Nürtingen entführt beide Punkte aus Ulm

Spät aber nicht zu spät kommt Nürtingen in Schwung. Nach dem dritten Sieg hintereinander (immer gegen den Tabellenzweiten) ist der Klassenerhalt nach dem 5:3 in Ulm wohl geschafft. Wernau muss nach der dritten Niederlage hintereinander trotz ausgeglichenem Punktekonto aber plötzlich zittern.

Verbandsliga

Jetzt läuft es bei der Nürtinger Ersten. Zum dritten Mal hintereinander wurde der Tabellenzweite geschlagen. Diesmal musste Ulm daran glauben und mögliche Aufstiegsambitionen begraben. Nach zwei schnellen Remispartien von Arnd Schwarz und Bernhard Weigand willigte auch Sascha Mareck nach seinem Figuren-Scheinopfer in eine Punkteteilung durch Dauerschach ein, obwohl er ein für ihn vorteilhaftes Endspiel hätte erreichen können. Dann aber doch die Nürtinger Führung durch Gerd Aring, der seinen Gegner überspielte. Ziemlich chancenlos ging dann die Partie von Wolfgang Kudlich zum Ausgleich an die Ulmer. Trotzdem blieben die Gäste auf der Siegerstraße, nachdem Claudius Mehne – nach einhelliger Meinung in der besten Partie des Tages – siegreich blieb und Klaus Templins Gegner mit seinem Figurenopfer zwar grundsätzlich richtig lag, sich aber für die falsche Fortsetzung entschied. Nach einem weiteren Remis von Stefan Auch tauschte Templin Turm und Dame des Gegners ab und brauchte mit Figurenplus nur noch auf die Aufgabe seines Kontrahenten zu warten. Theoretisch könnte es in dieser Saison – abhängig von der Oberliga – noch vier Absteiger aus der Verbandsliga geben und auch Nürtingen noch erwischen, aber mit dem 5:3 in Ulm hat man den größten Schritt in Richtung Klassenerhalt in einer total verrückten Saison genommen.

Schlechter sieht es für Wernau nach der dritten Niederlage in Folge aus. Ursprünglich mit recht guten Aufstiegschancen im Rennen, unterlag man jetzt Tabellenführer Langenau deutlich mit 2:6 und muss nun plötzlich trotz ausgeglichenem Punktekonto um den Klassenerhalt bangen. Nach einem schnellen Remis von Wilhelm Haas ging Brett 6 im Turmendspiel an die Langenauer. Mit dem einzigen Tagessieg für die Gastgeber glich Alexander Marquardt nach schönem Königsangriff aus. Danach ging für die Wernauer nicht mehr viel. Lediglich Alexander Naumann sorgte mit seiner Punkteteilung noch für etwas Positives. Trotz Qualitätsnachteil (Springer gegen Turm) hielt er die Partie mit Dauerschach durch die Dame remis. Die restlichen Partien gingen an die Gäste, die nach dem 6:2 jetzt die besten Aufstiegschancen haben. Wernau braucht am letzten Spieltag in Mengen noch etwas Zählbares oder Schützenhilfe anderer Teams, sonst droht der Abstieg in die Landesliga.(WK)

 

SC Weiße Dame Ulm – SV Nürtingen 3:5

Fleischer – Weigand 0,5:0,5, Bildt – Mehne 0:1, Weber – Mareck 0,5:0,5, Portnov – Schwarz 0,5:0,5, Berning – Aring 0:1, Heinrich – Auch 0,5:0,5, Wolf – Templin 0:1, Kill – Kudlich 1:0

SK Wernau – TSV Langenau 2:6

Gheng – Schlais 0:1, Naumann – Hörsch 0,5:0,5, Haas – Wutzke 0,5:0,5, Marquardt – Stork 1:0, Wiesner – Beck 0:1, Stegmüller – Gerstberger 0:1, S.Yildiz – Erler 0:1, Boceck – Lachmayer 0:1

Nürtinger Jugend nimmt zahl- und erfolgreich an Magstädter SSGT und WAM teil

Die Schüler der Nürtinger Schachgruppe haben kürzlich erfolgreich an zwei Turnieren in Magstadt teilgenommen: der Württembergischen Amateurmeisterschaft (WAM) und dem Schulschachgrandprix (SSGT). Insgesamt waren acht Nürtinger Teilnehmer am Start, darunter fünf Jugendliche, die zum ersten Mal an einem Einzel-Schachturnier teilnahmen.

Beim SSGT konnten Ruichen, Paul, Max Mayer, Marco und Fabian ihr Können unter Beweis stellen. Ruichen hatte einen starken Tag und konnte bei seinem ersten Turnier drei von sieben möglichen Punkten erzielen. Max Mayer spielte bereits sein zweites Turnier und schaffte es mit einer soliden Leistung ins Mittelfeld der Tabelle der Klassenstufe 1-2. Paul und Marco schlugen sich im SSGT für die Klassen 3-8 ebenfalls wacker und konnten jeweils zwei Punkte erzielen, womit sie beim ersten Turnier sehr zufrieden sein können. In einigen Partien hatten sie sich Siegstellungen erkämpft, vergaben die Siegchancen dann aber leider. Die gesammelte Turniererfahrung wird ihnen beim nächsten Turnier sicherlich helfen, den ein oder anderen Sieg mehr einzufahren. Fabian gelang ein hervorragender Start mit vier aufeinanderfolgenden Siegen, bevor er eine Niederlage hinnehmen musste. Diese warf ihn etwas aus der Bahn, er konnte am Ende mit 5 aus 7 Punkten aber dennoch in der Gesamtwertung aller Altersklassen den 3. Platz erklimmen.

James, Bendix und Max Stoll nahmen an der WAM teil. James hatte mit seinen Gegnern schachlich mindestens auf Augenhöhe gespielt, nutzte jedoch seine Bedenkzeit aber in beiden Verlustpartien bei weitem nicht aus und musste sich daher am Ende mit einem halben Punkt zufriedengeben. Bendix konnte einen Sieg verbuchen, musste aber dem langen Turniertag Tribut zollen und sich in den beiden anderen Spielen aufgrund von Unaufmerksamkeiten geschlagen geben. Max Stoll spielte sehr konzentriert und konnte zwei ungefährdete Siege einfahren. Im letzten Spiel einigte sich Max mit seinem Gegner auf Remis und sichert sich auf diese Weise den verdienten Gruppensieg.

Insgesamt war das Turnier ein Erfolg für die Nürtinger Jugend. Besonders positiv ist, dass sich auch die Turnierneulinge beachtlich schlugen und bei weitem nicht leer ausgingen. Die Erfahrungen, die sie bei diesem Turnier gesammelt haben, werden ihnen sicherlich künftig von Nutzen sein. Es freut uns sehr, dass so viele Nürtinger teilgenommen haben und sind gespannt auf viele weitere Wettkämpfe. (CF)

Nürtingen besiegt wieder den Zweiten

Gegen vermeintlich schwächere Teams tut sich Verbandsligist Nürtingen immer schwer, gegen stärkere dagegen läufts. Gegen den Tabellenzweiten Pfullingen geriet man nie in Verlustgefahr und gewann am Ende knapp mit 4,5:3,5. Wernau verlor mit dem gleich knappen Resultat in Tettnang und verpasste dadurch gar den Sprung auf Platz 1.

Verbandsliga

Es ist immer das gleiche Thema der Nürtinger: gegen die Starken spielt man stark, gegen die vermeintlich schwächeren läuft nicht viel. Am letzten Spieltag konnte der Tabellenzweite Wernau recht souverän geschlagen werden und auch jetzt wurde der neue Zweite Pfullingen mit 4,5:3,5 geschlagen. Alle Partien verliefen lange ausgeglichen. Erst vor der Zeitkontrolle fiel die erste Entscheidung. Arnd Schwarz holte sich unter gegnerischer Mithilfe zwei Mehrbauern und verwertete den Vorteil souverän. Dann eine Remispartie nach der anderen durch Sascha Mareck, Klaus Templin (beide Nürtinger hatten leichten Vorteil), Stefan Gold und Stefan Auch. Unfreiwillig spannend machte es Wolfgang Kudlich. Zwei Züge vor der Zeitkontrolle stellte er in hoher Zeitnot und besserer Stellung die Partie ein, hätte mit dem richtigen Zug aber die Dame für Turm und Läufer bekommen können. Auch in der Analyse übersahen dies beide Spieler, erst der Rechner zeigte es auf. Zu dem Zeitpunkt stand Claudius Mehne sicher auf Remis, während Gerd Aring klaren materiellen Vorteil herausgearbeitet hatte und die Schwindelchancen des Gegners souverän parierte. Trotz diesem wichtigen Sieg und ausgeglichenem Punktekonto ist sogar noch der Abstieg drin. Abhängig von Zweiter Bundesliga und Oberliga könnte es heuer sogar vier Absteiger geben.

Statt die Tabellenspitze mit einem Erfolg bei Aufsteiger Tettnang einzunehmen, musste Wernau die zweite Niederlage hintereinander quittieren. Angesichts der übrigen Ergebnisse sieht es so aus, als wollte heuer keiner in die Oberliga aufsteigen. Den Drittletzten und den Ersten trennen nur drei Punkte!

Nach einem Remis von Oliver Boceck in etwas besserer Stellung ging Brett 8 für Wernau verloren. Spitzenmann Josef Gheng konnte ausgleichen und Teamchef Serkan Yildiz brachte sein Team sogar in Front. Dann ging jedoch für die Wernauer nicht mehr viel. Alexander Marquardt und Hagen Stegmüller holten zwar noch Punkteteilungen, aber nicht nur Brett 3 ging an die Gastgeber(in), sondern zu allem Übel verlor Brett 2 trotz zwischenzeitlicher +5 Stellung (5 Bauerneinheiten Vorteil) am Ende auch noch zum überraschenden 4,5:3,5 Erfolg der Tettnanger. Am kommenden Spieltag empfängt Wernau Tabellenführer Langenau und kann dann wieder alles „zum Guten wenden“. (WK)

SV Nürtingen – Pfullingen 4,5:3,5

Mehne – Altenhof 0,5:0,5, Mareck – Guess 0,5:0,5, Schwarz – Bräuner 1:0, Aring – Nagelsdiek 1:0, Auch – Klaric 1:0, Gold – B.Einwiller 0,5:0,5, Templin – Goldinger 0,5:0,5, Kudlich – D.Einwiller 0:1

SC Tettnang – SK Wernau 4,5:3,5

Längl – Gheng 0:1, Kohn – Naumann 1:0, Leser – Haas 1:0, Barthelmann – Marquardt 0,5:0,5, Kreuzahler – Stegmüller 0,5:0,5, Sterk – S.Yildiz 0:1, Gräber – Boceck 0,5:0,5, Schmid – F.Yildiz 1:0

Schach Bezirksliga, Wendlingen gewinnt das Derby

Mit „etwas zu hoch aber verdient“ kommentierten die Wendlinger ihren 5,5:2,5 Derbyerfolg bei der Wernauer Zweiten. Zu erwarten war die Niederlage der Nürtinger Zweiten gegen den TSV/RSK Esslingen. Hier hieß es am Ende 3:5 für die Gäste.

Bezirksliga B

Ihre Aufstiegschancen wahren wollten die Sulzgrieser Gäste in Nürtingen, während die Gastgeber um Punkte für den Klassenerhalt kämpften. Andreas Rohr und Sieghart Friz teilten sich den Punkt mit ihren Gegnern bevor die Sulzgrieser durch einen Sieg an Brett 4 doch in Führung gingen. Auch Heiko Schmidt holte für Nürtingen noch ein Remis. Völlig überraschend sorgte ausgerechnet Sebastian Kocserha für den Nürtinger Ausgleich gegen seinen wesentlich routinierteren Kontrahenten. Doch es sollte der einzige Nürtinger Erfolg an diesem Tag bleiben, denn an Brett 2 und 5 siegten die Gäste. Wenigstens am Spitzenbrett holte Abdulhamit Gündogdu noch eine Punkteteilung zum 3:5 Endstand.

Die erste Partieentscheidung im Derby Wernau II – Wendlingen ließ nicht lange auf sich warten, im Spiel Zink – Zink siegte der Wernauer Youngster Raphael problemlos. Zu diesem Zeitpunkt dachte man sicher nicht daran, dass dies der einzige Wernauer Erfolg an diesem Tag bleiben sollte. Nach den Remispartien zwischen Peter Trautmann und Matthias Kessler, sowie Berkay Yildiz und Markus Machtolf sorgte Andreas Schott dann aber für den Wendlinger Ausgleich. Kurz hintereinander dann die Entscheidung zugunsten der Gäste, die durch Robin Gillmeister, Sergej Pelezki und Yorick Puffald siegreich blieben. Nachdem der Mannschaftserfolg klar war, gab sich Alexander Nicolai in besserer Stellung gegen Fahri Yildiz mit einer Punkteteilung zum 2,5:5,5 Endstand zufrieden.(WK)

SV Nürtingen II – TSV/RSK Esslingen 3:5

Gündogdu – Scholl 0,5:0,5, Reutter – Röscheisen 0:1, Rohr – Kamenov 0,5:0,5, Wadiei – Sonnleitner 0:1, Pietzka – Horwath 0:1, Schmidt – Goettel 0,5:0,5, S.Friz – Engels 0,5:0,5, Kocserha – Albrecht 1:0

SK Wernau II – SV Wendlingen 2,5:5,5

C.Yildiz – Gillmeister 0:1, F.Yildiz – A.Nicolai 0,5:0,5, Petkof – S.Pelezki 0:1, Fiala – Puffaldt 0:1, Feller – Schott 0:1, Trautmann – Kessler 0,5:0,5, B.Yildiz – Machtolf 0,5:0,5, RM.Zink – J.Zink 1:0

Von Bauern und Türmen: Intensives Schachtraining für Nürtinger Jugend

Am Samstag, den 4. März 2023, veranstaltete der Schachverein Nürtingen 1920 e.V. einen Trainingstag für jugendliche Schachspielerinnen und -spieler. Sieben Teilnehmer und drei Trainer trafen sich im Salemer Hof, um einen ganzen Tag lang Schach zu spielen und zu trainieren. Zusammen haben wir uns von 9:30 bis 17:30 Uhr dem Thema Turmendspiele gewidmet und uns in verschiedenen Stellungen geübt. Allerdings kamen auch der gemeinschaftliche Aspekt und das leibliche Wohl nicht zu kurz.

Zu Beginn haben wir einen kleinen Test gemacht, um zu sehen, wie gut wir schon in den verschiedenen Themenbereichen sind. Dabei mussten auch 2 der 3 Trainer ihr Wissen unter Beweis stellen und haben schnell gemerkt, dass sie noch einiges lernen können.

Die erste Trainingseinheit startete schon mal sehr spannend. Wir haben uns mit dem Thema „Rolltreppenfahren“ auseinandergesetzt. Eine Stellung, die nach überraschenden Wendungen im Endspiel Bauer gegen Turm nicht nur Remis ist, sondern mithilfe des „Rolltreppenfahrens“ tatsächlich gewonnen werden kann, hat uns alle begeistert.

In der zweiten Einheit haben wir die Lucena-Gewinnstellung behandelt. Ein Klassiker unter den Turmendspielen, den jeder Schachspieler kennen sollte. Es war eine eindrucksvolle Lektion für alle Teilnehmer und sicherlich eine der wichtigsten Stellungen des Tages.

Weiter ging es mit dem Abschneiden des Königs auf der 5. Reihe und dem Turmendspiel mit entfernten Freibauern. Nach über 90 Minuten intensiven Trainings hatten wir uns eine Pause verdient. Wir haben uns mit Pizza und Getränken gestärkt und ein paar Blitzpartien gespielt.

Nach der Pause ging es wieder weiter mit dem Turmendspiel. Wir haben uns damit beschäftigt, wie man mit 2 verbundenen Bauern gegen einen Turm gewinnen kann. Außerdem haben wir uns einer weiteren sehr wichtigen Stellung gewidmet: der Philidor Verteidigung. Jeder Schachspieler sollte diese Stellung als Ankerstellung kennen und wissen, wie man trotz weniger Bauern das Remis halten kann.

Insgesamt wurden einige wichtige Stellungen des Turmendspiels behandelt und alle möglichen Gewinn- und Remispläne erarbeitet. Zwischendurch haben wir uns mit Kuchen gestärkt und uns erneut in ein paar Blitzpartien gemessen.

In der dritten und letzten Trainingseinheit haben wir uns mit Variantenberechnung und Planfindung beschäftigt. Anhand von exemplarischen Stellungen haben wir wichtige Tipps zum strukturierten Erstellen von Kandidatenzügen und deren Berechnung erhalten sowie typische Planfindungsideen mit besonderem Augenmerk auf Felderschwächen.

Zum Abschluss gab es nochmals Zeit für alle, ein paar Blitzpartien zu spielen. Insgesamt war es ein sehr gelungener Trainingstag. Wir Trainer hatten sehr viel Spaß und es hat uns sehr gefreut, alle Teilnehmer so motiviert und auch am Nachmittag noch so aufmerksam und engagiert im Training zu erleben. Wir hoffen, dass es den Teilnehmern genau so viel Spaß gemacht hat wie uns!

Besonderer Dank gebührt Stefan Gold, der viel Arbeit in die Vorbereitung gesteckt hat und dadurch wirklich lehrreiche und interessante Stunden gestaltet hat. Außerdem möchten wir uns bei allen bedanken, die Kuchen beigesteuert haben, die am Nachmittag für neue Konzentration am Nachmittag gesorgt haben.

Wir sagen Danke und freuen uns auf weitere Trainings mit euch in der Zukunft. (JM)