Nürtinger Erste souverän gegen Angstgegner Mengen1

Vergangenen Sonntag ging es mal wieder gegen Mengen. Ein Gegner, an dem wir uns in den letzten beiden Jahre trotz Überlegenheit auf dem Papier (Rating) immer wieder schwer taten und dann auch leider auch zweimal die Segel streichen mussten. Ein Umstand, den die Nürtinger diesmal ändern wollten…nein mussten, falls man an der Spitze mithalten wollte.

Und der Plan schien aufzugehen. So gelang es Arnd-Rüdiger Schwarz als Schwarzer bereits in einer Caro-Kann Verteidigung den Plan seines Gegners zu widerlegen und die Initiative zu übernehmen. Was danach folgte, kann man nur als eine Schachlektion beschreiben. Unter Ausnutzung der gegnerischen Fehler erhielt Arnd nebst Materialgewinn noch einen vernichtenden Angriff inklusive Matt. Eine Partie, auf die man stolz sein kann!

Auch Michael Doll kam zu einem raschen Sieg, was wiederum Stefan Auch nutzte um mit einem Remis die Nürtinger Führung zum 2,5-0,5 zu sichern.

Das das Ganze eine einseitige Gelegenheit werden würde, zeichnete sich schnell ab. Sascha Mareck hatte zwar einen Bauern geopfert, aber offensichtliche Kompensation dafür erhalten. Gerd Aring hatte als Weißer eine Lehrbuchstellung gegen einen Königsinder erreicht und Claudius Mehne sogar bereits 2 Mehrbauern in einem Schwerfiguren-Endspiel. Und auch Bernhard Weigand und Klaus-Dieter Templin hatten keine größeren Probleme zu lösen und angenehme Stellungen erhalten.

Zwar kam dann noch einmal Spannung auf, als Sascha in horrender Zeitnot es nicht schaffte, seinen 40igsten Zug in unklarer Stellung rechtzeitig auszuführen und die Zeit überschritt, während bei Klaus in einem taktischen Scharmützel eine Figur verloren ging und Mengen damit auf 2,5-2,5 verkürzen konnte. Aber ein Blick auf die restlichen Bretter sollte zeigen, dass nur noch die Höhe des Sieges eine Frage darstellte.

Gerd konnte dann auch kurze Zeit später einen einen Durchbruch auf dem kritischen Feld c5 im Königsinder organisieren, der die schwarze Stellung kollabieren ließ. Auch Claudius konnte die Partie durch wahlweise Matt oder Damenverlust entscheiden, nachdem sein Gegner verzweifelt versucht hatte, das materielle Gleichgewicht durch Bauernraub wiederherzustellen. Schlussendlich einigte sich auf Bernhard sich mit seinem Gegner auf ein Remis zu einem anschließenden 5-3 Sieg, der nie wirklich gefährdet war. Ohne die unglücklichen Niederlagen von Sascha und Klaus wäre ein höherer Sieg durchaus möglich gewesen.

Durch diesen Sieg teilt sich der SV Nürtingen den ersten Tabellenplatz (Zweiter nach Brettpunkten) mit den Ulmern und ein möglicher Aufstieg in die Oberliga rückt wieder in Nähe. (SM)

SV Nürtingen – SF Mengen 5:3

Mehne – Strathmann 1:0, Weigand – F.Baur 0,5:0,5, Mareck – Blazevic 0:1, Auch – V.Baur 0,5:0,5, Doll – Schmid 1:0, Templin – Härle 0:1, Schwarz – Shanovskyi 1:0, Aring – Woroschejkin 1:0

Nürtingen 3: Wildes Auf und Ab gegen Wernau 2

Am 26. Oktober trat die 3.Mannschaft in der Bezirksliga zuhause gegen Wernau 2 an. Der Kampf begann ruhig, entwickelte sich aber bald zu einem spannenden und intensiven Mannschaftsduell.

Den Anfang machte Tim an Brett 7. Nach einer ausgeglichenen Eröffnungsphase kam es schnell zu einer Stellung ohne nennenswerte Vorteile für eine Seite. In beiderseitigem Einvernehmen wurde das Remis frühzeitig vereinbart.

Finnja durfte sich mit Schwarz der Angriffe eines letztjährigen Oberligaspielers mit deutlich höherer Wertungszahl erwehren. In einer fehlerfrei geführten Partie gelang es ihr am Ende, einen Zentralbauern zu erobern, aber die Stellung war aufgrund des reduzierten Materials und der entstandenen Struktur nicht mehr auf Sieg zu spielen, und so einigte man sich gerne auf Remis.

Ein schrecklicher Zug in der Eröffnung von Tobias führte früh zu einem Bauernverlust, und damit war er gezwungen, die gesamte Partie über in gedrückter Stellung zu verteidigen. Trotz zäher Gegenwehr gelang es seinem Gegner, den Druck kontinuierlich zu erhöhen und schließlich die Partie souverän für sich zu entscheiden.

Auch Carlos an Brett 6 hatte zunächst allen Grund zur Hoffnung. Nach einer starken Eröffnung erarbeitete er sich eine klare Gewinnstellung und schien auf dem Weg zu einem vollen Punkt. Doch ein unglücklicher Fehler kostete ihn eine Figur – und mit ihr kippte die Partie endgültig.

Stefan kam mit Schwarz in eine sehr passive Stellung und wählte eine fehlerhafte Zugfolge zur Befreiung. Danach hatte sein Gegner permanentes Druckspiel und konnte beim Übergang ins Turmendspiel einen Bauern gewinnen. Nachdem er mit einem Doppelangriff nach einem Fehlgriff seines Gegners den Bauern zurückgewinnen konnte, war die Partie für keine Seite mehr zu gewinnen und endete in einem Remis.

Durch eine Taktik konnte Hendrik sich eine gute positionelle Stellung erspielen und ging mit einem Mehrbauer ins Endspiel. In einer komplizierten Stellung verpasste sein Gegner einige Möglichkeiten doch noch Remis zu erspielen, wodurch der Mehrbauer dann schließlich zu weit fortgeschritten war, und zur Aufgabe des Wernauers führte.

Nach einer soliden Eröffnungsphase hatten sowohl Sebastian als auch sein Gegner Drohungen und Angriffsmöglichkeiten. Nach einigen Abtäuschen konnte Sebastian aufgrund eines Missgeschicks seines Gegners einen Läufer gewinnen. Dafür hatte der Gegner allerdings einen weit vorgerückten Bauern, der jedoch letztlich nicht ausreichte. Auch wenn Sebastian das Matt in zwölf Zügen nicht gesehen hatte, erkannte er doch das Matt in einem.

Nachdem Max sich in der Eröffnung einen Raumvorteil erspielen konnte und diesen weiter ausbaute, gewann er einen Bauern und wickelte ins Endspiel ab. Allerdings konnte Max die gewonnene Stellung aufgrund mehrerer Fehler nicht zu Ende führen, und so endete die Partie schließlich mit einem Remis.

Nach einem zwischenzeitlichen 1:3-Rückstand bewies die Mannschaft großen Kampfgeist und konnte die Begegnung am Ende noch zu einem verdienten 4:4-Unentschieden drehen. Angesichts des Verlaufs können wir mit dem Ergebnis zufrieden sein – auch wenn mit etwas mehr Glück sogar der Mannschaftssieg möglich gewesen wäre. (TW)

Nürtinger Erste: knapper Sieg nach schleppendem Start

Mit gemischten Gefühlen ging es am Sonntag zum zweiten Spiel ins schöne, aber verschlafene Illertissen – Jedesheim ist ein Stadtteil davon. Nicht nur mussten wir auf drei unserer Stammspieler verzichten, auch bereitete uns die gegnerische Aufstellung leichte Sorgen. So warteten dort mit den 13-jährigen Kelembet-Zwillingen zwei riesige Nachwuchstalente auf uns.

So hatte es allein Maksym (5 Minuten Altersunterschied, wie er mir später erzählte) in einem Jahr geschafft seine Rating um 380 Punkte zur erhöhen. Sympathische Jungs, aber auch gefährlich! Natürlich hatte dann genau der Berichterstatter das Glück auf Maksym zu treffen, der sich gut vorbereitet zeigte und versuchte mich in einem Königsinder früh unter Druck zu setzen. Dasselbe Los traf Klaus Templin, der sich seiner Haut gegenüber Maksyms Bruder Artem erwehren musste.

Auch sah es nach der Eröffnung an vielen Brettern nicht sonderlich rosig aus. So hatte Wolfgang Kudlich die Eröffnung nicht sonderlich ambitioniert behandelt und sah sich in einem frühen Endspiel bereits einem stark postiertem schwarzen Läufer auf d5 entgegen, der das gesamte weiße Spiel lähmte. Auch Andreas Rohr und Friedrich Seischab sahen sich in Schwierigkeiten. Während Andreas eine Zersplitterung seiner Bauernstruktur am Damenflügel hinnehmen musste (für die der Gegner sogar noch das Läuferpaar und Entwicklungsvorsprung erhielt), hatte sich Friedrich auf eine ziemlich passive Variante des Caro-Kann eingelassen, die ihn zum abwarten verdammte.

Auf der Habenseite hatte Michael eine angenehme Druckstellung gegen den d6-Bauern des Schwarzen entwickelt. Auch Klaus hatte geschafft, die Drohungen von Artem zu neutralisieren und ihn sowohl im Zentrum als auch am Damenflügel einzuschnüren. Am souveränsten agierten allerdings Claudius und Soroush. Während Claudius bereits aktives Spiel am Königsflügel erreichen konnte, schaffte Soroush es gar den Gegner für sein riskantes Eröffnungsspiel (1.d4 c6 2.c4 b5?!) mit totaler Zentrumsdominanz und einem rückständigen Bauern auf e7 zu bestrafen. Es blieb also spannend.

Allerdings gingen leider erstmal die Partien von Wolfgang und Andreas verloren. Wolfgang konnte nicht alle Einbruchsfelder des Gegners überdecken und musste am Schluss noch einen taktischen Schlag auf c3 über sich ergehen lassen. Andreas verlor aufgrund einer Grundreihendrohung bei Damentausch einen Bauern, was gegen das Läuferpaar im Endspiel entscheidend ist.
Nun aber schlug die Stunde der Nürtinger. Nachdem ich versuchte früh die Initiative zu ergreifen, aber eine starke Ressource Maksyms übersehen hatte (ich dachte, der Zug führt zum Verlust) konnte ich durch ein Bauernopfer in ein leicht haltbares Endspiel mit Turm+Läufer abwickeln. Ergo Remis. Gleichfalls gelang es Friedrich seine Partie zu retten, in dem er durch ein Figurenopfer maximales Chaos verursachte und dann nach weiteren taktischen Nadelstichen tatsächlich ein Remisangebot erhielt.

Die beiden Remis sollten dann auch die Wende zugunsten der Gäste einleiten. Michael gelang es den d6-Bauern und damit die Partie zu gewinnen und Claudius vollstreckte sauber den gegnerischen König, nachdem der Gegner seine Dame auf der Suche nach Gegenspiel von der Verteidigung desselbigen abzog. Klaus hingegen gelang es erst eine Qualität zu gewinnen und konnte nach dem letzten Verzweiflungsangriff von Artem selbst zum Gegenangriff übergehen. Den Schlusspunkt setzte Soroush, der erst die Dame für Turm+Läufer eroberte und dann mit feinen Zugzwangmanövern den Gegner zur Kapitulation zwang. Eine starke Mannschaftsleistung der Nürtinger trotz fehlendem Stammpersonal. So kann es weitergehen! Von den Brüdern werden wir sicherlich noch eine Menge zu hören bekommen. (SM)

Nach vergebenen Chancen ein leistungs-gerechtes Remis

Hart gekämpft wurde in den vier verbliebenen Endspielen zum Saisonauftakt der Verbandsliga im Salemer Hof. In zwei Stellungen waren Vorteile auf Seiten der Gastgeber auszumachen, während die Gäste aus Langenau an einem Brett die Nase vorne hatten. Trotzdem gingen diese drei Partien sowie Tisch 6 am Ende in Remis, sodass nach fünf Stunden Spielzeit ein 4:4-Resultat feststand.

Ohne ihre Stammbretter 1 und 3 bestritten die Nürtinger Schachstrategen den ersten Wettkampf in der Verbandsliga Süd. Ein Handicap, schließlich durften alle verbliebenen Spieler hierfür aufrücken. Für Claudius Mehne und Sascha Mareck kamen Andreas Rohr an Position 7 und Nachwuchstalent Abdulhamit Gündogdu am letzten Brett in die Aufstellung. Da obendrein die Gäste aus Langenau auf ihr Stammbrett 3 verzichteten schien das Match zu Beginn doch etwas ausgeglichener.

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