, was zu großer Genugtuung führte. Ein versöhnlicher Abschluss für einen Tag voller Schach! (CF)

Nürtinger Zweite trotz Niederlage Klassenerhalt gesichert

Trotz eines schwachen Auftritts und einer verdienten 3,5:4,5 Niederlage in Ostfildern hat die Nürtinger Zweite den Klassenerhalt geschafft, da Mitkonkurrent Wernau II beim Tabellenführer in Kirchheim nichts holen konnte.

Da die Nürtinger Zweite bisher alle Begegnungen gegen direkte Konkurrenten für sich entscheiden konnte, war der Klassenerhalt bereits so gut wie sicher. Gegner Ostfildern II musste als Vorletzter hingegen unbedingt gewinnen, um im letzten Spiel gegen Tabellennachbar Wernau II noch um den Verbleib in der Bezirksliga spielen zu können. Zum Leidwesen der Nürtinger Gäste gelang ihnen dies, wobei Nürtingen beim 3,5:4,5 noch eher gut bedient war.

Nach drei unspektakulären Remispartien von Tim Bentsche, Wolfgang Kudlich und Johannes Mögerle musste Martin Pietzka seinem Gegenüber zum Sieg gratulieren. Den Nürtinger Ausgleich schaffte Carlos de la Hoz Fernandez. Da sowohl Soroush Wadiei als auch Salvatore Ippolito auf Verlust standen, musste Christian Friz anschließend ein Remisangebot ablehnen. Dem halben Punkt trauerten allerdings die Gäste hinterher, denn während Friz in einen entscheidenden Gegenangriff geriet und aufgeben musste, drehte Ippolito sein verlorenes Endspiel (Turm gegen 5 Bauern des Gegners) mit gegnerischer Mithilfe tatsächlich noch und glich zum 3,5:3,5 aus.

So bescherte der Sieg am Spitzenbrett den tapfer kämpfenden Ostfilderern den entscheidenden Punkt zum Mannschafts-sieg und ein echtes Endspiel am letzten Spieltag gegen Wernau um den Klassenverbleib. (WK)

SC Ostfildern II – SV Nürtingen II 4,5:3,5

Grube – Wadiei 1:0, Wepfer – Kudlich 0,5:0,5, Birmelin – C.Friz 1:0, Walter – Pietzka 1:0, Gauer – Mögerle 0,5:0,5, Cika – Bentsche 0,5:0,5, Meurisch – Ippolito 0:1, Hoffmann – de la Hoz Fernandez 0:1