Archiv der Kategorie: Spielberichte 1. Mannschaft

Ersatzgeschwächte Nürtinger haben das Nachsehen

Nach einem ziemlich unglücklichen Spielverlauf standen die Nürtinger Schachspieler am Ende mit leeren Händen da. Die Tuttlinger Gäste nahmen mit einem 3,5:4,5 Erfolg beide Punkte mit nach Hause.

Zwei Stammkräfte mussten die Nürtinger im Heimspiel gegen das jüngste Verbandsligateam ersetzen, trotzdem begann alles ganz verheißungsvoll. Wolfgang Kudlich opferte bereits im sechsten Zug eine Figur für 2 Bauern und hinterließ dem Gegner zudem noch eine ungeordnete Stellung. Theoretisch nicht korrekt, aber sein Kontrahent verbrauchte viel Bedenkzeit, fand nicht die beste Fortsetzung, so dass Kudlich mit vier Bauern für die Figur schließlich beste Voraussetzungen für das Endspiel hatte. Nach der zwischenzeitlichen Punkteteilung von Gerd Aring fand er dann einen wichtigen Verteidigungszug nicht und musste vor dem gegnerischen Königsangriff kapitulieren.

Statt einer Führung liefen die Gastgeber damit einem Rückstand hinterher. Auch Klaus Templin musste seinem Gegenüber schließlich zum Sieg gratulieren. Am Spitzenbrett hingegen rechnete Claudius Mehne bei der entscheidenden Abwicklung genauer. Der Gegner erhielt zwar eine Dame, wurde aber mattgesetzt. Thomas Hanak gab eine Figur für einen gedeckten Freibauern, allerdings hielten sich Umwandlungsdrohung und Mattgefahr die Waage. Am Ende trennte man sich friedlich remis zum 2:3 Zwischenstand.

In einem Spiel auf ein Tor glich dann Andreas Rohr für Nürtingen aus. Die Partievariante kannte er aus dem Effeff und hatte sie ein paar Tage vorher im Internet auch schon auf dem Brett. Bernhard Weigand bot dann in einem ausgeglichenen aber schwierigen Endspiel remis, da Stefan Auch mit einem Mehrbauern im Figurenendspiel augenscheinlich vor einem leichten Gewinn stand. Der Gegner lehnte ab und konnte den Sieg sicherstellen. Damit war bereits der erste Mannschaftspunkt verloren und auch der zweite sollte nach Auchs Remis an die Tuttlinger gehen. Bevor er einen anderen Gewinnplan probieren konnte, unterlief ihm eine dreimalige Stellungswiederholung, die der Gegner zurecht reklamierte und damit das entscheidende Remis zum 3,5:4,5 Sieg der Tuttlinger holte.(WK/SM)

SV Nürtingen – SG Donautal Tuttlingen 3,5:4,5

Mehne – Seitz 1:0, Weigand – Narr 0:1, Aring – Bueble 0,5:0,5, Templin – Kulm 0:1, Hanak – Sulzbacher 0,5:0,5, Rohr – Schrägle 1:0, Auch – Schuler 0,5:0,5, Kudlich – Panek 0:1

Mit einem Unentschieden zur Tabellenführung

Damit konnte nun wirklich niemand rechnen. Trotz der guten Form der ersten Mannschaft musste man im Spiel gegen die starken Ulmer gleich auf zwei der Leistungsträger in der Ersten verzichten. So reisten wir ersatzgeschwächt an die schöne Donau, in der Hoffnung unsere Haut so teuer wie möglich zu verkaufen. Entgegen unserer Erwartungen lief das sogar besser als erwartet!
Nach kurzer Zeit konnte unser erster Ersatzspieler Soroush Wadiei in einer glänzend geführten Partie den gegnerischen Damenflügel so unter Druck setzen, dass der Gegner darunter zusammenbrach und eine entscheidende Schwäche zuließ. Une petite combinaison später, wie der große Capablanca zu sagen pflegte, führte dies zu Materialverlust und zur Aufgabe. Gratulation an Soroush für die toll geführte Partie.
Nur wenig später sollte auch Bernhard Weigand seinen Gegner nach dessen wilden Angriff taktisch schwindelig spielen. Dieser hatte auf einen Qualitätsgewinn spekuliert, aber Bernhards Entwicklungsvorsprung sträflich unterschätzt, wodurch das Material bei entscheidendem Angriff zurückgewonnen wurde.
Als dann auch noch Klaus-Dieter Templin seine souverän geführte Partie gegen seinen starken Gegner in den Remishafen steuern konnte, sah die Welt rosig aus für die Nürtinger. Auf eine früher 2,5-0,5-Führung hatte niemand gehofft.
Aber wo sollten die Punkte herkommen? Bis auf Sascha Mareck, der nach der Eröffnung einen gesunden Mehrbauern hatte sah die Lage nicht gerade sonderlich gut aus. Alle restlichen Bretter hatten leicht schlechtere bis schwierige Stellungen zu verwalten.
Nun zeigte Claudius Mehne, warum er nicht ohne Grund seit diesem Jahr das Spitzenbrett verwaltet. Zäh und umsichtig verteidigte er seine schlechtere Stellung und konnte sie tatsächlich noch in Remis überführen. Ein Punkt würde nun reichen, um zumindest das Unentschieden gegen Ulm zu retten.
Und Sascha sollte liefern! In besserer Form als vergangene Saison, gelang es ihm geduldig die gegnerische Initiative abzuschütteln und seinerseits ein Mattnetz um den schwarzen König zu spinnen. Die Kombination aus Angriff und freiem Mehrbauer sorgte dann auch für Figuren- und Partiegewinn.
Leider konnten dann Stefan Auch, Michael Doll und Andreas Rohr ihre Partien nicht halten, obwohl die beiden Erstgenannten durchaus Remis-Chancen hatten. Aber mit dem 4:4 war zumindest ein Mannschaftspunkt gerettet. Im Vorfeld hätte man den sicherlich mit Kusshand genommen.
Eine starke Mannschaftsleistung, die aufgrund der Niederlagen der beiden führenden Teams mit der Tabellenführung belohnt wird. Und ein weiteres Anzeichen der guten Form der Nürtinger, die sich auch in schwierigen Lagen nicht beirren lassen. Der Trend ist ungebrochen und gibt Hoffnung auf mehr!

SC Weiße Dame Ulm – SV Nürtingen 4:4

Fleischer – Mehne 0,5:0,5; Portnov – Weigand 0:1; Schwab – Mareck 0:1; Weber -Templin 0,5:0,5; Kill – Rohr 1:0; Wolf – Doll 1:0; Heinrich – Auch 1:0; Zomartova – Wadiei 0:1

(SM&WK)

Nürtingen gewinnt zuhause souverän 7,5:0,5

Nachdem man im letzten Jahr eher bescheiden in die Saison gestartet war, rechnete man sich dieses Jahr nach dem erfolgreichen Start gegen Markdorf, aufgrund der guten Form der Mannschaft, doch einige Chancen gegen den Gast aus Rangendingen aus. Das es gleich so überragend werden würde , konnte sich allerdings niemand in seinen kühnsten Träumen vorstellen.
Den Auftakt machte Bernhard Weigand, dessen Position nie ernsthaft das Gleichgewicht verließ und dann auch schnell im Remis versandete. Währenddessen gaben jedoch bereits die Stellungen von Klaus-Dieter Templin und Stefan Auch Anlass zur Hoffnung. Klaus war es gelungen den gegnerischen Zentralspringer zu isolieren und Stefan hatte sich einen Mehrbauern erobert und musste nur noch die gegnerische Initiative abschütteln. Nachdem Klaus Gegner nicht die optimale Fortsetzung gefunden hatte, war die Kompensation für die Figur zu gering und der Gegner streckte die Waffen. Stefan hingegen konnte die Aktivität des Gegners eindämmen und sicher seinen Mehrbauern verwertet.
Die 2,5-0,5 Führung sollte jedoch nicht beruhigen.
Unser Spitzenbrett Claudius Mehne hatte einen vermeintlich vergifteten Bauern genommen und stand einem bedrohlichen Angriff gegenüber. Bei Gerd Aring war auf einmal sogar einen ganze Qualität weg mit fragwürdiger Kompensation. Sascha Mareck hatte sich hingegen eine vorteilhafte Position erkämpft, musste dafür aber einen hohen Preis in Form einer geschwächten Königsstellung zahlen. Arnd-Rüdiger Schwarz konnte sogar eine Qualität erbeuten, aber der Gegner erhielt dafür einen Bauern und die bessere Bauernstruktur. Und Stefan Gold erhielt aus der Eröffnung zwar die angenehmere Position, aber bis auf ein paar Bauernschwächen war nichts Greifbares in Sicht.
Doch jetzt zeigten die Nürtinger an diesem Tag ihren ganzen Kampfgeist. Sascha behielt die Nerven und konterte den gegnerischen Angriff mit einer Initiative im Zentrum, was zu Material- und Partiegewinn führte, während Arnd es gelang mit feiner Endspielführung den Gegner noch zu überspielen. Und sogar unsere Sorgenkinder sollten ihre Partie noch drehen können! Während Claudius mit kleinen Nadelstichen die gegnerischen Schwächen nutzen konnte, gelang es Gerd einen erfolgreichen Königsangriff zu inszenieren. Da schlussendlich auch Stefan Gold es schaffte die gegnerischen Bauernschwächen zu erobern, fiel das Ergebnis mit 7,5-0,5 doch etwas hoch aus. Nichtsdestotrotz muss man feststellen, dass in dieser Form die Nürtinger diese Saison schwer zu stoppen sein werden. (SM)

SV Nürtingen – SV Rangendingen 7,5:0,5
Mehne – Gorgs 1:0, Weigand – Sonnberger 0,5:0,5, Mareck – Baumann 1:0, Aring – Rothfuß 1:0, Schwarz – Lipp 1:0, Templin – Stockburger 1:0, Auch – Nichter 1:0, Gold – Birkle 1:0

Die Erste remisiert im Auftaktspiel in Markdorf

In einem der kürzesten Verbandsliga Wettkämpfe war nach drei Stunden Spielzeit bereits Schluss. Keiner der beiden Kontrahenten zeigte im Auftaktspiel deutliche Schwächen, lediglich zwei Partien wurden durch einen vollen Punkt entschieden. Mit einem 4:4 können am Ende beide Teams zufrieden in die neue Saison blicken.

Der Start in die neue Verbandsligarunde sollte dieses Jahr den Nürtinger Gästen besser gelingen. Zwar stand mit Markdorf gleich ein Schwergewicht in der Liga gegenüber, deutliche Unterschiede gibt es aber auch zu den anderen Teams nicht. Insgesamt geht das Zehnerfeld der Mannschaften sehr ausgeglichen an den Start. Deshalb war es wichtig, gerade das erste Spiel mit der nötigen Konzentration nach der langen Sommerpause anzugehen.
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Versöhnlicher Nürtinger Saisonabschluss

Nach dem vierten Sieg in Serie belegt Nürtingen zum Saisonabschluss der Verbandsliga Platz vier, während Wernau nach der vierten Niederlage hintereinander auf Platz sieben noch den letzten Oberligaspieltag abwarten muss um den Klassenerhalt feiern zu können. In der Landesliga unterlag Neckartenzlingen Tabellenführer Bebenhausen II denkbar knapp mit 3,5:4,5.

Aufsteiger Ostfildern kam zwar als Schlusslicht nach Nürtingen, hatte aber meist nur ganz knapp und nur ein Spiel höher als 3:5 verloren. Außerdem tun sich die Gastgeber seit Jahren gegen vermeintliche Außenseiter schwer. Unter diesen Vorzeichen entwickelte sich zum Saisonabschluss eine intensive und lange ausgeglichene Begegnung auf Augenhöhe. Stefan Auchs Remisangebot wurde abgelehnt, erst als sein Namensvetter Gold in einem total ausgeglichenen Turmendspiel sich mit seinem Kontrahenten friedlich einigte, kam auch er zu seinem Remis. Beide Stefans hielten damit ihre 100% Remisquote in dieser Saison. Wolfgang Kudlich brachte dann Nürtingen in Front. Sein Gegner spielte zu passiv und ließ sich überspielen. Nach der Niederlage von Sascha Mareck, der sich taktisch verrechnete, gelang Bernhard Weigand die erneute Nürtinger Führung. Einen kleinen Eröffnungsvorteil baute er stetig bis zum Partiegewinn aus. Arnd-Rüdiger Schwarz brachte ein nettes Figurenscheinopfer, die Partie blieb aber immer innerhalb der Remisbreite und endete auch freidlich. Die Entscheidung fiel dann durch Claudius Mehne, der seine Partie auf folgenden Nenner brachte: Materialvorteil nach der Eröffnung auf Kosten eines gegnerischen Angriffs, am Schuss blieb der Materialvorteil. Am längsten musste sich Klaus Templin mühen, bis sein Remis nach einer zähen und ausgeglichenen Partie zum 5:3 Endstand für Nürtingen unter Dach und Fach war. Mit 6 Punkten aus 8 Einsätzen (4 Siege und 4 Unentschieden) blieben er und Claudius Mehne neben den beiden Remiskönigen in dieser Saison ungeschlagen. Ebenfalls auf 6 Punkte kam Gerd Aring, der zunächst 2 Partien verlor und dann 6mal hintereinander gewann. Hätte man in der ersten Saisonhälfte nicht sinnlos Punkte hergeschenkt, wäre heuer mit nur 2 Punkten Rückstand auf Meister und Aufsteiger Pfullingen mehr drin gewesen. Gegen die ersten 3 Teams holte man immerhin 5:1 Punkte.

Genau umgekehrt verlief die Saison für Wernau. Nach den ersten 5 Runden noch auf Meisterschaftskurs gelang danach nichts mehr und nach zuletzt 4 Niederlagen muss der letzte Spieltag in der Oberliga abgewartet werden, um sich über den Klassenerhalt freuen zu dürfen. Wenn Deizisau oder Jedesheim sich in der Oberliga halten, reicht auch der Wernauer 7. Platz in der Verbandsliga für den Klassenerhalt. Eigentlich wollte man um nicht auf andere angewiesen zu sein, beim Aufsteiger Mengen punkten, doch außer Mister Zuverlässig – Josef Gheng – konnte kein Wernauer einen ganzen Punkt einfahren. Mit 7 Punkten aus 9 Spielen war er bester Punktesammler der Liga am Spitzenbrett. In Mengen konnte man sonst nur noch 4 Punkteteilungen durch Wilhelm Haas, Frank Wiesner, Serkan Yildiz und Alexander Marquardt zur enttäuschenden 3:5 Niederlage verbuchen. (WK)

SV Nürtingen – SC Ostfildern 5:3

Weigand – Jaeschke 1:0, Mehne – Diaz 1:0, Mareck – Steinmacher 0:1, Schwarz – Schwartz 0,5:0,5, Auch – Maag 0,5:0,5, Gold – Wepfer 0,5:0,5, Templin – Chugunov 0,5:0,5, Kudlich – Grube 1:0